Boddice, Rob
Die Geschichte der Gefühle
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Wenn Gefühle Geschichte machen: Emotionsgeschichte von der Antike bis heute
Inwieweit wissen wir, ob wir glücklich oder traurig sind oder Schmerzen haben ? Was ist Glück? Hätten unsere Vorfahren auf diese Fragen die gleichen Antworten gegeben wie wir?
Rob Boddice rückt Gefühle, Leidenschaften und Stimmungen in den Fokus der Geschichtsschreibung. Damit wagt er ein Mammutprojekt: die Darstellung des Gefühlslebens von den Griechen und Römern bis in die Gegenwart.
Dabei wird klar, dass Gefühle nichts Objektives oder Zeitloses sind. Sie werden je nach historischem und kulturellem Kontext anders wahrgenommen und ausgedrückt. Wir können sie heute nur durch die Schichten zeitgebundener kultureller Drehbücher hindurch verstehen und Boddice unternimmt den Versuch, diese Drehbücher zu dekodieren:
- Haben unsere Vorfahren so gefühlt wie wir? Emotionen im historischen und kulturellen Kontext
- Was prägt unser Fühlen? Eine Zeitreise durch die Mentalitätsgeschichte
- Gesten, Gefühle, Erleben: Was in traditionellen Darstellungen verschwiegen wird
- Neuroplastizität, Mikroevolution und Epigenetik: ein erweiterter Blick auf die Gefühle der Vergangenheit
- Impuls zur Selbstreflexion: Wie Emotionen unser Denken und Handeln prägen
Die Macht der Gefühle - eine faszinierende Entdeckungsreise
Boddice zeigt, wie Gefühle über Jahrhunderte und über alle Kontinente hinweg Gesellschaften beeinflussten. Wut und Unzufriedenheit waren immer schon der Antrieb für Revolution und Umsturz. Das Streben nach Glück stellte in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung die Vision einer besseren Zukunft dar. Im Zeitalter der Aufklärung wurden zum ersten Mal irrationale Affekte von rationalen Gedanken strikt getrennt. Doch Gefühle haben bis heute die Geschichte mit geprägt. Es ist Zeit, ihre historische Bedeutung zu erforschen.
Dieses Buch gibt den Lesern alle Werkzeuge an die Hand, Gefühle und ihre Geschichte zu verstehen und sich in historische Epochen und deren Akteure hineinzuversetzen. So kann die Vergangenheit neu interpretiert werden!
Aus dem Engl. von Mirjam Stiegel. 2020. 272 S. mit 19 s/w Abb., Bibliogr., 14,5 x 21,7 cm, geb. mit SU. wbg Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1023003
- ISBN 978-3-8062-4011-5
- Erscheinungstermin 19.02.2020
- Verlag wbg Theiss
- Seitenzahl 272
- Abbildungen 19 SW
- Sprache Deutsch
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In seinem heuer publizierten Werk spannt der Historiker Rob Boddice einen weiten Bogen, von den „klassischen Leidenschaften“ der Antike bis zur „Herrschaft des Glücks“, hervorgebracht durch den neoliberalen Zeitgeist des 21. Jahrhunderts.
Die Furche
Zum ersten Mal wird unseren Emotionen epochenübergreifend die Bedeutung verliehen, die sie für unsere Historie haben. Rob Boddices Buch eröffnet damit völlig neue Blickwinkel auf die Antike über die Neuzeit bis hin zur Gegenwart.
Frankenpost
Unser affektives Leben ist nicht mehr so reich wie in früheren Epochen. Menschen in westlichen Ländern sind heute nicht mehr so gut darin, herauszuarbeiten, wie sie sich fühlen.
Psychologie heute
Der britische Historiker Rob Boddice (…) beschäftigt sich mit der Geschichte von Gefühlen. Er tut es mit wachem Sinn für die argumentativen Fallen und Zirkelschlüsse, in die man dabei zu geraten pflegt. Sein Buch ist blitzgescheit und denkbar weit entfernt von psychologischer Ratgeberliteratur. Es spannt mit Fallbeispielen einen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart. Und es steuert zielstrebig auf markante Texte der Mentalitätsgeschichte zu.
