Die „Identität des Ichs“ ist ein zentrales Problem der europäischen Philosophie und prägt die westliche Kultur bis heute. Der Germanist und Kulturwissenschaftler Ulrich Merkel geht dieser Frage interdisziplinär auf den Grund: Der Geschichte seiner seit dem 13. Jahrhundert von der christlichen Kirche behaupteten Identität und unsterblichen Seele werden Geschichten der europäischen Literatur entgegengestellt, welche zeitlich parallel im deutlichen Kontrast dazu nur unstete und multiple Ichs kennt: ohne Identität – und nur als Beziehung zu einem „Du“ und „Wir“.
Zu Beginn des neuen Jahres erfolgten personelle Veränderungen auf der Führungsebene der wbg. Joseph-M. Seidel, der zuvor als Vertriebsleiter für den Buchhandel tätig war, übernahm im Februar die Verantwortung für das operative Geschäft.
Das Buch »Gerechtigkeit für Tiere« der Philosophin Martha Nussbaums hat die Beziehungen zwischen Mensch und Tier wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In diesem Beitrag stellt unsere Autorin Prof. Dr. Gabriela Kompatscher-Gufler das interdisziplinäre Forschungsgebiet der Human-Animal Studies vor.
1848 war das Jahr, als die Deutschen die Freiheit entdeckten. Der zunehmende Drang nach Demokratie und Einheit entlud sich in Unruhen und Protesten. Die Forderungen des Volkes hallten laut durch die Gassen. Mutige Frauen und Männer sprachen sich bereits damals für eine demokratische Bundesrepublik, allgemeine freie Wahlen, ein souveränes Parlament und eine demokratische Verfassung aus.
Ein Abend in Rom im Dezember 1834: Zwei Jesuiten klopfen an eine Tür in der Via di Sant'Anna. Sie sind gerufen worden, um eine junge Frau vom Teufel zu befreien. Im Generalarchiv der Gesellschaft Jesu hat die Historikerin Fernanda Alfieri das Tagebuch dieses Exorzismus entdeckt.
Menschen erleben Geschichte oft in anderer Weise, als sich Fachwissenschaft und Schulpädagogik das vorstellen. Dabei nutzen sie „Geschichte“ als Ressource für ihre Beziehung zur Welt. Anhand der Gestalt des „Historicus*“ beleuchtet Friedemann Scriba solches Erleben – in der Spannung zwischen Wissenschaft, moralischen Prinzipien und Bindung an die eigene soziale Lebenswelt. Die Persona „Historicus*“ hat sich für die WBG sogar einem Interview gestellt.
In diesem Beitrag eröffnet unser Autor Dr. Kurt-Heinz Weber eine erfrischend neue Perspektive auf Immanuel Kant. Dabei nimmt er zwei bisher wenig beachtete Aspekte seiner Philosophie in den Blick: In Bezug auf die Moral die Bedeutung der Geselligkeit und der Umgangsformen; in Bezug auf die Natur die Bedeutung des Organischen, der Gestaltwerdung und des Schönen.
In diesem Beitrag zeichnet unser Autor Dr. Herbert Friedmann die Umwandlung des Lechs als letztem Wildfluss der Nordalpen in eine Kraftwerkstreppe nach. Von der Sesshaftwerdung des Menschen über Römerzeit, Mittelalter und Neuzeit bis hin zu den aktuellen Renaturierungsbemühungen werden die Folgen der menschlichen Eingriffe in die Flusslandschaft aufgezeigt.
„Der andere Claudius“ von Gunter Reus nimmt die Leserinnen und Leser mit durch Leben und Werk eines unserer Zeit sehr nahestehenden Publizisten, der weit mehr war als der Schöpfer des berühmten Abendlieds und der in der Literatur- und Journalismusgeschichte zu Unrecht immer wieder auf die Rolle des romantischen und gottesfürchtigen „Volksdichters“ reduziert wurde. In diesem Beitrag stellt der Autor uns andere Facetten eines vermeintlich alten Bekannten vor.
Die Liebe zum Lesen beginnt bei vielen schon im Kindesalter. Susanne Billig, Journalistin, Sachbuchrezensentin für den Deutschlandfunk Kultur und Jurymitglied der Sachbuchbestenliste von ZEIT, ZDF und DLF Kultur, entdeckt gerne das ein oder andere Sachbuch und stellt hier ihre Favoriten im Bereich Kinder- und Jugendbücher vor. Entdecken Sie dieses Mal »Alle Welt zu Tisch«, »Später möchte ich mal« und weitere.
