wbg startet „Darmstädter Appell“

Die Europawahl 2019 steht bevor und damit auch die wichtige Wegweisung, welche politische Richtung Europa zukünftig einschlagen wird. Die wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) hat auf Anregung ihrer Mitglieder einen Wahl-Appell initiiert, der zahlreiche prominente Unterstützer gefunden hat.

Der „Darmstädter Appell“ ruft zur Beteiligung an der Europawahl auf, um wissenschaftsfeindlichen Tendenzen in unserer Gesellschaft entgegenzutreten. Die 56 Erstunterzeichner ermuntern Wählerinnen und Wähler, an der Europawahl teilzunehmen, um über die Zusammensetzung des Parlaments und damit auch den Einfluss populistischer Parteien mitzuentscheiden. Eine eigens dafür eingerichtete Website ermöglicht jedermann, sich als Unterstützer des Appells zu registrieren: www.waehlen-gehen-fuer-europa.de/.

Der Wortlaut des Darmstädter Appells: Die Europawahl 2019 ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Sie findet vom 23. bis 26. Mai 2019 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt, in Deutschland und Österreich am 26. Mai 2019. Die Zusammensetzung des Parlaments entscheidet auch über die Präsenz und damit die Akzeptanz von populistischen Parteien im öffentlichen Raum.

Deshalb sagen die Unterzeichner dieser Erklärung: Diesmal genügt es nicht, nur auf eine bessere Zukunft zu hoffen - diesmal müssen alle Verantwortung übernehmen. Denn es ist einfach, über Europa zu lamentieren. Aber das macht Europa nicht besser. Wer nicht wählt, gibt denjenigen Raum, die Europa klein machen möchten, weil sie selbst klein sind. Nur wer wählen geht, gestaltet mit.

Die Unterzeichner dieser Erklärung appellieren an die Wählerinnen und Wähler in Deutschland und Österreich, unsere Wissensgesellschaft zu verteidigen durch Teilhabe an der europäischen Demokratie. Wir alle sind angewiesen auf Transparenz und Internationalität, um die Kultur des freien Wissensaustauschs zu erhalten. Wissen erwerben heißt Lernen von Anderen. Bildung ist das Verwandeln von Wissen in verantwortungsvolles Handeln. Wie sollte das gelingen in einem Europa, das nach der Vorstellung von Nationalisten geprägt wäre von Egoismen und neu errichteten Grenzen?

Freiheit braucht Wissen und Wissenschaft. Und Wissenschaft braucht Freiheit. Diese Freiheit gilt es zu verteidigen. Deshalb wählen wir für Europa und bitten Sie, diesen Appell zur Beteiligung an der Europa-Wahl zu unterstützen und weiterzuleiten.“

 

Erstunterzeichner:

 

Prof. Dr. h.c. Ph.D. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)

Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz

Prof. Dr. Olaf Arlinghaus, FH Münster

Dr. Katarina Barley, Ministerin

Dr. Jonathan Beck, Verlag C.H.Beck

Dirk H. Beenken, wbg

Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Borchmeyer, Literaturkritiker

Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej, Universität Warschau

Prof. Dr. Christoph Cornelißen, Goethe Universität Frankfurt

Julia Ebner, Extremismus- und Terrorismusforscherin

Dr. Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin / Editor-in-chief, Philosophie Magazin

Prof. Dr. Etienne François, Berlin/Paris

Prof. Dr. jur. Dr. phil. Michel Friedmann, Publizist

Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender ZEIT-Stiftung und Autor

Prof. Dr. Maciej Górny, Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften und DHI Warschau

Dr. Gebhard Grimm, Consultant

Prof. Reiner Groothuis, Groothuis

Prof. Dr. Heiko Hartmann, HTWK Leipzig

Dr. Thomas Hartung, Mitglied Thüringer Landtag

Wolfgang Hörner, Galliani

Dr. Doris Jahnsen, Droemer Verlag

Prof. Dr. Konrad Jarausch, Historiker, Chapel Hill

Prof. Dr. Nikolas Jaspert, Historiker, Uni Heidelberg

Dr. Necla Kelek, Soziologin

Sven Felix Kellerhoff, Die WELT/WELT am Sonntag

Prof. Dr. Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes

Dr. Kersten Knipp, Journalist, Köln

Prof. Dr. Ralf Konersmann, Philosophisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Tom Kraushaar, Klett-Cotta

Michael Krupp, Degussa-Bank

Prof. Dr. Christine Landfried, Politikwissenschaftlerin

Prof. Dr. Jörn Leonhard, Historiker, Universität Freiburg

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin a.D.

