Zu Albrecht Dürers 550. Geburtstag

Vor 550 Jahren wurde der deutsche Maler, Kupferstecher, Zeichner und Kunsttheoretiker Albrecht Dürer geboren. Die Kunst der Renaissance wurde maßgeblich von ihm beeinflusst und noch zur gegenwärtigen Zeit gilt Dürer als der bekannteste deutsche Meister.

Die Vielfalt und Innovationen von Dürers Œuvre sind beeindruckend. Insgesamt schuf der Maler über 70 Gemälde, Hunderte von Druckgrafiken, 900 Zeichnungen, Aquarelle, Entwürfe für Skulpturen, Glasmalereien, Wandgemälde und Buchillustrationen. In seinen theoretischen Schriften schrieb Dürer über Proportionen, Perspektiven und zum Festungsbau. Seine zahlreichen Kunstwerke zählen zu den Highlights in den Museen auf der ganzen Welt.

 

Geboren wurde Dürer am 21. Mai 1471 in Nürnberg und er verstarb am 06. April 1528 in seiner Heimatstadt. Dürers Leben fiel in die Zeit zwischen Mittealter und Neuzeit, der Reformation und der Renaissance-Humanismus.

In der väterlichen Goldschmiedewerkstatt wurde Dürer 1483 ausgebildet und jene Lehre legte den Grundstein für sein späteres Können im Kupferstich. Dürers künstlerische Begabung erkennend, erhielt er von 1484-90 Unterricht beim Nürnberger Maler und Holzschnittzeichner Michael Wolgemut (1434/37-1519).

Ab 1490 führten ihn seine Wanderschaften nach Basel, Colmar und Straßburg, während er unterwegs als Holzschnittzeichner arbeitete. Seine Reise unterbrach Dürer, um am 04. Juli 1494 die Nürnberger Kunsthändlerin Agnes Frey zu ehelichen. Daraufhin verreiste er erneut nach Italien: Dort studierte Dürer die italienische Kunst der Renaissance und übernahm deren Stilelemente in seinen Werken auf.

Im Jahr 1495 eröffnete Dürer seine erste eigene Werkstatt in Nürnberg. Kurz darauf entstand der erste Holzschnitt-Zyklus „Apokalypse“ (1496-98), womit Dürer über die Grenzen Nürnbergs hinaus bekannt wurde. Die sakralen Holzschnitte „Apokalypse“, „Marienleben“ und „Große Passion“ gehören zum Höhepunkt der deutschen Druckgrafik und wurden von Dürer als Bücher herausgegeben.

Durch Dürer erlebten die Techniken der Holzschnitte und Kupferstiche eine bis dahin nie bekannte Meisterschaft. Anstatt als Buchillustrationen zu dienen, erklommen Dürers Holzschnitte den Rang eines eigenständigen Kunstwerkes. Das Medium der Druckgrafiken und deren recht preiswerte Herstellung halfen dem Maler seinen künstlerischen Ruf international zu verbreiten.

Zu Dürers großen Naturstudien zählen u.a. die berühmte Zeichnung „Der Feldhase“ (1502) und das Aquarell „Das große Rasenstück“ (1503).

Besonders seine lebenslange Freundschaft mit dem Humanisten und Übersetzer Willibald Pirckheimer (1470-1530) vermittelte Dürer wohl 1523 den Kontakt zum Kaiser Maximilian I., der Dürer in den folgenden drei Jahren mit zahlreichen Aufträgen ausstattete.

In seinen letzten Lebensjahren reiste Dürer in die Niederlande, welche zeichnerisch gesehen mit 120 erhaltenen Blätter seine produktivste Zeit ist. Mit 56 Jahren verstarb Dürer an den Folgen eines Fiebers und er wurde auf dem Johannis-Friedhof in Nürnberg beigesetzt.

 

Zu Dürers Selbstbildnissen

In der Kunst der Renaissance rückte die Gestalt des Menschen in den Vordergrund des wissenschaftlichen und künstlerischen Interesses. Dürers mehrjähriges Schaffen veranschaulicht diese Entwicklung des Persönlichkeitsbewusstseins.

Während in den Niederlanden von Jan van Eyck (1390/1400-1441) die ersten individuellen und autonomen Porträts entstehen, so ist Albrecht Dürer der erste deutsche Maler, der sich selbst porträtiert: Das außergewöhnliche Talent des Nürnbergers besticht schon in seinem ersten überlieferten Selbstporträt, das Dürer mit dreizehn Jahren gemalt hatte. Dabei handelt es sich um eine Silberstiftzeichnung mit dem Titel „Selbstbildnis als Knabe“ (1484).

Sein bekanntes Porträt „Selbstbildnis im Pelzrock“ (1500) ist ebenso ungewöhnlich für die damalige Zeit. Der 28-jährige Maler stellt sich in frontaler und hierarchischer Pose sowie in kostspieliger Kleidung mit Pelz dar, welche grundsätzlich Herrscher- und Heiligendarstellungen vorbehalten waren. Das idealisierte Bildnis erinnert stark an Christusbilder. Dürers schöpferische Hand als Malinstrument betont wiederum den Schaffensprozess der bildenden Kunst, die zu Dürers Zeit zum gemeinen Handwerk zählte. Dies verdeutlicht auch die lateinische Inschrift: „So schuf ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit charakteristischen Farben im Alter von 28 Jahren.“

 

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Ausstellungen

Anlässlich zum Dürer-Jubiläum veranstalten Museen Ausstellungen im Zeichen des deutschen Meisters der Renaissance, die den Lebens- und Schaffensweg Dürers ehren:

"Dürer war hier"

Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen in Kooperation mit der National Gallery in London

18. Juli 2021 bis 24. Oktober 2021

https://duerer2020.de/ausstellungen/suermondt-ludwig-museum/

 

„Stadt und Land. Von Albrecht Dürer bis Paul Klee“, Albertina Museum Wien

Bis 22. August 2021

https://www.albertina.at/ausstellungen/stadt-und-land/

 

Das Germanisches National Museum feiert den runden Jahrestag mit verschiedenen Aktionen:

https://www.gnm.de/aktuelles/duerer550/

 

Buchtipps

Eine Auswahl an Büchern finden Sie auf der wbg Homepage zu Dürers 550. Geburtstag:

https://www.wbg-wissenverbindet.de/aktuelles/jahrestage/550.-geburtstag-von-albrecht-duerer/

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Tags: wbg, Community
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