Bailey, Catherine
Bis wir uns wiedersehen
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Sippenhaft für die Familien der Attentäter vom 20. Juli: die wahre Geschichte der Fey von Hassell
Innsbruck, Dezember 1944: Die beiden Söhne der Diplomatentochter Fey von Hassell werden von der SS entführt und an einen unbekannten Ort verschleppt. Währenddessen wird ihre Mutter zusammen mit Angehörigen der Familien Stauffenberg, Goerdeler und anderen, die am Attentat auf Hitler beteiligt waren, durch verschiedene Konzentrationslager im Deutschen Reich geschleust.
Catherine Bailey zeichnet in ihrem Sachbuch ein reichhaltiges und tiefes Porträt der Fey von Hassell und erweckt die Geschichte zum Leben:
- Dramatische Familiengeschichte vor der Kulisse des untergehenden Dritten Reichs
- Ulrich von Hassell: vom deutschen Botschafter Italiens zum Schlüsselmitglied im Widerstand gegen Hitler bis zur Exekution nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli
- Die Rolle des Reichsführers SS Heinrich Himmler: Sippenhaft und Deportation für die Angehörigen der Widerständler
- Biografie der Fey von Hassell: vom angenehmen Leben im Castello di Brazzà bei Venedig zu den Schrecken der KZ Buchenwald und Dachau
- Brillant recherchiert und packend erzählt: mit zahlreichen Abbildungen und Karten
Verzweifelte Suche: Was geschah mit den im Zweiten Weltkrieg verschwundenen Kindern?
Catherine Bailey arbeitete eng mit der Familie der 2010 verstorbenen Fey von Hassell zusammen. Die Autorin wertete unzählige Tagebücher, Briefe und historische Dokumente aus, um sich ein umfassendes Bild vom Kriegsende und den Wirren der Nachkriegszeit zu machen. Ihr Sachbuch zeigt das Panorama des deutschen Widerstands, der italienischen Resistenza und des Chaos im untergehenden ›Tausendjährigen Reich‹. Ein Geschichtskrimi allererster Güte: voller Spannung, Dramatik und menschlicher Tragödien!
2020. Aus dem Engl. von Martin Richter. 480 S. mit 40 s/w Abb. und Karten, 14,5 x 21,5 cm, geb. mit SU. wbg Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1025151
- ISBN 978-3-8062-4218-8
- Verlag wbg Theiss
- Seitenzahl 480
- Abbildungen 40 SW
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
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Außergewöhnlich. Ein reichhaltiges und tiefes Porträt. … und eine spannende Lektüre.
THE GUARDIAN
Bailey hat ein außergewöhnliches Talent, Geschichte zum Leben zu erwecken, und 'The Lost Boys' ist so spannend wie jeder Roman!
DAILY MAIL
Bemerkenswert! … The 'Lost Boys' ist eine kraftvolle, fesselnde Geschichte über eine Reise ins Herz der Dunkelheit und die letztendliche Flucht aus ihr.
SUNDAY TIMES
Bailey hat die außergewöhnliche Fähigkeit, bis ins Herz einer Familie vorzudringen und oft schmerzhafte Geschichten aufzudecken. Ein wichtiges Buch[das] sich liest wie ein schrecklicher Thriller.
DAILY TELEGRAPH
Ich wurde von The 'Lost Boys' gefesselt, es enthält mehr Spannung, mehr Handlung als jeder Thriller und ist mit außergewöhnlicher Klarheit und Eleganz geschrieben. Zu sagen, dass sie Geschichte zum Leben erweckt, ist ein Klischee, und doch ist es so wahr: sie ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen.
KATE ATKINSON
Bailey hat das große Talent, Charaktere zum Leben zu erwecken … Faszinierend!
TIMES
sehr emotionale und berührende Geschichte
Klapptext:
Sippenhaft für die Familien der Attentäter vom 20. Juli: die wahre Geschichte der Fey von Hassell
Innsbruck, Dezember 1944: Die beiden Söhne der Diplomatentochter Fey von Hassell werden von der SS entführt und an einen unbekannten Ort verschleppt. Währenddessen wird ihre Mutter zusammen mit Angehörigen der Familien Stauffenberg, Goerdeler und anderen, die am Attentat auf Hitler beteiligt waren, durch verschiedene Konzentrationslager im Deutschen Reich geschleust.
