Am 11.03.2021 diskutierte unser Autor Harald Lesch im Gespräch mit Günther Keil die Ursachen für und mögliche Wege aus der Bildungskrise. Auf sein Buch »Wie Bildung gelingt« bezugnehmend schlug Herr Lesch eine Brücke zu dem Mathematiker und Philosophen Alfred North Whitehead und zeigte, dass dessen Thesen zu Erziehung und Bildung des Menschen auch mehr als 70 Jahre nach dem Tod Whiteheads nicht an Aktualität eingebüßt haben.
Die Parallelen zwischen Herrn Lesch und seinem „Lieblingsphilosophen“ – wie er ihn im Gespräch selbst nannte – sind augenfällig. Als Naturwissenschaftler und Philosophen trieb und treibt beide die Frage um, wie Schule und Bildung neu gedacht, Bildungspolitik zukunftsfähig gestaltet und Lehrenden wie auch Lernenden Orientierung gegeben werden kann.
Die aktuelle Krise in der Krise ist – so Lesch – Abbild der Schwächen unseres Bildungssystems und Fehlern und Versäumnissen in der Reformpolitik der letzten Jahrzehnte geschuldet. Die Starrheit dieses kanonisierten und auf Leistung ausgerichteten Systems machten es nahezu unmöglich, einer unvorhersehbaren Entwicklung wie der Corona-Pandemie mit Mut und Kreativität zu begegnen. Gleichzeitig verwehrt sich Herr Lesch dagegen, vorschnell von einer verlorenen „Generation Corona“ zu sprechen, wie dies in den Medien so häufig zu lesen und zu hören ist.
Einen positiven Effekt sieht Herr Lesch in Zeiten von Homeschooling und eingeschränktem Präsenzunterricht dann doch: eine neue Wertschätzung des Lehrberufs besonders vonseiten der Eltern.
Wir möchten uns bei Herrn Lesch ganz herzlich für die lebendige und inspirierende Diskussion bedanken. Er hat wieder einmal unter Beweis gestellt, welch exzellenter Erklärer er ist, der es vermag, komplexe Themen unterhaltsam und pointiert zu vermitteln.
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