Hobsbawm, Eric
Das Kurze 20. Jahrhundert
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Die Autobiografie »Gefährliche Zeiten« ergänzt das »Zeitalter der Extreme«: Es ist der eindrucksvolle Lebensbericht eines großen Gelehrten, der Rechenschaft ablegt über sein persönliches 20. Jahrhundert. Im Zusammenspiel von Geschichtsbuch und Lebensgeschichte entsteht ein weites Panorama dieses Jahrhunderts.
Aus dem Engl. v. Yvonne Badal u. Udo Rennert. Vorwort von Sir Richard J. Evans. 2019. 2 Bde. im Schmuckschuber. Zus. 1260 S., 14,5 x 21,7 cm, geb. wbg Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover
- Bestellnummer 1022002
- ISBN 978-3-8062-3894-5
- Erscheinungstermin 18.03.2019
- Verlag wbg Theiss
- Seitenzahl 1,260
- Sprache Deutsch
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Hobsbawms Lebensweg ist … eine genaue Spiegelung all der großen Hoffnungen und grausamen Irrwege jenes Zeitalters der Extreme, dessen unübertroffener Chronist er war.
(Christoph Jahr, NZZ)
Wer sonst vermöchte die Geschichte unseres Jahrhunderts mit einer derartigen analytischen Schärfe, mit so wohldosierten, häufig verblüffend prägnanten Informationen, in einer so jargonfreien Prosa zu präsentieren?
(Hans-Ulrich Wehler, Spiegel)
Das Buch [Das Zeitalter der Extreme] verkörpert den Triumph einer streng analytischen Darstellung und Interpretation, die jeder narrativen ‚dichten‘ Beschreibung haushoch überlegen ist.
(Hans-Ulrich Wehler, Spiegel)
Eines der besten und spannendsten Bücher überhaupt. Man muss es einfach gelesen haben, um überhaupt mitreden zu können.
(Jürgen Weber, versalia.de)
Der … englische Historiker Hobsbawm hat mit seiner Weltgeschichte unseres Jahrhunderts eine spannend erzählte Analyse der komplexen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen seit Ausbruch des Ersten Weltkrieges bis zum Umbruch in Europa vorgelegt.
(Michael Broer, Portal für Politikwissenschaft)
gut
Hobsbawm war ein Kosmopolit, seinen Wohn- und Aufenthaltsort wechselte er bedingt durch verschiedene Jobs öfter. Dadurch bekommt seine Autobiografie eine Weitsicht und ein tiefergehendes Verständnis der Welt und politischer und historischer Ereignisse. Zu
Dieses Paket besteht aus zwei Bänden: einmal Hobsbawms Werk „Das Zeitalter der Extreme“ und seine selbst verfasste Autobiografie „Gefährliche Zeiten“.
Zuerst zum ersteren: Der Begriff Das kurze 20. Jahrhundert wurde von dem Historiker Iván T. Berend geprägt. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass Jahrhunderte als Einteilung historischer Epochen denkbar ungeeignet sind. Populär wurde dieses Konzept, nachdem der britische Historiker Eric Hobsbawm esin seinem Buch „Das Zeitalter der Extreme“ verwendete.
Das 20. Jahrhundert wird in diesem Zusammenhang als „kurz“ bezeichnet, da die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg dem 19. Jahrhundert noch sehr ähnelte, während der Krieg mit seiner totalen Mobilmachung und noch mehr das Ende des Krieges mit seinen großen Umstürzen (Revolutionen in Russland 1917, in Deutschland und Österreich 1918) eine neue Gesellschafts- und Weltordnung sowie der Untergang der Monarchie in mehreren europäischen Ländern eine politische Neuordnung von Teilen Mittel- und Osteuropas und des Balkans mit sich brachte.
Andererseits ging mit dem Ende der Sowjetunion 1991 und der bereits seit 1989 erfolgten Öffnung vieler Länder des Ostblocks dem Westen gegenüber der die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bestimmende Ost-West-Konflikt zu Ende, so dass davon auszugehen ist, dass mit diesem Zeitpunkt wieder eine neue Epoche begonnen hat.
Das Buch beginnt mit einer Auswahl von zwölf Beobachtungen über das Jahrhundert, die einen Kontrast zwischen ihren Massakern und Kriegen und den Entwicklungen in Wissenschaft und Technik bieten.
Ein Jahrhundert, zu dem zwei Weltkriege, der Stalinismus und der Holocaust, sowie zahlreiche andere Völkermord- und Unterdrückungshandlungen gehören, verdient es, als extremistische bezeichnet zu werden.
Er geht davon aus, dass der Kapitalismus eine derart widerspenstige Kraft ist, dass er von Natur aus extremistisch ist, wenn er unkontrolliert operieren darf. Dies ist, wovon er befürchtet, er könne dies aufgrund des Versagens des Sozialismus, sich zu behaupten und sich als glaubwürdiges Modell zu entwickeln. Der Sozialismus half in all seinen Erscheinungsformen dabei, eine Rolle des Staates bei der Verwaltung menschlicher Angelegenheiten zu identifizieren. Ohne diese Leitlinien werden die Marktkräfte weiterhin ökologische und soziale Verwüstungen anrichten und keiner verantwortungsbewussten menschlichen Orientierung unterliegen.