Meine Meinung:
Ich interessiere mich sehr für das Thema .Weltkrieg und die damit verbundenen Schicksalen von MenschenDeshalb hatte ich auch große Erwatungen an dieses Buch.Und ich muss sagen die Autorin hier ein sehr bewegendes Buch geschrieben hat.
Catherine Bailey erzählt uns hier die Geschichte von Fey von Hassel und ihren 2 Kindern .Fey von Hassel wurde wegen Sippenhaft inhaftiert.Die Kinder wurden ihr weg genommen.Die Autorin berichtet auf sehr nüchterne und sachliche Art und Weise was Fey von Hassel alles erleben musste.Dabei bezieht sie sich auf sichere Quellen,Fakten ,Gesprächen und Augenzeugenberichten.Sehr detailliert erzählt sie uns von der schrecklichen Reise von Fey durch die verschiedenen Konzentrationslager des deutschen Reiches.Alles hat mich sehr bewegt und berührt.Fassungslos hat mich gemacht wie man andere Menschen so quälen und foltern kann.Auch habe ich gemerkt das die Autorin selbst sehr gut recherchiert hat.Ich habe sehr viele Informationen über das Thema 2.Weltkrieg und Sippenhaft erhalten.Es war einfach alles sehr spannend und mich hat dieses Buch sehr zum Nachdenken angeregt.Ich hoffe nur das sich so etwas nicht noch einmal wiederholt.Erwähnenswert sind auch noch viele Karten,Fotos und ein Personenregister.Dadurch wird dem Leser selbst noch einmal alles bildlich vor Augen geführt.
Auch das Cover finde ich sehr bewegend und berührend.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Ich hatte viele interessante und lesenswerte Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und danke der Autorin für dieses tolle Buch.
Interessante Mischung aus Sachbuch und Geschichtskrimi
Innsbruck, Herbst 1944: Fey von Hassell wird im Rahmen der Sippenhaft für die Angehörigen der Täter vom 20. Juli von der SS entführt, zusammen mit ihren beiden Kindern im Alter von zwei und vier Jahren. Während Fey zur heimlichen Geisel für Himmler wird, kommen ihre beiden Söhne in ein Kinderheim. Da sie nicht weiß, wohin genau, muss sie nicht nur für sich selbst bangen, sondern auch, ob sie die beiden je wiederfinden wird…
Mit der Geschichte der beiden verlorenen Jungen und Feys Geschichte als Geisel erzählt die Autorin Catherine Bailey eine ergreifende Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Während ein umfassendes Bild der damaligen Zeit entsteht wie auch des Widerstands gegen Hitlers Regime, begleitet der Leser Fey und die anderen gefangenen Angehörigen der Widerstandskämpfer durch ihre schwierige Zeit als Gefangene der SS. Die Autorin konnte sich dabei auf verlässliche Quellen, auch der Familie selbst, stützen. Diese wahre Geschichte wird so einfühlsam und ergreifend erzählt, dass sie unter die Haut geht. Durch die vielen Fakten gerät die Erzählung teilweise etwas trocken, wird aber zu einem spannenden und akribisch recherchierten Geschichtskrimi. Die angehängten Karten ergänzen die Erzählung, so dass man sowohl Feys Weg durch das gesamte Reich wie auch die politische Situation in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung durch die Alliierten nachvollziehen kann. Ein Personenregister sowie einige Bilder geben dem Buch den letzten Schliff. Und obwohl das Buch nicht immer einfach zu lesen ist – sowohl vom Thema her wie auch vom ausführlichen sachlichen Erzählstil -, empfehle ich es unbedingt weiter.
Für diese interessante Mischung aus Sachbuch und Roman vergebe ich sehr gerne die Bestnote.
Herzzerreißender Zeitzeugenbericht
Catherine Bailey gewährt uns einen Einblick in die grauenhaften Machenschaften des Nationalsozialismus. Der thematisierte überbordende Massenmord an Häftlingen in den Konzentrationslagern sowie die sadistisch motivierte körperliche und psychische Quälerei ebendieser sind nur zwei Oberbegriffe für einen Facettenreichtum an brutalen Handlungen, die nicht annähernd wahrnehmbar machen, was im Zweiten Weltkrieg an Missetaten begangen worden ist.
