Schneidmüller, Bernd / Wolter-von dem Knesebeck, Harald
Das Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England
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Eingel. u. kommentiert v. Bernd Schneidmüller u. Harald Wolter-von dem Knesebeck. 2018. 256 S. mit etwa 140 farb. Abb., 24,5 x 34,2 cm, Fadenh., Gzl. mit Lesebänd. im Schmuckschuber. wbg Edition, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover in Leinen im Schuber
- Bestellnummer 1018259
- ISBN 978-3-534-26995-2
- Erscheinungstermin 27.09.2018
- Verlag wbg Edition
- Seitenzahl 256
- Abbildungen 140 Illustrationen, farbig
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
Mit dem Prachtkodex beschäftigt sich ein opulenter Bildband, der eine kluge historische Betrachtung zum Stifterpaar mit der Besitzgeschichte und der kunsthistorischen Ausleuchtung der vier Evangelistenbilder sowie der 20 ganzseitigen Miniaturen verbindet.
(Damals 51)
Wer Wimmelbücher mag, wird das Evangeliar lieben.
(Braunschweiger Zeitung)
Was soll die Philisterei?
Das Evangeliar gehört zu den großen kulturellen Schätzen, die wir Europäer haben. Natürlich sind kostbare Antiquitäten und "Einzelstücke" teuer. Ich verstehe die Philisterei nicht.
Freuen wir uns doch darüber, diesen Schatz zu besitzen. Ich jedenfalls freue mich darüber, dass es zwei Fachleute gibt, die ein Buch vorlegen können, das uns an der Schönheit des Evangeliars teilhaben lässt.
Schlampige Arbeit!
Leider können die Autorn nicht rechnen bzw. haben keinerlei Kenntnisse von Wirtschaftsökonomie und Kaufkraftentwicklung! Anders lässt es sich nicht erklären, dass der damalige Ersteigerungspreis des Evangeliars einfach rein rechnerisch von 32 Millionen DM auf 16,5 Millionen Euro heruntergebrochen wird. Ein Grundschulkind hätte das auch hinbekommen. Selbstverständlich hätte die Kaufkraftentwicklung mit berücksichtigt werden müssen, um eine reale Vorstellung vom schon damaligen enormen Wert des Evangeliars zu vermitteln. Umgerechnet in heutige Kaufkraft hatte das Evangeliar somit tatsächlich 45 Millionen - 48 Millionen Euro gekostet. Desweiteren wurden auch die zusätzlichen Kosten für Auktionatorprovision, Rechtsanwaltsgebühren, Versicherungs- und Transportkosten und letztlich Koten für die Bewachung beim Transport die mit weiteren 2,4 Millionen DM zu Buche
geschlagen haben unterschlagen oder schlicht vergessen. Somit lag der tatsächliche Kaufpreis, in heutiger Kaufkraft bei umgerechnet ÜBER 50 Millionen Euro. Das nennt man schlampig gearbeitet! Mit dem Rest sieht es nicht viel besser aus!
Der Vorwurf schlampiger Rechnung trifft nicht zu. Auf S. 233 des Buchs werden die Kosten für den Ankauf exakt aufgeführt und gemäß den Angaben der Deutschen Bundesregierung belegt (getrennt nach Britischem Pfund und DM). Die Summe belief sich auf 32.428.497,52 DM und setzte sich aus dem Zuschlagspreis, der Prämie des Auktionators, den Kommissionen, den Gebühren für Beratung sowie Kosten für Versicherung und Aufbewahrung zusammen. Jeder Ankauf eines Kunstwerks führt zu Aufwendungen, die in die Zukunft reichen. Diese Folgekosten für Transport, Restaurierung und Konservierung der Handschrift sind nicht dokumentiert. Die in der Kritik genannte Summe von zusätzlichen 2,4 Millionen DM ist nicht plausibel, weil dort aufgeführte Posten teilweise bereits in der Summe des Ankaufs von ca. 32,5 Millionen DM enthalten waren.
