Lesung aus »Exil unter Palmen« und Vorstellung von »Exil!« mit Magali Nieradka-Steiner
Datum: 13. Oktober 2022, 19:00–20:30 Uhr
Ort: Schaefer Bücher OHG, Bahnhofstraße 4, 65549 Limburg an der Lahn
Eintritt: 10,- €, erm. 7,- € (für wbg-Mitglieder)
Tickets: In der Buchhandlung oder online unter
Ein Fischerdorf bei Toulon war einst die »Hauptstadt der deutschen Literatur«. Nach Hitlers Machtergreifung flohen zahlreiche deutsche Literaten an die Côte d’Azur. In Sanary-sur-Mer trafen sich Ernst Toller und Bert Brecht am Hafen, hier besaß Lion Feuchtwanger ein Haus am Meer. Thomas Mann mit Frau besuchte die Kirmes, während Sohn Klaus am »Mephisto« schrieb. Doch das Exil unter Palmen wurde bald zur Mausefalle. Bei Kriegsbeginn erklärte Frankreich die Deutschen zu feindlichen Ausländern. Wer nicht rechtzeitig nach Übersee emigrieren konnte, wurde interniert, deportiert und ermordet. Magali Nieradka-Steiner konnte bisher nicht bekannte Dokumente nutzen und mit den letzten Zeitzeugen sprechen. Ihr Buch erzählt, wie sich universale Katastrophe und individuelles Schicksal in Sanary kreuzen.
Eine Kooperation mit unserer Partnerbuchhandlung Schaefer Bücher in Limburg.
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Über die Bücher
»Exil unter Palmen«
In den 1930er Jahren trafen sich ins Sanary-sur-Mer Ernst Toller und Bertolt Brecht am Hafen. Lion Feuchtwanger besaß hier ein Haus am Meer. Thomas Mann besuchte mit seiner Frau die Kirmes, während ihr Sohn Klaus Mann am ›Mephisto‹ schrieb. Doch die Idylle war trügerisch, denn bald würden die Folgen des Nazi-Terrors auch den Süden Frankreichs erreichen. Magali Nieradka-Steiner sprach mit den letzten Zeitzeugen und nutzte bisher nicht bekannte Dokumente, um das Schicksal deutscher Schriftsteller im Exil nachzuerzählen.
»Exil!«
Irmgard Keun, Alfred Kerr, Bertolt Brecht, Ernst Weiß, Paul Zech, Anna Seghers, Otto Zoff, Maria Osten, Alfred Polgar, Berta Lask und Stefan Zweig: Die Liste der Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die nach 1933 ihre Heimat verlassen mussten, ist lang. Etwa 1500 flohen ins Ausland. Ihre Schicksale könnten nicht unterschiedlicher sein. Manche gelangten zu Anerkennung und spätem Ruhm, andere wurden vergessen. Den Verfolgten, Außenseitern und Rebellen möchte die Anthologie eine Stimme geben. Unübertroffen in Breite und Vielfalt versammelt sie Erzählungen, Glossen und Reportagen, die in der »Neuen Weltbühne«, dem »Pariser Tageblatt« oder dem New Yorker »Aufbau« erschienen. Viele der Fundstücke aus der Exilpresse werden hier nach langer Zeit zum ersten Mal wieder zugänglich gemacht. Zum Wiederlesen und neu Entdecken dringend empfohlen!
Zu den Beteiligten
Dr. Magali Nieradka-Steiner ist akademische Mitarbeiterin für Französisch an der Universität Heidelberg und Lehrbeauftragte für Literaturwissenschaft an der Universität Mannheim. Die Deutsch-Französin hat mehrere Jahre an der Côte d’Azur gelebt und geforscht.