Er unterteilt das Buch in drei große Bereiche. Der erste Teil, „Das Zeitalter der Katastrophen“, umfasst die Zeit vom Ersten Weltkrieg über den Zweiten Weltkrieg bis zum „Ende der Imperien“ – d.h der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der zweite Teil trägt den Titel „Das goldene Zeitalter“. Es beginnt mit dem Kalten Krieg, geht durch die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Revolutionen der sechziger Jahre bis in die achtziger Jahre hinein, blickt auf die Entstehung der Dritten Welt und mündet in eine lebhafte Diskussion über den „wirklichen Sozialismus“. Der dritte Teil „Der Erdrutsch“ verfolgt den Zusammenbruch der meisten Dinge - der Weltwirtschaft, des Sozialismus und der künstlerischen Avantgarde -, als die Geschichte zu einem nicht allzu erfreulichen Schluss kommt und auf das Jahrtausend wartet, das von Armut und Konsumegoismus umgeben ist. Allmächtige Medien, ein Niedergang der Staatsmacht, ein Anstieg des rassistischen Hasses und ein fast völliger Mangel an Visionen wären die Zukunft.
Seine Autobiografie über persönliche Erinnerungen an politische und historische Ereignisse ist aus der Sicht eines „teilnehmenden Beobachters“ geschrieben. (S. 11). Es soll durch die Möglichkeit, wie die Verflochtenheit des Lebens und der Zeit einer Person und die Beobachtung von beiden dazu beitragen kann, einer historischen Analyse Gestalt geben.
Eric Hobsbawm war Sohn des britischen Kolonialbeamten Percy Hobsbaum und der Wiener Kaufmannstochter Nelly Grün. Nach 1918 zog die junge Familie von Alexandria nach Wien, wo Eric Hobsbawm seine Kindheit in der Villa Seutter verbrachte und die Volksschule besuchte. Im Alter von etwa zehn Jahren nahm er erstmals bewusst Politik wahr, er erinnerte sich besonders an den Wiener Justizplatzbrand.
Nach dem frühen Tod seines Vaters nach einem Herzinfarkt 1929 und seiner Mutter an Tuberkulose 1931 zog er mit seiner jüngeren Schwester Nancy für zwei Jahre zu einem Onkel nach Berlin. Diese zwei Jahre beschreibt er als den entscheidenden Abschnitt in seinem Leben. Er wurde als Schüler des Schöneberger Prinz-Heinrich-Gymnasium Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes, einer Unterorganisation der KPD, und war an der Zeitschrift Schulkampf beteiligt. Er begann, Marx zu lesen und wurde Kommunist. Ein einprägsamer Moment dieser Zeit war, als er 1933 auf dem Heimweg von der Schule am Bahnhof Berlin-Halensee in einer Zeitung die Schlagzeile von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler sah.
Nach dem Besuch der öffentlichen Schule studierte er mit einem Stipendium von 1936 bis 1939 am King’s College in Cambridge Geschichte und wurde Mitglied der Cambridge Apostles. Er lernte zu dieser Zeit Kommunisten kennen und wurde 1936 Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens (CPGB).
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Militärnachrichtendienst, wurde jedoch wegen seiner politischen Gesinnung nicht aufgenommen. Schließlich leistete er Dienst in einer Sappeurdivision. Nach Kriegsende kehrte Hobsbawm zurück nach Cambridge und entschied sich, statt der nordafrikanischen Agrarreform die Geschichte des Fabianismus zu seinem Dissertationsthema zu machen.
1947 nahm Hobsbawm seine erste Lehrtätigkeit am Birkbeck College der Universität London auf. Ab 1946 war Hobsbawm zudem federführend an der Communist Party Historians Group beteiligt. Aufgrund der Haltung der kommunistischen Partei Großbritanniens zur Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes verließen viele Historiker der Gruppe 1956 die Partei. Hobsbawm kritisierte die Haltung der Partei ebenso, wie er dies später weitere Male tun sollte, blieb jedoch immer Parteimitglied. Seine Werke wurden in der Sowjetunion nicht veröffentlicht.
Ab 1947 war Hobsbawm an der Universität tätig, jedoch aufgrund seiner marxistischen Orientierung insbesondere anfangs Widerständen ausgesetzt. Von 1971 bis zur Emeritierung 1982 hatte er an der Universität London eine Professur für Wirtschaft- und Sozialgeschichte inne. Zahlreiche Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Stanford University, an das Massachusetts Institute of Technology und an die Autonome Universität Mexiko. Ab 1984 war er Inhaber des Lehrstuhls für Politik und Gesellschaft an der New School for Political Research in New York. Ab den 1980er und insbesondere 1990er Jahren wurde Hobsbawm als Historiker breite Anerkennung von Politik und Wissenschaft zuteil
Gefährliche Zeiten Das Zeitalter der Extreme
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