Ein Abend in Rom im Dezember 1834: Zwei Jesuiten klopfen an eine Tür in der Via di Sant'Anna. Sie sind gerufen worden, um eine junge Frau vom Teufel zu befreien. Im Generalarchiv der Gesellschaft Jesu hat die Historikerin Fernanda Alfieri das Tagebuch dieses Exorzismus entdeckt.
Papst Pius XII. spaltet bis heute die Nachwelt: Die einen nennen ihn »Hitlers Papst« und verweisen auf seine Beziehungen zu Adolf Hitler und Benito Mussolini sowie sein Schweigen zum Holocaust. Andere wollen ihn als Gegner von Faschismus und Nazismus seeligsprechen lassen. Der Pulitzer-Preisträger David I. Kertzer hat seit März 2020 in vom Vatikan geöffneten Archiven tausende Dokumente ausgewertet. In seinem Buch »Der Papst, der schwieg« erzählt er die Geschichte des kontroversen Kirchenoberhaupts.