Lesend begleiten wir Fey von Hassell, die nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 aufgrund der Beteiligung ihres Vaters in Sippenhaft gerät. Nachdem man ihr die beiden Kinder entzogen und sie mehrere Wochen in einer Gefängniszelle eingepfercht hatte, beginnt ihre Odyssee durch das gesamte Reich. Gemeinsam mit Angehörigen der Familien Stauffenberg, Goerdeler und weiteren wird sie von einem Konzentrationslager ins nächste überstellt. Nie ist bekannt, wohin es geht, wie lange man dort verweilen wird, ob eine Hinrichtung droht.
Die Autorin trägt die verstörenden Erlebnisse der Sippenhäftlinge so nah an den Leser heran, dass er nicht anders kann, als körperliche Reaktionen zu zeigen. Zeitweise bestimmten schlimmes Herzklopfen und ein starkes Beklemmungsgefühl mein Lesen, so intensiv war die beängstigende Aufruhr in mir. Darüberhinaus bebt Catherine Bailey das Besser-gestellt-Sein der Sippenhäftlinge gegenüber den gewöhnlichen Häftlingen hervor. Die Bedeutung dessen entbehrt jeglicher menschlichen Vorstellungskraft.
Nicht ganz genrerein kann man „Bis wir uns wiedersehen“ zwischen Sachbuch und historischen Roman verorten, wobei hier das Historische den Roman ausmacht, und nicht das schnulzig Romantische. Trotzdem gibt es unglaublich rührende Momente im Buch, die mir die Tränen in die Augen trieben. Zusätzlich war zeitweise dermaßen viel Spannung im Spiel, das mancher Thriller hier in den Schatten gestellt wird.
Der Sachbuchcharakter spiegelt sich in der intensiven Recherche wider, die man der Autorin aufgrund der außerordentlichen Feingliedrigkeit der Quellen gern zugesteht. Technisch überaus clever empfand ich das Sprechen lassen der Zeitzeugen über ihre eigenen Zitate. Die dadurch vermittelte Glaubwürdigkeit ist unvergleichlich. Der Romancharakter entsteht für mich durch das Hineinversetzen in die Charaktere mit Hilfe der Rekonstruktion von deren Gefühlswelt.
Wenn man über diesen Teil unserer Geschichte liest, fühlt es sich falsch an, von Lesevergnügen zu sprechen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen, weil es die Geschehnisse sehr plastisch aufarbeitet. Es ist eine interessante, gleichzeitig fesselnde Informationsquelle. Ein Buch, das man gelesen haben sollte.
In den Fängen des Naziregimes
Die Autorin schildert das Schicksal von Fey Pirzio-Biroli, geborene von Hassell. Ihr Vater Ulrich von Hassell war deutscher Botschafter in Rom und von Anfang an ein Gegner des Hitlerregimes. So ist es nicht verwunderlich, dass er zum Kreis der Verschwörer vom 20.Juli gehörte. Wie hinlänglich bekannt, scheiterte das Attentat. Die Verschwörer wurden hingerichtet. Was nicht so nachhaltig im Bewusstsein präsent ist, Hitler ließ unter der Leitung von Himmler sämtliche Familienangehörige der Hingerichteten als Sippenhäftlinge gefangen nehmen. Dazu gehörte auch Fey . Ihr Mann, ein italienischer Adliger und Widerstandskämpfer, befand sich zum Zeitpunkt von Feys Verhaftung nicht auf dem gemeinsamen Wohnsitz Brazza, sondern in Rom. Somit wusste er nichts von den Vorgängen. Fey wurde ins Gefängnis nach Innsbruck gebracht und von ihren beiden Söhnen, 41/2 und 31/2 Jahre alt, getrennt. Die Kinder wurden unter falschen Namen in ein Kinderheim eingewiesen. Für Fey beginnt eine Odyssee durch verschiedene Lager wie Buchenwald und Stutthof. Halt findet Fey in der Gemeinschaft der anderen Mitgefangenen, ebenso wie sie Familienangehörige der verurteilten Verschwörer. Hunger, Krankheit, Ungewissheit über das Schicksal ihrer Lieben und die ständige Angst, vielleicht auch ermordet zu werden sind die ständigen Begleiter der Sippenhäftlinge. Das Martyrium findet sein Ende , als die Gruppe von amerikanischen Soldaten in Südtirol befreit wird. Nun beginnt für Fey die verzweifelte Suche nach den beiden verschleppten Kindern.
