Lapatin, Kenneth (Hrsg.)
Heiliger Luxus
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Sofort lieferbar
Aus dem Engl. von Carsten Drecoll. 2017. 192 S. mit 98 farb. und 21 s/w Abb., 2 Karten, 24 x 32 cm, geb. mit SU. Zabern, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1017608
- ISBN 978-3-8053-5093-8
- Verlag wbg Philipp von Zabern
- Seitenzahl 192
- Abbildungen 98 Illustrationen, farbig;21 Illustrationen, schwarz-weiß;2 Karten
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
Exzellent
Classical Journal
Sehr empfehlenswert.
Choice
Ein maßgeblicher Beitrag zum Verständnis über römischen Luxus
Bryn Mawr Classical Review
Die Funde und deren Verzierung bzw. Inschriften sind auf großformatigen, scharfen Bildern abgedruckt, wo man Details erkennen kann. Die Texte erläutern auf hohem Niveau die Hintergründe des Fundes und die Geschichte dazu. Kulte und Religion in Gallien und
Der Schatz von Berthouville ist ein Fund von Silberobjekten aus dem 2. Jahrhundert, der 1830 in Villeret (Canetonum) in der Nähe von Berthouville in der Normandie entdeckt wurde. Er gehört heute zur Sammlung des Cabinet des Médailles der Bibliotheque nationale de France in Paris.
Dies ist der Katalog zur Ausstellung des Schatzes im Getty.-Museum und in weiteren Orten der USA während der Renovierungszeit im Cabinet des Médailles in Paris.
Im ersten Kapitel enthält die Darstellung der einzelnen Bestandteile des Schatzes. Er umfasst zwei Silberstatuen, die den Gott Merkur darstellen, knapp sechzig Stücke Geschirr sowie einzelne Handgriffe, Füße, Verzierungen und Fragmente. Etliche Objekte sind reich verziert, viele tragen Votivinschriften. Die meisten der Fundstücke sind silberne Opfergaben für Mercurius. Die Namen der Spender und eine Widmung an Mercurius sind in die Opfergaben eingraviert, was interessant für die Namensforschung ist, denn hier begegnen sowohl römische als auch gallische Namen und Mischformen auf. Auf den Objekten werden immer wieder die Attribute des Mercurius dargestellt: der Ziegenbock, der Hahn, der Geldbeutel und der Hermesstab. Die traditionelle Kleidung des Mercurius besteht aus dem Petasos, einem Hut, der oft Flügel trägt, und geflügelten Sandalen.
Außerdem wird die Fundgeschichte erzählt: Am 21. März 1830 fand der Landwirt Prosper Taurin im Weiler Villeret auf seinem Acker eine Steinplatte und darunter 69 silberne Gegenstände, vor allem Trinkgefäße mit historischen und mythologischen, griechischen Motiven, aus getriebenem, vergoldetem und ziseliertem Silber, die zu einem Tempel gehörten, der dem Mercurius von Canetonum geweiht war. Merkur, der mit dem griechischen Hermes gleichgesetzt wurde, galt als „Götterbote“ und war der Gott der Händler und Diebe. Im römischen Reich während der Kaiserzeit wurde Mercurius mit dem Handel nach Westen und Norden verbreitet. In den keltischen und germanischen Provinzen war schließlich die Verehrung von Merkur stärker noch als in Rom selbst. Darauf weisen hunderte von Funden hin, bei denen es sich zumeist um Inschriften auf Weihesteinen oder Tafeln aus Bronze handelt. Die Darstellung auf diesen Steinen, die in den germanischen Rheinprovinzen gefunden wurden, ist von der Form und dem Ausdruck her römisch, aber die Namenskomposite sind germanischer Herkunft verbunden mit dem Stiftungszweck und einer bestimmten Personengruppe, seien es einzelne Stämme oder ein lokaler Bezug. Die Gallier haben Teutanes häufig mit Mercurius gleichgesetzt.
Prosper Taurin zeigte Auguste Le Prévost die Funde. Der nummerierte sie, ließ sie zeichnen und schrieb über sie in der Zeitung. Ein paar Monate nach der Entdeckung kaufte der französische Staat die Fundstücke
Als Ernest Babelon, der Leiter des Cabinet des Medailles, eine Monographie über die Funde in Villeret schreiben wollte, organisierte er eine erneute Ausgrabung. Finanziert wurde sie von Arthur Join-Lambert (1839–1917). Sie beauftragten Camille de la Croix der 1896 die Fundamente von vier antiken römischen Tempeln aus unterschiedlichen Epochen fand.
Anschließend wird die Geschichte Galliens zur Zeit des Heiligtums von Berthouville behandelt. Im nächsten Beitrag geht es um vier ungewöhnlich große Silberplatten (Missoria), die aus dem 4. bis 6. Jahrhundert stammen. Hier wird dargestellt, welchen Beitrag die Missoria für das Verständnis der spätantiken Kultur liefern. Danach wird in einem Essay die Konservierung des Schatzes von Berthouville und der vier Missoria dargelegt, bevor der römische spätantike Luxus in Wohnhaus, Grab und Heiligtum beleuchtet wird. Eine Geschichte des Cabinet des médailles und seine archäologischen Sammlungen rundet das Buch ab. Im Anhang findet man noch die Biografie der Autoren, eine Bibliografie und ein Register.
Bewertung schreiben
Kunden kauften auch
Kunden haben sich ebenfalls angesehen