Dr. habil. Torben Lütjen, Politikwissenschaftler

Prof. Dr. Lothar Machtan, Historiker, Autor

Prof. Dr. Corinna Mieth, Ruhr Universität Bochum

Dr. Günther Müchler, Autor, ehemaliger Programmdirektor Deutschlandradio

Dr. Jürgen Neffe, Autor

Jan Orthey, Lünebuch

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Dr. Joerg Pfuhl, Holtzbrinck Buchverlage

Thomas Rathnow, Verlagsgruppe Random House, Vorsitzender der Geschäftsführung

Folkert Roggenkamp, Deutsche Bibelgesellschaft

Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, Direktor Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Dirk Rumberg, Benevento Verlag

Denis Scheck, Literaturkritiker

Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Universität Heidelberg

Dr. Uwe Schürmann, Gundlach Packaging Group

Prof. Dr. Gesine Schwan, Politologin und ehem. Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder

Prof. Dr. Thomas Stäcker, Universität- und Landesbibliothek Darmstadt

Dr. Dr. h.c. Edmund Stoiber, Bayrischer Ministerpräsident a.D.

Thomas Vašek, Hohe Luft

Felicitas von Lovenberg, Piper Verlag, Verlagsleitung

Lothar Wekel, Verlagshaus Römerweg

Ranga Yogeshwar, Autor

Prof. Slavoj Žižek, Philosoph, Ljubljana/London

Christiane zu Salm, Nicolai Verlag

 

Der Initiator des Appells, Dirk H. Beenken, Geschäftsführender Direktor der wbg, steht für Interviewanfragen gerne zur Verfügung.

 

 

wbg – Wissen, Bildung, Gemeinschaft

 

„Wissen verbindet uns“: Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft ist ein Verein zur Förderung von Wissenschaft und Bildung. Ihre 85.000 Mitglieder verstehen sich als Gemeinschaft für Entdeckungsreisen in die Welt des Wissens. Als größte Plattform für geisteswissenschaftliche Themen bietet die wbg Gleichgesinnten ein Forum für Debatten. Ab 2019 vergibt die wbg den mit 40.000 € höchstdotierten deutschsprachigen Buchpreis „WISSEN! Der Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften“.

Der gemeinnützige Fokus des Vereins ermöglicht es, Themen sichtbar zu machen, die Wissenschaft und Gesellschaft bereichern. In den Verlags-Labels wbg Academic, wbg Edition, wbg Theiss und wbg Zabern erscheinen jährlich rund 120 Publikationen, die von den Mitgliedern als Wertegemeinschaft ermöglicht werden. Die Themen reichen von Politik, Geschichte und Archäologie bis zu Literatur, Philosophie und Theologie. Alle erzielten Gewinne fließen in neue Projekte zurück.

 

wbg-wissenverbindet.de

wbg-wissen-preis.de

waehlen-gehen-fuer-europa.de

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  • Kommentar zum Darmstädter Appell

    Guten Tag,
    und weil Sie die Freiheit so leidenschaftlich verteidigen, nehmen Sie unliebsame, nicht dem links-grünen Mainstream folgende Bücher aus dem Programm?

    Ich bin am Überlegen, ob das noch "meine WBG" ist, nach 40 Jahren Mitgliedschaft.

    Unfreundliche Grüße

    HPW

  • Politische Neutralität

    Die WBG sollte sich nicht in politische Themen einmischen und ihre Neutralität bewahren.
    Auch ein Boykott von bestimmten Büchern empfinde ich als ungeeignetes Instrument die Freiheit und Demokratie zu fördern. Demokratie lebt vom echten Diskurs und echter Meinungsvielfalt. Falls die WGB sich weiter in diese Richtung entwickelt, werde ich diese leider verlassen.

    Thomas Reinauer