Svenja Plocher: Die Ausstellung verläuft chronologisch und behandelt in den jeweiligen Ausstellungsräumen je ein Oberthema: Es werden unter anderem das Militär, die heterogenen Gruppierungen des ‚Barbaricums‘ sowie der Einfluss des Christentums in den Vordergrund gestellt. Dank der vielfältigen Objekte und zahlreicher Medienstationen wird die Ausstellung leicht verständlich und holt die Besucherinnen und Besucher auf ihrem derzeitigen Wissensstand ab, was ich sehr gelungen fand.
Und auch der Ausblick am Ende, welcher sich gen Osten wendet, war gelungen, denn dieser zeigte perspektivisch, dass der Untergang des Weströmischen Reiches keinesfalls der Untergang der römischen Kultur war, denn das Byzantinische Reich hatte noch gut 1000 Jahre bestand.
Anna Ockert: Im Rahmen des ANTIKE WELT-Kolloquiums in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier hatte ich die Möglichkeit, die große Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ zu besuchen. Neben der farblichen Gestaltung der Themenbereiche hat mir vor allem die Aufarbeitung und Präsentation der zahlreichen Objekte gefallen.
Besonders interessant fand ich den Blick hinter die Kulissen, den die Kuratorin Frau Dr. Korana Deppmeyer während der Führung gewährte. In diesem Zusammenhang ist mir vor allem ein Schwert aus Dänemark im Gedächtnis geblieben, das eher per Zufall seinen Weg in die Ausstellung gefunden hat. Doch wieso, dass erfährt man am besten selbst vor Ort.
Lara Hitzmann: Für mich wäre als Highlight die stimmungsvolle "Reise" zu nennen, auf die man mitgenommen wird. So wird die Atmosphäre der Räume von Station zu Station immer bedrohlicher, sinnbildlich für: man nähert sich dem Untergang. Später werden die Gäste durch die Belagerung Roms durch Alarich im Jahre 410 n. Chr. geleitet und erfahren, wie die letzten römischen Kaiser versuchten, ihr Reich vor dem Untergang zu bewahren. Am Schluss wird der Untergang Roms nicht zuletzt anhand einer Vielzahl lokaler Objekte vorgestellt, die es den Besucher:innen ermöglichen durch das spätantike Trier zu flanieren.
Weiter gefielen mir in der Sonderausstellung besonders das sog. Theodosius-Missorium, eine sehr schöne Replik der Venezianischen Tetrachrengruppe sowie der Codex Notitia dignitatum, der sehr bekannte Buchmalereien enthält. Die Ausstellung verfügt über einige prominente Objekte. Darüber hinaus hat das Team von Marcus Reuter einige überaus aussagekräftige Medienstationen entworfen, die auch für das Fachpublikum interessant sind. In der Sonderausstellung wird ein ganz neues Bild des Untergangs des Weströmischen Reiches entworfen. Sie erläutert, welche Umstände zum Untergang führten und welche Errungenschaften diesen überlebt haben – und lädt damit zur Diskussion ein, ob hier überhaupt von einem ‚Untergang‘ zu sprechen ist.