Datum & Uhrzeit: Do. 17. November 2022, 19:00 Uhr
Ort: ATRIUM – Zentrum für Alte Kulturen der Universität Innsbruck, Langer Weg 11, 6020 Innsbruck
Eintritt: frei
Eine Veranstaltung der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck
Durch die Entdeckung Trojas hat Heinrich Schliemann unsterblichen Ruhm erlangt. Aber wenn wir heute eines über ihn mit Bestimmtheit wissen, so ist es, dass er längst nicht nur der Troja-Entdecker war. Geboren im frühen 19. Jahrhundert, gleicht sein gesamtes Leben einem Abenteuerroman. Zunächst machte der verarmte Pastorensohn eine schwindelerregende Karriere als Kaufmann. Doch irgendwann erfüllte ihn sein Beruf nicht mehr; er gab ihn auf und fing an, Forschungsreisen zu unternehmen. 1868 kam dann das Schlüsselerlebnis: eine Reise nach Griechenland. Inspiriert von seinen Erkundungen, etwa auf Ithaka, und angetrieben von seiner tiefen Homergläubigkeit hatte er einen neuen Lebenssinn gefunden – die Archäologie, genauer die Suche nach Troja. Schließlich wurde Schliemann ja vor allem mit seinen sensationellen Entdeckungen in Hissarlik und in Mykene weltberühmt. Als Archäologe versuchte er nicht nur einen bekannten Mythos aufzudecken, sondern erschuf letztendlich auch einen Mythos um sich selbst. In der Lesung zu ihrem Buch stellt Leoni Hellmayr eine hoch widersprüchliche Figur und ihre glanzvolle Aufstiegsgeschichte im 19. Jahrhundert vor – einen Mann mit erstaunlich vielen Facetten, der durch und durch ein »Kind seiner Zeit« war.