Wie hängt das, was derzeit in Europa geschieht, mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs, mit der gewaltvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts zusammen? Bezüge zur Geschichte sind an allen Fronten zu beobachten.
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Vor 100 Jahren, im November 1922, entdeckten der Brite Howard Carter und sein internationales Team das erste und einzige fast intakte ägyptische Königsgrab: die Totenstätte Tutanchamuns. Ein Gespräch mit der Ägyptologin Dr. Daniela Rosenow, Mitarbeiterin des Griffith-Instituts in Oxford, das diesen Archivschatz anlässlich des 100. Geburtstags in einer großen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
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In der Praxis meines Hausarztes ist der »Eid des Hippokrates« auf einem Plakat prominent zu lesen – und in der Tat ist dieser Eid bis heute Teil der ärztlichen Standesethik. Der Eid ist freilich nur eine der über 70 Schriften, die unter dem Namen des Hippokrates überliefert sind und das Corpus Hippocraticum bilden.
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Am 24. Februar 2022 ist unsere schon so oft angegriffene, umkämpfte und derzeit in zunehmende Gefahr geratene Demokratie endgültig aus ihrer Komfortzone hinauskatapultiert worden. Die russische Föderation als schon seit Jahrzehnten aus dem Hinterhalt verdeckt operierender Verächter von allem, was mit Demokratie und Menschenwürde zu tun hat, hat von einem Tag zum anderen einen hinterhältigen, brutalen und mit schamlosen Lügen gepflasterten Vernichtungskrieg gegen seinen ukrainischen Nachbar und Bruder vom Zaun gebrochen.
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Übergriffe auf jüdische Bürger haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die meisten davon gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Dabei hat sich der Umgang mit Juden und Jüdinnen insgesamt enthemmt. Im Internet ohnehin, wo sich die Feindseligkeit in einem erschreckenden Ausmaß ungefiltert entlädt.
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Die Liebe zum Lesen beginnt bei vielen schon im Kindesalter. Susanne Billig, Journalistin, Sachbuchrezensentin für den Deutschlandfunk Kultur und Jurymitglied der Sachbuchbestenliste von ZEIT, ZDF und DLF Kultur, entdeckt gerne das ein oder andere Sachbuch und stellt hier ihre Favoriten im Bereich Kinder- und Jugendbücher vor.
Carl Erdmann, Jahrgang 1898, starb kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs als einfacher Soldat »im Südosten«. Als sich die Nachricht unter Freunden und Kollegen herumsprach, war die Erschütterung groß. Denn man hatte noch viel von ihm erwartet. Sein Buch über die »Entstehung des Kreuzzugsgedankens « gilt heute als Klassiker der Kreuzzugsforschung, methodisch als Aufbruch in eine kulturgeschichtlich orientierte Mediävistik.
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Ein kleinmütiger Geist flaniert durch Europa. Er macht sich bemerkbar in martialisch vorgetragenen und ausgrenzend gemeinten Beschwörungen eines »christlichen Abendlands«. Dazu kommt eine biedermeierlich anmutende Renaissance des Nationalismus, der noch vor wenigen Jahren als Auslaufmodell galt.
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Die Liebe zum Lesen beginnt bei vielen schon im Kindesalter. Susanne Billig, Journalistin, Sachbuchrezensentin für den Deutschlandfunk Kultur und Jurymitglied der Sachbuchbestenliste von ZEIT, ZDF und DLF Kultur, entdeckt gerne das ein oder andere Sachbuch und stellt hier ihre Favoriten im Bereich Kinder- und Jugendbücher vor. Entdecken Sie dieses Mal »100 Kinder«, »Die verlorenen Zaubersprüche« und weitere.
Alle Jahre wieder, weil Weihnachten immer so plötzlich kommt und weil man manchmal eben doch noch ein wenig Inspiration braucht: Denis Scheck, seines Zeichens Literaturkritiker, empfiehlt Ihnen zehn Bücher, alles geprüfte und geschenktaugliche Weihnachtstipps. Aber Achtung: Vor einem Buch warnt er ausdrücklich. Pfoten weg!
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