Stanley M. Burstein, Prof. em. für Alte Geschichte an der California State University, und Kai Brodersen, Professor für Antike Kultur an der Universität Erfurt, dskutieren darüber, warum die Antike global gedacht werden muss.
Was verbindet Franzosen und Deutsche miteinander? Was trennt sie? In seinem neuen Buch »Beste Feinde« erzählt Günter Müchler, lange Programmdirektor von DLF, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen, von dieser Nachbarschaft.

Offene Wunden Osteuropas

Trotz Aufarbeitung von Holocaust und Nationalsozialismus gibt es große Lücken im Blick der Deutschen auf den Zweiten Weltkrieg. Dr. Franziska Davies und Dr. Katja Makhotina sprechen über die osteuropäische Perspektive.
Supermächte gab es in der Geschichte viele. Doch keine hat sich ewig gehalten – nicht einmal Rom, auch wenn die stolzen Herrscher vom Tiber der Meinung waren, ein Reich geschaffen zu haben, das niemals untergehen würde. Was brachte Weltreiche wie Rom zu Fall?
Filip Müller (3. Januar 1922 in Sered, Tschechoslowakei, bis 2013, Westdeutschland) war ein slowakischer Überlebender des Sonderkommandos im KZ Auschwitz-Birkenau, der die Massenvernichtung in den Krematorien und Gaskammern des Lagers miterlebte und später dokumentierte. Seine Erinnerungen an das Sonderkommando machte er der Öffentlichkeit durch sein Buch »Sonderbehandlung« und durch Interviews mit Claude Lanzmann für den bahnbrechenden Dokumentarfilm »Shoah« zugänglich.
Daniel R. Headrick erforscht seit Jahrzehnten die wechselseitige Dynamik zwischen Umwelt, Gesellschaft und Technologie und veröffentlichte zahlreiche Bücher zu diesen Themen. Bis 2008 lehrte der Historiker Sozialwissenschaften und Geschichte an der Roosevelt University in Chicago.
Jean-Claude Golvin begeisterte sich schon in seiner Kindheit in Tunesien und Algerien für das Zeichnen und die Geschichte der Antike. Heute ist der Architekt und Archäologe der weltweit führende Experte für die graphische Rekonstruktion antiker Stadtansichten. Im Interview beschreibt er seine Arbeitsweise, seine Faszination für die Antike und seinem Weg von der Architektur über die Archäologie zur graphischen Rekonstruktion antiker Stätten.
Bestsellerautor Klaus-Jürgen Bremm im Gespräch über die 600jährige osmanische Dynastie: Wie bedrohlich war das Reich für Zentraleuropa? Wie wichtig war es diplomatisch? Was löste den schlussendlichen Kollaps aus?
Venedig und Siena – Thomas Ertl nimmt die Leser:innen mit auf die gefüllten Marktplätze des europäischen Mittelalters. Er schildert anschaulich das bunte Treiben vom Kundenfang über gängige Betrugstechniken bis hin zu staatlichen Maßnahmen zu deren Bekämpfung.
Selbst ohne Troja wäre das bewegte Leben Heinrich Schliemanns jede Biographie wert. Leoni Hellmayr stellt diese hoch widersprüchliche Figur, die zur Zentralgestalt der Archäologiegeschichte werden sollte, in ihrem Buch »Der Mann, der Troja erfand« vor. Im Interview mit wbg-Lektor Daniel Zimmermann erzählt sie aus dem Leben und der Arbeit Schliemanns.
Sie waren das aufsehenerregendste Paar der Münchner Avantgarde: Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann, Vorkämpferinnen für das Frauenstimmrecht im Kaiserreich, pazifistische Internationalistinnen im Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik Demokratinnen mit Hang zum Sozialismus, die schon früh vor dem Nationalsozialismus warnten.
Carl Erdmann (1898 – 1945) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Mediävisten des 20. Jahrhunderts, sein Hauptwerk »Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens« heute als Klassiker. Dabei hatte der 1932 Habilitierte nie einen Lehrstuhl inne, sondern fristete seine letzten Lebensjahre als überzeugter Gegner der Nationalsozialisten im akademischen Prekariat. An ihn erinnert auch der Preis des Verbands der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (VHD) für herausragende Habilitationen im Bereich Geschichte.
Ausstellungs-Gestaltung in Zeiten der Pandemie: Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt sowie Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle, spricht mit Michael Schefzik, Kurator am Landesmuseum für Vorgeschichte Halle.

