Scheidel, Walter
Nach dem Krieg sind alle gleich
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Der renommierte Stanford-Historiker und Altertumswissenschaftler Walter Scheidel untersucht die Ursachen für soziale Gegensätze über drei Jahrtausende und kommt zu dem eindeutigen Schluss: Eine friedliche Senkung der Ungleichheit gab es in der Geschichte bisher nicht! Einzig Kriege und Katastrophen führten zu einem sozialen Ausgleich.
Walter Scheidel fordert damit natürlich nicht den Krieg als neues Mittel der Einkommenspolitik – aber er mahnt ein ernsthaftes Angehen der Probleme an und provoziert diejenigen, die hohe Erwartungen in neue Einkommens- und Bildungsprogramme nähren.
Aus dem Engl. von Stephan Gebauer-Lippert. 2018. 688 S. mit 45 Schaubildern, 14,5 x 21,7 cm, geb. mit SU. wbg Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1020114
- ISBN 978-3-8062-3819-8
- Verlag wbg Theiss
- Seitenzahl 687
- Abbildungen 45 Illustrationen, schwarz-weiß
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
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Ohne Zweifel ist jedem, der sich für Geschichte und Zukunft sozialer Ungleichheit interessiert, die Lektüre der Studie dringend anzuraten [...]
H-Soz-Kult
Facettenreich und provokatives Buch.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gleicher und gerechter wird es nur nach Kriegen und Katastrophen: Hinter dieser umstrittenen Schlussthese steckt eine spannende historische Analyse.
DIE ZEIT Österreich
Das liegt auch daran, dass die These groß und folgenreich ist, in jeder Hinsicht gewaltig. Dabei aber eindeutig und klar, ja nachgerade schlicht. Scheidel will sie materialreich, aber schnörkellos durch die Jahrtausende belegen. Das gelingt ihm auf beeindruckende Weise.
Deutschlandfunk Kultur
Gründliche wie nützliche Analyse.
Neue Zürcher Zeitung
Diese neue Geschichte der Ungleichheit von der Steinzeit bis in die Gegenwart wird eine breite Debatte auslösen.
San Francisco Chronicle
Überwältigend und provokativ.
New Yorker
Scheidels These: es ist in erster Linie Gewalt, die nivellierende historische Umverteilung von Macht und materiellen Mitteln bewerkstelligt. Und zwar in Form von Pandemien, Massenkriegen, Zusammenbrüchen von Staaten oder Revolutionen ... Dies beschreibt er facettenreich in seinem provokativem Buch
FAZ
Für jeden, der jemals über Ungleichheit und ihre Auswirkungen debattiert hat, bietet dieses Buch mehr als nur ein kraftvolles Gedankenexperiment.
Andrew Ross Sorkin, New York Times
Eine überraschende Tour de force.
Gregory Clark, Wall Street Journal
Scheidel stellt die in den jüngsten Arbeiten von Thomas Piketty, Anthony Atkinson, Branko Milanovic und anderen enthaltene Diskussion über die zunehmende Ungleichheit in einen breiten historischen Kontext und untersucht die Umstände, unter denen sie reduziert werden kann.
The Economist
Eine erstaunliche Meisterleistung.
Wall Street Journal
Zweifelsohne hat Walter Scheidel mit "Nach dem Krieg sind alle gleich" einen großen Wurf gelandet!
Lennart Gilhaus, sehepunkte
Walter Scheidel wagt einen Parforceritt durch die Jahrtausende und kommt zu einer eher fatalistischen Einsicht: Nur Kriege und Katastrophen, die die ganze Gesellschaft erfassten, haben die Vermögensverteilung jeweils nachhaltig nivelliert. Das ist eindrücklich zu lesen.
NZZ Geschichte
Es ist ein großartiges Wissenschaftsbuch, das der gebürtiger Österreicher Walter Scheidel (52) hier geschrieben hat. 3000 Jahre Menschheitsgeschichte im Lichte der Vermögensungleichheit verständlich und spannend darzustellen, ist großes Kino. Scheidel beeindruckt mit einer Kombination aus historischem und Wirtschaftswissen und zeigt ohne Wertung auf, dass Gleichheit nur dann herrschte, wenn es den Menschen fundamental schlecht ging.
