Podiumsdiskussion im Rahmen der Buch Wien: Konrad Paul Liessmann & Ulrike Ackermann
Für eine neue Kultur der Freiheit?
Datum & Uhrzeit: Sonntag, 27. November 2022, 13.00 - 13.55 Uhr
Ort: DER STANDARD-Bühne,
Messehalle Wien, Halle D, 2. Bezirk, Trabrennstraße
Eintritt: Tagesticket € 19,-, Festivalpass € 37,-
Was bedeutet „Freiheit“ in Zeiten von Krieg und Corona? Darüber diskutiert ein hochkarätig besetztes Podium.
„Wir brauchen ein neues Bewusstsein für den Wert der Freiheit“, betont die Julius Raab Stiftung in ihrem neuen Wertehandbuch. Aber was bedeutet Freiheit überhaupt? Ursprünglich haben sich Freiheitsrechte als Abwehrrechte von Eingriffen entwickelt. Das wird im Konzept der „negativen Freiheit“ deutlich, wo es zuallererst um mehr „Freiheit von etwas“ geht. Heute drehen sich viele Debatten zu Grund- und Freiheitsrechten allerdings auch darum, daraus einklagbare Ansprüche zu machen, einhergehend mit dem immer lauter werdenden Ruf nach dem Staat. Brauchen wir mehr „Rechte für“ oder mehr „Rechte von“ etwas?
Moderation: Günter Kaindlstorfer
Weitere Informationen hier.
Prof. Dr. Ulrike Ackermann ist Politikwissenschaftlerin und Soziologin. 2009 gründete sie das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung, das sie seitdem leitet. 2008 wurde sie als Professorin berufen und lehrte bis 2014 Politische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt »Freiheitsforschung und Freiheitslehre« in Heidelberg. 2002 gründete und leitete sie das Europäische Forum an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Darüber hinaus arbeitet sie seit vielen Jahren als freie Autorin für Funk und Print.
Ackermann, Ulrike
Die neue Schweigespirale
Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit: Über die Fallstricke der Identitätspolitik
Wie weit geht Cancel Culture an deutschen Universitäten? Sind Meinungsvielfalt und Pluralismus in Forschung und Lehre nicht längst in Bedrängnis geraten? Wie beeinflussen identitätspolitischer Aktivismus und die Neudefinition von Formen der Diskriminierung und des Rassismus unsere Gesellschaft?
Die Soziologin und Politikwissenschaftlerin Ulrike Ackermann warnt eindringlich vor den Folgen einer Entwicklung, die bereits heute die Grenzen des Sagbaren zu verschieben droht. Mit kritischem Blick analysiert sie die Forderungen aus dem Umfeld von Gender Studies oder der Critical Race Theory und spürt den historischen Wurzeln der zunehmenden Politisierung innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften nach.
- Schöne neue Identitätspolitik? Plädoyer für Wissenschaftsfreiheit und offene Gesellschaft
- Die Verflechtungen von Wissenschaft und Politik: Ursprünge einer unheiligen Allianz
- Eine Gesellschaft unter Druck: Political Correctness und die Meinungsfreiheit
- Zeitgeschichtliche Analyse: Ursachen für die Spaltung der Gesellschaft
- Mit zahlreichen Fallbeispielen von erschreckender Aktualität
Was läuft schief in unserer Debattenkultur?
Nicht nur im Wissenschaftsbetrieb ist die freie Meinungsäußerung inzwischen unter Beschuss geraten. Mitten in der Öffentlichkeit zeichnet sich ein Kulturkampf ab, der in den USA bereits seinen Beitrag zur Spaltung der Gesellschaft geleistet hat. Ackermann liefert zahlreiche Beispiele, von unliebsamen Referenten, die kurzfristig ausgeladen wurden, von politischen Akteuren, die sich der Macht des Shitstorms beugen. Die sogenannte Woke Culture betrachtet sie als latente Gefahr für freien Diskurs und die pluralistische Demokratie. Unsere Freiheiten werden von außen und innen bedroht. Deshalb brauchen wir einen neuen antitotalitären Konsens.
Wie sehr schaden die Trends der Identitätspolitik unserer Wissenschaftsfreiheit? Ulrike Ackermann hat ein mutiges Buch verfasst, das den Weg zurück in eine offene Gesellschaft ebnen möchte.