Im Interview erläutert die Judaistin Annett Martini die Bedeutung des "Sefer Evronot" von Judah Mehler Reutlingen, einer jüdischen Handschrift von 1649. "Sefer" steht im Hebräischen für "Buch", und das Werk thematisiert die jüdische Kalenderberechnung. Es spielt eine zentrale Rolle für das harmonische Miteinander von Juden und Christen in der Diaspora.
Die Philosophin Corine Pelluchon spricht mit wbg-Lektorin Susanne Fischer über ihr neues Buch »Verbessern wir die Welt!«. Die versammelten Essays bieten einen idealen Überblick über Corine Pelluchons Philosophie und zeigen auf, wo der Einzelne in die Verantwortung gehen kann. Sie plädiert für einen ökologischen Wandel als »Reparatur der Welt«.
wbg-Lektor Daniel Zimmermann spricht im Interview mit dem Historiker Dr. Romedio Schmitz-Esser über sein Buch »Um 1500«. Dort erleben wir durch die Brille des Universalgenies Albrecht Dürer die vielfältige Lebenswirklichkeit einer ungemein dynamischen Epoche. Schmitz-Esser lehrt seit 2020 als Nachfolger von Bernd Schneidmüller mittelalterliche Geschichte in Heidelberg.
Der Übersetzer Wilhelm Pfaffel spricht mit wbg-Lektor Daniel Zimmermann über Marcus Terentius Varro und sein Werk zur lateinischen Sprache. »De lingua Latina« wurde von ihm zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt. An zahlreichen Stellen wurde der lateinische Text dabei grundlegend verbessert und um einen gründlichen philologischen und linguistischen Kommentar ergänzt.
»Veritas«-Autor Ariel Sabar spricht im Interview mit der wbg über den spannenden Fall der Harvard-Professorin Karen King. Die Arbeiten des mehrfach ausgezeichneten investigativen Journalisten und Sachbuchautors sind in den hoch renommierten US-Medien The Atlantic, The New York Times, Harper's Magazine, The Washington Post u.v.a. erschienen. Sein Buch-Debut »My Father's Paradise« gewann 2008 den National Book Critics Circle Award.
wbg-Lektor Daniel Zimmermann spricht anlässlich des 125. Todestags von Otto v. Bismarck im Interview mit dem Historiker und Publizisten Klaus-Jürgen Bremm. Neben der ersten Darstellung zum Deutsch-Österreichischen Krieg »1866. Bismarcks Krieg gegen Habsburg« (2016) veröffentlichte Bremm zahlreiche sehr erfolgreiche Sachbücher wie »70/71« (2019) und »Die Türken vor Wien« (2021). In seinem nächsten Werk »1864« beschreibt er Bismarcks ersten Krieg.
Im Gespräch mit wbg-Lektor Daniel Zimmermann gewährt der renommierte Historiker Prof. Peter Wilson tiefe Einblicke in sein neuestes Werk „Eisen und Blut“. Erfahren Sie, welche neuen Perspektiven dieses Buch eröffnet und wie es unser Verständnis von Geschichte neu gestaltet.
Haben Gedanken von Berufspolitikern aus den Gründerjahren der Bundesrepublik Deutschland heute noch eine politische Aktualität? Die prägenden Persönlichkeiten der freiheitlich-parlamentarischen Demokratie sind vielen heute kaum noch bekannt. Angesichts rasanter politischer und gesellschaftlicher Veränderungen scheinen ihre Standpunkte und Kritiken für die Gegenwartsprobleme bedeutungslos – zu Unrecht, wie das Beispiel Kai-Uwe von Hassel zeigt.
Heute gilt Carl Erdmanns „Entstehung des Kreuzzugsgedankens“ als innovative Studie von Rang, als grundlegend, bahnbrechend, unübertroffen, als „die originellste monographische Studie zu den Kreuzzügen im 20. Jahrhundert“ (Christopher Tyerman). Mit der Geistesgeschichte der Kreuzzüge erschloss sie der Forschung ein neues Arbeitsgebiet und machte dadurch Epoche (Jean Richard).
Carl Erdmann wurde mit einer Arbeit über den Kreuzzugsgedanken in Portugal berühmt. Man kann das Buch in zwei ungleich große Hälften aufteilen. Die erste handelt von den Grundlagen, deren der Kreuzzugsgedanke bedurfte, um in Erscheinung zu treten, die zweite vom Wirken der Reformpäpste, das den Gedanken in die Wirklichkeit überführte.