Da jüngere Leser heute Preise in DM nicht mehr einordnen können, wurde im Buch der DM-Betrag als 16.580.427,50 Euro angegeben. Diese Umrechnung entspricht dem exakten Kurs der EZB (1 Euro = 1,95583 DM). Es ist jedem klar, dass dieser Preis unter Berücksichtigung der Geldentwicklung seit 1983/84 heute deutlich mehr ‚wert‘ ist. Wer davon einen Eindruck gewinnen möchte, kann gängige ‚Inflationsrechner‘ zu Rate ziehen – bei allen methodischen Problemen ökonomischer Vergleichbarkeit von Preisen und Löhnen. Dabei kommen allerdings deutlich andere Summen als die in der Kritik genannten heraus.
Die beiden Autoren und der Verlag legen hier ein hochwertiges Werk über eines der größten Meisterwerke der romanischen Buchmalerei vor. Das Buch selbst wird in hochwertigen Aufnahmen gezeigt (Tafelteil), die wissenschaftlichen Artikel der beiden Autoren g
Das Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England gilt als größtes Meisterwerk der romanischen Buchmalerei in Norddeutschland. Es entstand zwischen 1175 und 1188 und wurde von den Mönchen der Benediktinerabtei Helmarshausen angefertigt. Die 452 Seiten umfassende Handschrift ist illustriert mit unzähligen verschieden gestalteten, kleinen und großen Initialen und 50 meisterhaften Miniaturen in kräftigen Farben und glänzendem Blattgold.
Dieses Werk wurde 1983 auf einer Versteigerung von Sotherby’s in London für den damaligen Rekordwert für die deutsche Öffentlichkeit erworben. Es war bis dahin die höchste Summe für eine mittelalterliche Handschrift, was auch ein großes wissenschaftliches und öffentliches Interesse nach sich zog. In diesem Buch wollen der Mediävist Bernd Schneidmüller und der Kunsthistoriker Harald Wolter- von dem Knesebeck die neuere Forschung aus historischer und kunstgeschichtlicher Sicht darstellen: „Im Abstand von mehr als drei Jahrzehnten will dieses Buch das Evangeliar in allen Bild- und ausgewählten Textseiten neu präsentieren sowie eingehend beschreiben. Aus historischen und kunsthistorischen Perspektiven werden – neben einer Zusammenfassung des Kenntnisstandes – neue Forschungsresultate vorgetragen.“ (S. 9)
Zunächst beschäftigt sich Bernd Schneidmüller mit dem Stifterwillen und Stifterpaar Heinrich des Löwen und Mathilde von England. Dabei soll die frühe Forschung der einseitigen Konzentration auf Heinrich überwunden werden und das Evangeliar als gemeinsames Werk gewürdigt werden. Scheidmüller weist nach, dass das Stifterpaar es als Buch von hoher geistlicher und liturgischer Wertigkeit ansahen, dem sie eine zentrale Rolle in der Sicherung ihres Seelenheils sowie im Rahmen ihrer fürstlichen Repräsentation zuwiesen. Danach werden in einzelnen Abbildungen der Einband und der Inhalt des Evangeliars gezeigt. Anschließend beleuchtet Harald Wolter- von dem Knesebeck das Evangeliar unter kunsthistorischer Perspektive. Dabei analysiert er nach einer kurzen Einführung sein Miniaturenprogramm, die Stellung in der Buchkunst seines Skriptoriums und der Buchmalerei des letzten Drittels des 12. Jahrhunderts. Im letzten Beitrag skizziert Bernd Schneidemüller die Hintergründe des Kaufes des Evangeliars 1983 und die Wirrungen der Besitzgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Im Anhang findet man noch eine Bibliografie, ein Register der Handschriften, ein Register der Namen und ein Abbildungsverzeichnis.
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sehr gut