van Nahl, Astrid
Judith Kerr
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Erstmals liegt nun eine Biographie der Schriftstellerin vor, die sich selbst vor allem als Zeichnerin sah. Astrid van Nahl verbindet darin privates Leben, künstlerisches Schaffen und politisches Weltgeschehen zu dem faszinierenden, einfühlsam geschriebenen Porträt einer großartigen Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten die Freude am Leben bewahrte.
2019. 256 S. mit 20 s/w Abb., Bibliogr., Reg., 1 Zeittafel, 14,5 x 21,5 cm, geb. mit SU und Leseb., wbg Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1014241
- ISBN 978-3-8062-3929-4
- Verlag wbg Theiss
- Seitenzahl 256
- Abbildungen 20 Fotos, schwarz-weiß
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
Eine Hommage an eine bemerkenswerte Frau
Dies ist die Biografie der Schriftstellerin Judith Kerr, die 1933 als zehnjähriges Kind mit ihren Eltern aus Nazi-Deutschland fliehen musste.
Das Buch wird aus Sicht der jungen Judith erzählt, für die die Flucht zunächst ein großes Abenteuer zu sein scheint. Die einzige Sorge des Mädchen galt damals dem rosa Kaninchen, das sie zugunsten eines anderen Stofftieres zurückgelassen hat.
Es werden die Stationen der Flucht in die Schweiz und nach Frankreich geschildert, bis es gelingt in England sesshaft zu werden.
Im Gegensatz zu den Eltern, gelingt es Judith und ihrem Bruder Michael recht bald, sich in der entsprechenden Heimat, auch wenn der Aufenthalt nur wenige Monate dauern sollte, sich zurecht zu finden. Vater Alfred Kerr, ein Schriftsteller und Theaterkritiker erhält kaum die Möglichkeit, seine Artikel zu schreiben und Julia, die Mutter, ist Pianistin und Komponistin. Für sie lässt sich ebenfalls kaum Arbeit zu finden.
Interessant ist, dass auch in der Fremde der Unterschied zwischen Sohn und Tochter gemacht wird, wenn es um Ausbildung geht. Als das Geld nur für den Schulbesuch eines Kindes reicht, wird der Sohn vorgezogen. Wenig später erhält Michael mehrere Stipendien und wird später gegen Nazi-Deutschland in den Krieg ziehen.
Judith Kerr hat als Erwachsene mehrere Kinderbücher geschrieben. Darunter jenes mit dem Titel „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, das 1974 den „Deutschen Jugendbuchpreis“ erhalten hat. Mit dieser Trilogie, die starke autobiografische Züge trägt, hat sich Judith Kerr ihre Kindheits- und Jugenderlebnisse von der Seele geschrieben. Für die jungen Leser ist diese Reihe oft der erste Kontakt mit dem Nationalsozialismus.
Meine Meinung:
Autorin Astrid van Nahl ist eine berührende Biografie gelungen. Aus den vorhandenen Tagebüchern und anderen Primärquellen wie Briefen und Interviews hat sie ein wunderschönes Porträt von Judith Kerr gezeichnet. Neben dem privaten Leben und künstlerischen Schaffen hat die politische Weltgeschichte eine großen Platz in diesem Buch.
Herausragend ist der Optimismus, den Judith Kerr an den Tag legt. Diesen kann man auch auf dem Coverfoto erahnen, der die Schriftstellerin zeigt. Schade, dass Judith Kerr die Veröffentlichung ihrer Biografie nicht mehr erleben durfte. Sie stirbt am 22. Mai 2019.
Aufgewertet wird diese Biografie durch zahlreiche Fotos und Ausschnitte aus Judith Kerrs Büchern.
Ein tabellarischer Lebenslauf, „Lebensstationen“ genannt sowie eine ausführliche Bibliografie und ein Personenverzeichnis ergänzen dieses Buch, das durch eine hochwertige Verarbeitung besticht.
Fazit:
Eine einfühlsame Biografie einer Frau, die sich auch durch widrige Umstände ihren Optimismus nicht rauben lässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
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