Sind Hitler-Witze okay?

Heute werden Hitler-Parodien, Nazi-Comics und das popkulturelle Spielen mit dem »Dritten Reich« akzeptiert. Vor der Jahrtausendwende wäre dies unmöglich gewesen. Gavriel Rosenfeld zeichnet diese rasante Normalisierung im Umgang mit dem Nationalsozialismus präzise wie anschaulich nach: Was sagt dies über unseren Umgang mit der Vergangenheit aus? Mit wbg-Lektor Daniel Zimmermann spricht Rosenfeld über Humor und unseren Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit.
»Repräsentation« wurde zu einem Schlüsselthema Thomas Manns, verbunden mit seinem zunehmend öffentlichen Wirken. Es war ihm nicht in die Wiege gelegt, sondern das Ergebnis einer sozialen Leistungsethik, der er sich als Künstler verpflichten wollte. Er stellte sich bewusst den gesellschaftlichen Erwartungen, die vor allem im deutschen Sprachraum mit ›dem Dichter‹ verbunden gewesen sind: als vermeintliches Universalgenie Auskunft über buchstäblich alles Mögliche geben zu können. Entsprechend ließ Thomas Mann auch kaum eine der vor und nach dem Ersten Weltkrieg beliebten Zeitschriftenumfragen aus.
Kulturelles Erbe verbindet und trennt: Es markiert Grenzen und Unterschiede, Ansprüche und Forderungen. Nationen haben sich ihr kulturelles Erbe immer so zurechtgelegt und ausgestellt, dass sich die eigene Gesellschaft besser und stärker fühlte als ihre Nachbarn.
Michael Schmauder, Abteilungsleiter am LVR-LandesMuseum Bonn und Honorarprofessor für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Bonn, spricht mit Matthias Wemhoff, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin und Honorarprofessor an der Universität Berlin über die Bonner und Berliner Ausstellung »Germanen – eine archäologische Bestandsaufnahme«. Wie war die »Germania« vernetzt – vor allem in Bezug auf die »Romania«?
2021 jährt sich die Gründung des Deutsches Reiches zum 150. Mal. Bei runden Jubiläen schaut man gerne zurück. Das gilt im Großen wie im Kleinen. Meine erste persönliche Begegnung mit Bismarck hatte ich im Alter von acht Jahren, als ich durch die Bücher meines Großonkels Jack blätterte. Jack wohnte in Tallwood Station, einer abgeschiedenen Rinderfarm im australischen Outback, im trockenen, roten Norden von New South Wales.
Seit dem Ende der 1970er Jahre ist die Globalisierung der Politik davongelaufen. Wenn die Demokratie die Globalisierung nicht einholen kann, bleibt sie auf der Strecke. Gesine Schwan plädiert deshalb für eine demokratische Politik, die in die Zukunft weist.
»Tehran Children« - so nannte man die jüdischen Kinder, die aus dem von den Nazis besetzten Polen über Russland, Usbekistan und Khasachstan in den Iran flohen und schließlich das von Großbritannien kontrollierte Palästina erreichten; eine Gruppe, zu der auch Mikhal Dekels Vater gehörte. Im Interview mit Daniel Zimmermann spricht die Professorin für Englische und Vergleichende Literaturwissenschaft über ein bislang kaum beleuchtetes Kapitel des Holocausts.
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