Im letzten Bericht bin ich ausführlich über die artenreiche Flora des Fynbos eingegangen, habe aber nichts über dessen Tierwelt geschrieben. Das lag vor allem daran, dass ich tagelang nach dem Charaktervogel des Fynbos gesucht habe, ohne ihn jemals zu sehen: dem Kap-Honigvogel (engl. Sugarbird). Dabei ist er eigentlich nicht zu übersehen: Einschließlich Schwanz, der beim Männchen deutlich länger ist als beim Weibchen, kann der schlanke Vogel bis zu 45 cm Länge erreichen. Hauptsächlich ernährt sich der Honigvogel – wie sein Name schon sagt – von Nektar, den er mit seinem langen Schnabel und der Zunge mit pinselartiger Spitze aus Blütenkelchen vor allem von Proteen sammelt. Wegen der in der Region herrschenden starken Winde hat er starke Krallen, um sich an den Blüten festzuhalten. Am letzten Abend im Grootbos Reserve bekam ich einen Hinweis, wo ich die Vögel am wahrscheinlichsten antreffen könne, und tatsächlich konnte ich sie dort am nächsten Morgen ausgiebig beobachten und fotografieren.
Kap-Honigvogel auf „Nadelkissen“
Mit meinem Mietwagen war ich nun flexibel und konnte in zwei Tagen mehrere Orte besuchen, die mich interessierten und die mir empfohlen wurden. Zunächst ging es zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, wo Indischer und Atlantischer Ozean aufeinandertreffen. Auf der Fahrt dorthin hatte ich das Glück, eine weitere für die Kapregion typische, aber alles andere als häufige Vogelart zu erspähen: den Paradieskranich, der als Nationalvogel Südafrikas gilt. Von der Straße aus konnte ich den Kranich mit dem weltweit kleinsten Verbreitungsgebiet sogar auf seinem Nest fotografieren!
Paradieskranich
Nach dem Kap Agulhas besuchte ich das große, an der weitgehend unbewohnten Küste gelegene De Hoop Nature Reserve und einen Tag später den Bontebok-Nationalpark bei Swellendam. Dort kam erstmals ein Gefühl von Safari auf, als ich verschiedene Antilopenarten, Zebras und Strauße aus nächster Nähe sehen konnte.
Strauß und Elenantilopen
Buntbock-Antilopen
Der Bontebok-Nationalpark wurde 1931 zum Schutz der letzten 30 freilebenden Buntbock-Antilopen gegründet, umfasst lediglich ein Gebiet von rund 20 km² und ist damit der kleinste der südafrikanischen Nationalparks. Die Zahl der Buntböcke wird heute bei 200 gehalten, da eine größere Anzahl ökologisch hier nicht zu vertreten ist.
Von Swellendam aus fuhr ich über ein in Ost-West-Richtung verlaufendes, rund 1500 m erreichendes Gebirge – es bewirkt, dass der meist von Südwesten kommende Regen das Gebiet nördlich des Gebirges nur selten erreicht, sodass es dort sehr trocken ist. Daher ist die Vegetation dort anders ausgeprägt als im Süden: Der Fynbos wird durch die Karoo mit lückiger Vegetation und vielen Sukkulenten abgelöst. Durch die sogenannte Kleine Karoo fuhr ich auf der wegen ihrer landschaftlichen Schönheit touristisch beworbenen Route 62.
Route 62
Danach verbrachte ich noch einige Tage in Kapstadt, wo mich in erster Linie der Tafelberg und der berühmte botanische Garten Kirstenbosch interessierten. Ich buchte daher ein Gästehaus in unmittelbarer Nähe von Kirstenbosch, von dort aus kann man auch den Tafelberg besteigen. Gleich am ersten Tag hatte ich Glück mit dem Wetter und konnte die rund 1000 Höhenmeter bewältigen – der Tafelberg hat durchaus alpinen Charakter, bei den steilen Aufstiegen kam ich ganz schön ins Schnaufen und Schwitzen. Oben wurde ich aber reichlich entlohnt durch eine blütenreiche Fynbos-Flora (natürlich mit völlig anderen Arten als weiter östlich) und tolle Ausblicke auf eine der schönsten Städte der Welt.
Ausblick auf Kapstadt
Von Kapstadt aus besuchte ich auch das knapp 70 km entfernte Kap der Guten Hoffnung – nicht der südlichste, aber der südwestlichste Punkt Afrikas. Dort konnte ich hautnah erleben, warum das Kap de Guten Hoffnung auch „Kap der Stürme“ genannt wird und dort zahlreiche Schiffe untergegangen sind. Auf einer kurzen Wanderung wurde ich fast von den Klippen geweht und außerdem pitschnass. Als sich dann schließlich doch gelegentlich die Sonne zeigte, konnte ich wieder schöne Fotos machen – unter anderem von einem anderen „Nadelkissen“ (sehe letzter Bericht) und von den Brillenpinguinen von Boulders Beach an der Ostküste der Kap-Halbinsel, an die man hautnah herankommt.
Brillenpinguine
Danach verbrachte ich noch einige Tage in Kapstadt, wo mich in erster Linie der Tafelberg und der berühmte botanische Garten Kirstenbosch interessierten. Ich buchte daher ein Gästehaus in unmittelbarer Nähe von Kirstenbosch, von dort aus kann man auch den Tafelberg besteigen. Gleich am ersten Tag hatte ich Glück mit dem Wetter und konnte die rund 1000 Höhenmeter bewältigen – der Tafelberg hat durchaus alpinen Charakter, bei den steilen Aufstiegen kam ich ganz schön ins Schnaufen und Schwitzen. Oben wurde ich aber reichlich entlohnt durch eine blütenreiche Fynbos-Flora (natürlich mit völlig anderen Arten als weiter östlich) und tolle Ausblicke auf eine der schönsten Städte der Welt.