Carl Erdmann (1898–1945) entstammte einer deutschbaltischen Familie mit ausgeprägten geistlichen, wissenschaftlichen und literarischen Interessen. Während des Krieges lebte er drei Jahre lang in Portugal. Er erlernte die portugiesische Sprache, arbeitete sich in die Geschichte des Landes ein und fand schließlich das Thema, mit dem er einmal berühmt werden sollte. Mit einer Arbeit über den Kreuzzugsgedanken in Portugal wurde er in Würzburg bei Anton Chroust promoviert.
„Das Zustandekommen unserer heutigen Welt war etwa so wahrscheinlich, wie mit dem Würfel 999-mal hintereinander eine 6 zu werfen.“ Vom Standpunkt der Unwahrscheinlichkeit aus befasst sich unser Autor Max J. Kobbert in diesem Beitrag mit dem anthropischen Prinzip und dessen Bedeutsamkeit für die Gegenwart und Zukunft unseres Planeten.
Moritz Coschell (1872–1943), ein gebürtiger Wiener, war um 1900 nach Berlin gekommen und hatte sich schnell als Gesellschaftsmaler etablieren können. Mit dem französischen Korrespondenten des „Figaro“, Charles Bonnefon (1871–1935), gestaltete Coschell 1907 eine üppige Ausgabe des „Figaro illustré“ über Berlin. Die treffenden Skizzen Coschells und die bissigen Beschreibungen Bonnefons zum Berliner Leben sind es wert, neu entdeckt zu werden.
Die „Identität des Ichs“ ist ein zentrales Problem der europäischen Philosophie und prägt die westliche Kultur bis heute. Der Germanist und Kulturwissenschaftler Ulrich Merkel geht dieser Frage interdisziplinär auf den Grund: Der Geschichte seiner seit dem 13. Jahrhundert von der christlichen Kirche behaupteten Identität und unsterblichen Seele werden Geschichten der europäischen Literatur entgegengestellt, welche zeitlich parallel im deutlichen Kontrast dazu nur unstete und multiple Ichs kennt: ohne Identität – und nur als Beziehung zu einem „Du“ und „Wir“.
Wie viele Wörter Autorinnen und Autoren pro Arbeitstag schaffen, ist sehr unterschiedlich und ändert sich oft im Laufe ihrer Karriere. Schrieb Graham Greene gerade einmal 500 Wörter am Tag, strebte J. G. Ballard schon doppelt so viel an, und Frederick Forsyth schätzte seinen Output auf zwölf Seiten oder 3000 Wörter. Für Lee Child sind 600 Wörter pro Tag das Minimum; doppelt so viel ist ein guter, das Vierfache ein exzellenter Tag.
Walter Mehring war in den Jahren der Weimarer Republik neben und mit Kurt Tucholsky wohl der bedeutendste zeitkritische Schriftsteller, Lyriker und Satiriker zugleich. Bereits vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gehörte der »scharfzüngige« Mehring zu den den Nazis am meisten verhassten »Linksintellektuellen«. Seine Publikationen legen bis heute ein eindrückliches Zeugnis vom publizistischen Kampf der Schriftstellerinnen und Schriftsteller gegen das Naziregime ab.
Geben wir es zu: Epen sind nicht einfach zu lesen, gelegentlich erscheinen sie uns fremd. All die Figuren, all die verworrenen Handlungen und dann auch noch die nicht immer alltägliche Ausdrucksweise, mit der selbst alltägliche Dinge beschrieben werden! Leicht verliert man den Überblick und die mühsam erarbeiteten Details sind bereits nach wenigen Wochen wieder vergessen. Eine kleine Hilfestellung ist es, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass der beschriebene Effekt als Teil der Konstruktion von großen Texten anzusehen ist, ja, auch als gelungener Effekt von ihnen. Man ist dann zumindest nicht allein mit seiner Vergesslichkeit.
Im Mai 1946 fasste George Orwell (1903–1950) nach langer Krankheit und Erschöpfung einen drastischen Entschluss. Um sich auf seinen neuen Roman 1984 konzentrieren zu können, der damals noch den Arbeitstitel »Der letzte Mann in Europa« trug, würde er sich mit seinem kleinen Sohn Richard auf die Inneren Hebriden zurückziehen, genauer gesagt auf die Insel Jura.
Zu Beginn des neuen Jahres erfolgten personelle Veränderungen auf der Führungsebene der wbg. Joseph-M. Seidel, der zuvor als Vertriebsleiter für den Buchhandel tätig war, übernahm im Februar die Verantwortung für das operative Geschäft.
Mit großer Freude möchten wir uns heute bei Ihnen für Ihre hervorragende Beteiligung am Projekt Zukunft bedanken! Dank Ihrer Unterstützung konnten wir innerhalb kürzester Zeit wichtige Schritte in Richtung Digitalisierung machen.
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