Oberösterreichische Nachrichten
Wer das 700 Seiten dicke Buch mutig zur Hand nimmt, wird souverän und mit kritischem Urteil durch eine Stofffülle mit hohem Erkenntniswert geführt.
(Die Rheinpfalz)
Seine provozierenden Thesen helfen aber bei der Ursache und Lösung des Problems nicht wirklich weiter, bieten also keine Lösungsmöglichkeiten an. Soziale Ungleichheit gehört mit zum zentralen Wesen des Kapitalismus, was nicht erwähnt wird. Die soziale Ung
Die wachsende soziale Ungleichheit in der Welt ist an Fakten abzulesen: 1 % der Weltbevölkerung besitzt mehr als 50 % des gesamten weltweiten Vermögens. Auf die reichsten 10 % entfallen etwa 85 % des weltweiten Vermögens. Auf die unteren 50 % der Weltbevölkerung entfällt weniger als 1 % des weltweiten Vermögens. Die 1645 US-Dollar-Milliardäre, die es weltweit gibt, halten zusammen ein Vermögen von ca. 6,5 Billionen US-Dollar. Damit besitzen sie mehr als 5-mal so viel wie die untere Hälfte der Weltbevölkerung (etwa 3,5 Milliarden Menschen) zusammengenommen. Die unteren 70 % der Weltbevölkerung besitzen zusammengenommen etwa 3,3 % des Weltvermögens. Das gesamte weltweite Vermögen beträgt etwa 125 Billionen Dollar. Die 1.645 Dollar-Milliardäre weltweit besitzen zusammen ein Vermögen von ca. 6,5 Billionen Dollar – und damit allein etwa 5 % des Weltvermögens. Somit besitzen also 1.645 Dollar-Milliardäre mehr als die unteren 70 % der Weltbevölkerung (das sind ca. 5 Milliarden Menschen; gesamte Weltbevölkerung: etwa 7 Milliarden Menschen) zusammengenommen.
Die Debatte, wie dieses Phänomen angegangen und soziale Ungleichheit abgebaut werden kann, ist seit Jahren Thema einer breiten Debatte.
In diesem Buch untersucht Walter Scheidel die Ursachen für soziale Gegensätze über drei Jahrtausende und stellt dabei die provozierende These auf. Eine friedliche Senkung der Ungleichheit gab es in der Geschichte bisher nicht. Nur Kriege und Katastrophen führten zu einem sozialen Ausgleich: „In der Geschichte wechseln seit Jahrtausenden lange Phasen steigender oder auf hohem Niveau stabiler Ungleichheit und Episoden gewaltsamer Nivellierung einander ab. (…) Wenn die historische Erfahrung ein geeigneter Gradmesser ist, müssen wir davon ausgehen, dass friedliche politische Reformen nicht genügend wären, um die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen. Aber welches sind die Alternativen? Wir alle, denen an einer größeren wirtschaftlichen Gleichheit gelegen ist, sind gut beraten, nicht zu vergessen, dass Fortschritte im Streben nach diesem Ideal, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, stets mit ungeheurem menschlichen Leid erkauft wurden. Wir sollten uns gut überlegen, was wir uns wünschen.“ (S. 556)
Er fordert damit nicht den Krieg oder die geplante Herbeiführung von Katastrophen als neues Mittel der Einkommenspolitik, zeigt sich aber gegen hohe Erwartungen in neue Einkommens- und Bildungsprogramme sehr skeptisch.
Seine provozierenden Thesen helfen aber bei der Ursache und Lösung des Problems nicht wirklich weiter, bieten also keine Lösungsmöglichkeiten an. Soziale Ungleichheit gehört mit zum zentralen Wesen des Kapitalismus, was nicht erwähnt wird. Die soziale Ungleichheit ist immer abhängig vom Stand der sozialen Kämpfe. Ohne starke soziale Bewegungen und Klassenkämpfe nimmt die Ungleichheit dramatische Ausmaße an. Entscheidend ist also, die Transformationen und Krisen kapitalistischer Entwicklung, ihre Geschichte und Gegenwart und die damit zusammenhängenden Verschiebungen der Kräfteverhältnisse in den Blick zu nehmen.
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