Greengrass, Mark
Das verlorene Paradies
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Mark Greengrass ist einer der führenden britischen Historiker. Brillant analysiert er die großen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen vor und während des Dreißigjährigen Kriegs. Er rückt dabei immer wieder die historischen Zeitgenossen in den Mittelpunkt seiner Erzählung, so entsteht ein lebendiges Bild dieser Umbruchzeit. Seine meisterhafte Darstellung lässt uns verstehen, was Europas heutiger Identität zugrunde liegt.
Aus dem Engl. von Michael Haupt. 2018. 782 Seiten mit 44 s/w Abb., Bibliogr. u. Reg., 15,5 x 23 cm, geb. mit SU. Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1020098
- ISBN 978-3-8062-3661-3
- Verlag wbg Theiss
- Seitenzahl 782
- Abbildungen 44 Illustrationen, schwarz-weiß
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
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Eine meisterhafte, umfassende und bedeutende Darstellung.
Wall Street Journal
Eine unglaublich sachkundige, informative und engagierte Erzählung, davon wie der Universalismus des Christentums zerfiel.
Pittsburgh Post-Gazette
Ein fesselndes und erhellendes Buch, das viel über die Entstehung des modernen Europa erzählt.
Booklist
Es gibt Bücher, die treffen den Nerv der Zeit. "Das verlorene Paradies - Europa 1517-1648" aus der Feder des britischen Neuzeithistorikers Mark Greengrass ist so eines.
Spektrum der Wissenschaft
Aus den Büchern, die in den letzten Monaten über den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erschienen, ragt das bei Theiss erschienene Buch „Das verlorene Paradies“ von Mark Greengrass heraus.
NFZ
Greengrass zeichnet eine facettenreiche Verlustgeschichte, in der Europa als Frühform der heutigen Staatenwelt aus der christlichen Glaubensspaltung hervorwächst. Wer neben der großen Erzählung auch viele aufschlussreiche Einzelphänomene aus allen Ecken des Kontinents entdecken will, wird dieses Buch genießen.
Prof. Dr. Thomas Maissen, Direktor des Deutschen Historischen Instituts Paris
Mark Greengrass entfaltet in seinem Werk ein eindrucksvolles Panorama des konfessionellen Zeitalters [...] Die Darstellung besticht durch ihre Anschaulichkeit und weil man auf jeder Seite spürt, hier das Ergebnis von Jahrzehnten intensiver wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Epoche vor sich zu haben.
Prof. Dr. Ronald G. Asch
Mark Greengrass ist ein wunderbares Buch gelungen, welches durch seine sprachliche Eleganz, treffsicheres Urteilsvermögen und großes Detailwissen besticht.
NRZ
Eine facettenreiche Verlustgeschichte, in der Europa als Frühform der heutigen Staatenwelt aus der christlichen Glaubensspaltung hervorwächst.
Pallasch
Christendom Destroyed!
Wirklich interessant, wie das Christentum einst die Welt zusammenhielt... und dann ganz bitter zerfiel...
Lesempfehlung!
Greengrass zeichnet hier mit detaillierter Schärfe die Ereignisse, die zur christlichen Glaubensspaltung geführt haben und die danach folgenden Auseinandersetzungen mit Millionen Toten nach. Die Grausamkeiten der Religionskriege in Frankreich und des 30jä
Der britische Historiker Mark Greengrass beschäftigt sich in diesem Buch mit der Zeit zwischen Luthers Thesenanschlag bis zum Westfälischen Frieden in Europa.
In einem breit angelegten Kapitel analysiert er zunächst die Entwicklungen, die zur Reformation führten.
Wissenschaftliche Erkenntnisse von Kopernikus, Giordano Bruno, Galilei und Kepler zerstörten das überkommene Weltbild, Humanismus und Renaissance stellten den Menschen mehr in den Mittelpunkt und bedrohten das Gottesgnadentum der Herrschenden. Durch die Expansion in die neu entdeckte Welt wurden die Grenzen der Christenheit ausgeweitet. Silbervorkommen gab Europa einen Finanzschub und ermöglichte den Herrschern kriegerische Abenteuer. Die Kriege zwischen Frankreich und Karl V. verwüsteten vor allem Italien und führten zu einer politischen Spaltung, was die Bedrohung durch die Osmanen nur kurzfristig einen konnte.
Die Verarmung Adeliger und eines Teils der Landbevölkerung und der ungerecht empfundene teure Finanzapparat der Kirche sowie Tetzels Ablasshandel waren die unmittelbaren Gründe für die den Erfolg der Reformation nach Luthers Thesenanschlag 1517.
Thomas Müntzer war als Priester zunächst ein engagierter Anhänger und Bewunderer Martin Luthers. Allerdings richtete sich sein Widerstand nicht nur gegen die vom Papsttum beherrschte geistliche Obrigkeit, sondern auch gegen die ständisch geprägte weltliche Ordnung. Wegen Müntzers radikaler sozialrevolutionärer Bestrebungen und seiner spiritualistischen Theologie, die sich in vielen kämpferischen Texten und Predigten niederschlugen, distanzierte sich Luther zu Beginn des Bauernkrieges von ihm.
Die katholische Gegenreformation verfolgte mit grausamer Härte die Anhänger der Reformation. Der französische König Philipp II. schickte Herzog Alba, um den Aufstand der Niederlande niederzuschlagen, in seinem eigenen Land bekämpfte er und seine Nachfolger die Hugenotten und es gab Konfessionskriege innerhalb des Landes. Die Überzeugung auf beiden Seiten (Katholiken und Protestanten), dass ihre Religion die einzig wahre ist, führte schließlich zum Bruch der Einheit des Christentums und in die humanitäre Katastrophe des 30jährigen Krieges, der ganz Europa umfasste.
In dessen Verlauf entluden sich auf europäischer Ebene der habsburgisch-französische Gegensatz und auf Reichsebene derjenige zwischen Kaiser und Katholischer Liga einerseits und Protestantischer Union andererseits. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus.
Die Folgen für die Bevölkerung des Gebietes des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation waren verheerend. Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verwüsteten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von deren Folgen zu erholen.
Der 1648 geschlossene Westfälische Frieden war ein Kompromiss zwischen allen beteiligten Parteien, der möglich wurde, weil durch die totale Erschöpfung der Ressourcen und die allgemeine Kriegsmüdigkeit keine Seite durch die Fortführung des Krieges etwas gewinnen konnte. Das umfangreiche Regelwerk umfasst neben einem revidierten Religionsfrieden auch weitgehende Regelungen der Verfassungsverhältnisse des Reiches, die auf einen Ausgleich zwischen Kaiser und Reichsständen bedacht sind. Damit wurde der Friedensvertrag neben der Goldenen Bulle zum wichtigsten Dokument der Reichsverfassung. Viele der in ihm festgelegten politischen Kompromisse wirken noch bis in die Gegenwart fort.
Greengrass zeichnet hier mit detaillierter Schärfe die Ereignisse, die zur christlichen Glaubensspaltung geführt haben und die danach folgenden Auseinandersetzungen mit Millionen Toten nach. Die Grausamkeiten der Religionskriege in Frankreich und des 30jährigen Krieges deutet er als Überzeugung beider Seiten, jeweils die „Ketzer“ auf der anderen Seite zu bekämpfen, obwohl die Kriege auch handfeste weltliche Gründe hatten. Insgesamt gesehen ist es eine lesenswerte Chronik jener Zeit auf hohem wissenschaftlichem Niveau.
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