Gränzbote
Der an der Freien Universität Berlin forschende britische Historiker Rob Boddice würfelt (…) in seinem Buch „Geschichte der Gefühle“ (WBG-Theiss-Verlag) Beispiele dafür zusammen, wie Gefühle von Gefühlskonzepten abhängen
. Die Presse
Dieses originelle und ehrgeizige Buch wirft faszinierende und komplexe Fragen auf, indem es die neuesten Forschungstrends kombiniert, um die lange Geschichte von Gefühlen zu erforschen und zu herauszufinden, wie sie über Jahrhunderte und über alle Kontinente hinweg Gesellschaften beeinflussten.
- History Revealed
Gefühle im Kontext ihrer Zeit
Wenn die Gefühle eines Menschen oder einer Gruppierung sichtbar werden, durch sprachliche oder körperliche Reaktionen, erscheint es leicht, diese zu deuten und zu verstehen. Die spontane Bewertung von Gefühlsregungen anderer erfolgt jedoch oft auf Basis des eigenen Erfahrungsschatzes, führt somit den Betrachter unter Umständen in die Irre. Maßgeblich für die Auseinandersetzung mit den Gefühlen in der Historie ist für Rob Boddice (S. 75) daher, „[…], das affektive Erleben in der Quelle zu rekonstruieren, ohne eine heutige Perspektive einzunehmen.“
Nachdem er zunächst sehr genau seine Methodik und Vorgehensweise in diesem Buch, wie auch seine Zielsetzung erklärt, reist der Leser mit Rob Boddice episodenartig durch die Jahrhunderte und begegnet den Gefühlen darin, beginnend mit der menis des Archills bis hin zu den Emojis unserer Zeit. Besonders gefallen haben mir dabei die Episoden über die angeführten Frauen wie z. B. Hildegard von Bingen und Mary Wollstonecraft, zudem die Theorien von René Descartes zur Bewegung der Seele und die Betrachtungen zu William Hogarths „Die vier Stufen der Grausamkeit“. Einerseits hat mich die fortschrittliche Denke einiger Protagonisten fasziniert, andererseits aber auch so manche zu jener Zeit natürliche Einstellung erstaunt bzw. ins Grübeln gebracht.
Im Ergebnis hat die Geschichte der Gefühle mein gedankliches Zentrum für Toleranz angetriggert, nicht nur im historischen, sondern auch im interkulturellen Kontext. Mein Bewusstsein für den Background der gefühlsäußernden Personen wurde deutlich nachgeschärft.
Durch die wissenschaftliche Herangehensweise, die den Leser immer wieder an die Zielsetzung und Methodik der Arbeit erinnert, erscheint die in meinen Augen gelungene Auseinandersetzung mit den historischen Gefühlswelten für den fachfremden, aber interessierten Leser zeitweise, genau genommen in den jeweils einleitenden Kapiteln, etwas sperrig. Insgesamt war es für mich dennoch ein erhellendes Lesevergnügen, das ich gern weiterempfehle.
Nicht ganz einfach zu lesen
Nicht ganz einfach zu lesen ***
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich Historie interessiert und Gefühle ja alltäglich und zugleich so wichtig sind. Die Beschreibung hatte mich sehr angesprochen und ich war auf den Bogenschlag von der Antike und anderen historischen Epochen bis ins Heute sehr neugierig.
Leider war ich etwas enttäuscht. Man muss schon eine gute humanistische Bildung und beste Kenntnisse der Antike haben, um genau zu verstehen, worauf der Autor hinaus will. Ich musste beispielsweise erst nochmal die Geschichte des Krieges um Troja lesen, um die Ausführungen zu den klassischen und archaischen Leidenschaften zu verstehen. Durch diese Tiefe wirkt das Buch auf einen Laien – wie mich – dann leider auch etwas langatmig. Dadurch war es für mich daher nicht immer leicht, dran zu bleiben. Ich hätte mir etwas mehr Alltagsnähe von diesem Buch gewünscht. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. So ist das vorliegende Buch schon eine sehr theoretische Abhandlung mit wenigen praktischen Beispielen.
Trotzdem ist es insgesamt ist es interessant zu lesen, wie sich die Bewertung der verschiedenen Gefühle im Laufe der Zeit verändert hat. Dass jede Gesellschaft bestimmte Regeln und Moralvorstellungen hat und nach diesen auch die Emotionen und Verhaltensweisen der Menschen bewertet. Wer sich in dieses Thema vertiefen möchte und sich in historischen Kontexten gut auskennt oder einlesen möchte, ist sicherlich genau richtig – Laien müssen sich ein bisschen durchkämpfen.
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