Nach der Reichskrise des 3. Jh. n. Chr. war klar: Das römische Regierungssystem funktioniert nicht mehr. Der römische Kaiser Diokletian entwickelt deshalb die Tetrarchie. Dadurch wird die Macht durch zwei Kaiser und zwei Caesaren viergeteilt. Durch das neue System wird einerseits eine nahtlose Weitergabe der Macht nach dem Tod eines Kaisers gesichert, andererseits kommen so Männer an die Macht, die bereits Erfahrung in der Führung des Reiches erlangt haben.
Diese Reichsreform stabilisiert die Macht im Reich für einige Jahre. Die Ereignisse, die in der Schlacht an der Milvischen Brücke gipfelten, begannen 311 n. Chr. Kaiser Galerius, der über Rom herrschte, erließ ein Toleranzedikt. Damit wurden Anhänger:innen zuvor verfolgter Religionen teilweise geschützt.
Ein Jahr später kam es zu Machtkämpfen um die Spitze des römischen Reiches. Konstantin der Große setzte sich bei der Schlacht an der Milvischen Brücke durch.
Gerade, weil Konstantin mit dem Christentum so stark verbunden ist, wird häufig vergessen, wie der einstige Usurpator eigentlich an die Macht kam. Sein Vater Constantius regierte als Caesar in der Tetrarchie unter Maximian.
Aufgrund der Stellung seines Vaters wuchs Konstantin am kaiserlichen Hof Diokletians auf, wo er von den klügsten Gelehrten seiner Zeit unterrichtet wurde. Danach verschrieb sich Konstantin dem Militär und machte durch seine Erfolge unter Kaiser Galerius auf sich aufmerksam. Als Constantius 305 zum Augustus aufstieg, kehrte Konstantin an den Hofe seines Vaters zurück, um mit ihm nach Britannien zu reisen und gegen die Pikten und Skoten zu kämpfen. Nach dieser Militäraktion starb Constantius im Lager Ebocarum jedoch unerwartet, sodass die Soldaten seinen Sohn Konstantin zum neuen Augustus ausriefen. Galerius war keineswegs bereit, Konstantin als legitimen Herrscher anzuerkennen, aber der Usurpator verfügte über die Provinzen Gallien und Britannien und daher über eine bedeutende Truppenstärke. Im selben Jahr wurde in Rom ein neuer Gegenkaiser ernannt, der Rom und die Provinz Africa unter seiner Kontrolle hatte: Maxentius, der Sohn des Augustus Maximians.
Die Tetrarchie kam für kurze Zeit ins Wanken, aber Galerius und Maximian schafften es durch verschiedene militärische und politische Bündnisse, die Situation wieder zu beruhigen. Das Resultat dieser Bemühungen brachte Konstantin als legitimen Caesaren und Maxentius als Usurpator hervor. Mehr noch, Konstantin wurde in die Dynastie Maximians durch die Hochzeit von dessen Tochter eingebunden. Die Kinder Konstantins und Faustas sollten später zumindest teilweise über das römische Reich regieren. Nachdem Maximian durch die Wiederherstellung der Tetrarchie seine Macht wieder verlor, versuchte er diese durch eine Finte am konstantinischen Kaiserhof zurückzuerlangen. Aber Maximian scheiterte und wählte, von Konstantin in die Ecke gedrängt, den Suizid. Spätestens nach diesem Komplott beanspruchte Konstantin erneut den Titel des Augustus und begründete eine neue Herrschaftsdynastie. 312 beschloss Konstantin dann Rom einzunehmen. Bereits auf dem Weg in die Hauptstadt des Reiches ergaben sich viele Städte widerstandslos.
Einige Kilometer von Rom entfernt treffen die Truppen von Maxentius und Konstantin aufeinander. Konstantin ereilte ein Zeichen des christlichen Gottes, welches ihm den Sieg über seinen Gegner sicherte. Wie er dies empfang, berichten zwei verschiedene Versionen: Vor der Schlacht soll entweder der christliche Gott Konstantin im Traum gesagt haben, dass wenn er das Chi-Ro Zeichen auf die Schilde malen würde, siegreich aus der Schlacht gehen würde. Eine andere Version der Geschichte sagt, dass der Bischof von Caesarea Konstantin, der das Symbol am Himmel sah, vor der Schlacht gesagt haben soll: „Unter diesem Zeichen sollst du siegen.“ (nach Eusebius von Caesarea)
Konstantin soll nun vor der Schlacht schnell dieses Zeichen auf die Schilde gemalt und dadurch gesiegt haben.
313 n. Chr. legalisierte Konstantin das Christentum. Ob dies aus Überzeugung geschah oder er vielmehr ein politischer Schachzug war, ist unbekannt. Auf seinem Triumphbogen, den Konstantin nach dem Sieg über Maxentius an der via triumphalis errichten ließ, dankt der Kaiser nicht seinem christlichen Gott für den Sieg, sondern verwendet eine neutralere Formulierung: „… weil er [Konstantin] durch göttliche Eingebung…“ den Sieg erlangte und den Tyrann aus der Stadt vertrieb. Trotz, dass der Kaiser die Legalisierung des Christentums sehr voranbrachte, habe sich Konstantin, falls er sich überhaupt taufen ließ, erst auf dem Sterbebett dem christlichen Gott verschrieben.
Unangefochten stand ihm nun der westliche Teil des Reiches zur Verfügung. Konstantin wird Alleinherrscher. 313 n. Chr. zogen die beiden verbleibenden Herrscher Maximius Daia und Licinius gegeneinander in den Krieg, letzterer ging siegreich aus der Schlacht hervor, sodass es de facto neben Konstantin nur noch einen Kaiser im römischen Reich gab. 325 entledigte sich Konstantin auch seines letzten Rivalen und herrschte nun allein über das gesamte römische Reich. Im Zuge dieser beginnenden Alleinherrschaft verlegte Konstantin seinen Regierungssitz in den Osten und baute die griechische Kolonie Byzanz nach seinen Vorstellungen zu einer kaiserlichen Stadt um. Diese Stadt sollte von nun an auch seinen Namen tragen. In dieser Zeit wurden die verschiedensten Kunstgegenstände nach Konstantinopel gebracht, um die kaiserlichen Bauten zu schmücken. Seine Herrschaft war fortan zwar durch die Unterstützung der Religionsfreiheit geprägt - so war Konstantin beispielsweise die treibende Kraft bei der Einberufung des Konzils von Nicäa - aber gleichermaßen auch von der blutigen Entledigung seiner Rivalen, wie vermutlich 326 seines Sohnes und seiner Frau Fausta.