Am 10. November 2022 ab 20.05 Uhr werden in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz der beste Roman und das beste Sachbuch gekürt. Wir sind sehr stolz mit dem Sachbuch »Offene Wunden Osteuropas« von Franziska Davies und Katja Makhotina dabei zu sein.
Die Juror:innen Sonja Zekri, Redakteurin der Süddeutschen Zeitung, Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, und Knut Cordsen, Kulturredakteur des Bayerischen Rundfunks, werden live über die nominierten Bücher sprechen und diskutieren. Im Anschluss daran wird der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder den Historiker Christopher Clark mit dem Ehrenpreis auszeichnen.
»Sechs Bücher sind es, die die Jury auch in diesem Jahr ins Rennen um den Bayerischen Buchpreis schickt. Sechs Bücher voller erzählerischer Lust und Wucht, sechs Bücher, die komplexe Sachverhalte klar vermitteln und vielleicht helfen, sich in unserer Welt besser zurechtzufinden«, lässt Rainer Moritz durchblicken.
Neben »Offene Wunden Osteuropas. Reisen zu Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs« (April 2022) sind ebenfalls die Bücher »Wir gingen raus und spielten Fußball« von Andreas Bernard (Klett-Cotta) und »Meine Schwester« von Bettina Flitner (Kiepenheuer & Witsch) nominiert.
Dr. Franziska Davies lehrt Osteuropäische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und forscht und publiziert im Besonderen zur modernen Geschichte Russlands, Polen und der Ukraine. Dr. Katja Makhotina lehrt Osteuropäische Geschichte an der Universität Bonn. Mit ihren Studierenden erforscht sie seit Jahren lokale Erinnerung an die osteuropäischen Opfer in Deutschland und engagiert sich in der Gedenkstättenarbeit. Daneben pflegen die beiden Historikerinnen sehr aktive Twitter-Accounts, die sich kritisch mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und deren Fake-News in den Medien auseinandersetzen.
In dem am 8. November 2022 erschienen Interview in der TAZ beschreibt Davies das Buch wie folgt:
»In dem [Buch] geht es um den Zweiten Weltkrieg in Osteuropa. Wir fokussieren uns auf Belarus, die Ukraine, Polen, Litauen und Russland. In Ländern wie Polen, aber auch der heutigen Westukraine spielt die Erfahrung der doppelten Besatzung, also durch NS-Deutschland und die stalinistische Sowjetunion, eine wichtige Rolle und prägt die Erinnerung an den Krieg bis heute. Wir versuchen in dem Buch, die Homogenisierung von Osteuropa aufzubrechen und die unterschiedlichen und vielfältigen Perspektiven hinsichtlich der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg zu zeigen.«
Bereits bei der Verleihung des NDR Sachbuchpreises 2022 haben die Autorinnen gefordert: Wer eine offene Wunde sieht, der solle nicht wegschauen, sondern handeln.
Die Bedeutung dieses Buches wurde auch andernorts betont. Die Süddeutsche Zeitung online schreibt: »Angesichts des Putinschen Angriffskriegs ein wichtiges Buch darüber, warum vor allem die Deutschen verpflichtet sind, der Ukraine zu helfen. Im Podcast Mittelweg 36 heißt es: »Es ist ein Buch, das einen dazu anleitet, über die deutsche Selbstzufriedenheit mit der eigenen Aufarbeitung nachzudenken.«
Wenn Sie Franziska Davies und Katja Makhotina die Daumen drücken und die Preisverleihung live mitverfolgen möchten, können Sie dies hier oder im Radio auf Bayern 2.