Das Buch hat mich sehr bewegt und ich war dankbar, dass die Autorin die geschichtlichen Fakten in einem sachlichen Ton geschildert hat, so dass ich Gelegenheit hatte, meine Gefühle zu kontrollieren. Dazwischen werden Feys und die von anderen Gefangen gemachten Tagesbuchaufzeichnungen in Auszügen wieder gegeben. Wie nicht anders zu erwarten, sind diese sehr von Gefühlen geprägt. Besonders betroffen haben mich die Einträge gemacht, in denen von den Sippenhäftlingen beobachtete Szenen wie Misshandlungen der anderen KZ-Häftlingen und die Zustände in den Lagern beschrieben werden. Man kann sich und will sich letzten Endes nicht vorstellen, in welchem Gefühlszustand sich alle befunden haben. Ich kannte bisher nur die tragischen Vorgänge, die unmittelbar mit den Attentäter zu tun hatten. Diese anderen beschämenden Auswirkungen waren mir nicht bekannt. Ich finde es wichtig darüber zu schreiben, denn es zeigt eine weitere unmenschliche und nicht zu begreifende Facette des Naziregimes. Und es macht deutlich, zu welchen persönlichen Opfern, die Attentäter und auch die Familien bereit waren, um Hitler zu stoppen.
Die verlorenen Kinder
Mir gefällt der englische Titel „The lost boys“ wesentlich besser und er passt auch eher zum Inhalt des Buches. Aber der Verlag entschied es so und die Verantwortlichen dachten sich wohl etwas dabei. Fey von Hassell lebte mit ihrem Mann Detalmo und den beiden Jungen Roberto und Corradino in einem Palazzo in Italien und zwar in dem Ort Brazzá. Die Eltern wohnen in Berlin und der Vater Ulrich von Hassell wirkte aktiv im Widerstand gegen Hitler mit. Als ihr Ehemann mal wieder eingezogen wurde, musste sie mit ihren Kindern den Nazis folgen und wurde nach Innsbruck gefahren. Dort raubte man ihre Kinder. Sie wusste nicht, wohin diese kamen und auch ihr eigenes Schicksal war ungewiss.
„Bis wir uns wiedersehen“ ist eine Mischung zwischen Kriegsbericht, Biographie und Krimi. Die Autorin führt im Anhang auf, welche Quellen sie nutzte und wer von den Hinterbliebenen ihr halfen. Schon das Cover hat mich sehr bewegt. Es zeigt die junge Fey mit ihren beiden kleinen Söhnen, die kurz darauf in einem Waisenhaus untergebracht wurden. Es lag in der Nähe des Ortes Absam und dem Berg „großer Bettelwurf“. Wer heute in dem Ort nach dem Haus „Wiesenhof“ fragt, wird keine Auskunft bekommen. Niemand wusste irgendetwas. Das Foto trug auch Vater Detalmo bei sich als er lange von den Seinen getrennt war. Es war das einzige, welches er von den Söhnen hatte.
„Wir gingen wie 2 Götter auf Wolken“ soll Mussolini zu seinem Freund Hitler gesagt haben, als sie gemeinsam vor das „Volk“ traten. Das war in Berlin und sie wurden umjubelt wie kaum jemand nach ihnen. In Italien gab es auch etliche Anhänger Hitlers und auch dort blühte der Faschismus. Wer sich dagegen wehrte, musste mit heftigen Sanktionen und meistens mit dem Tod rechnen. In Deutschland schlugen die Versuche, den „Führer“ zu töten alle fehl. Einzig die Widerständler bezahlten mit dem Leben. Denunzierungen waren an der Tagesordnung und dieser Tatsache ist auch die Entführung der beiden Jungen zu „verdanken“.
Sehr schön fand ich, dass Frau Bailey unseren späteren Kanzler Helmut Schmidt würdigte, indem sie auch seine Meinung zum „Prozess“ gegen Ulrich von Hassel schilderte. Auch dass er der Witwe einen wahrlich empathischen Brief schrieb, adelt ihn. Ebenfalls beeindruckte mich ihr Zeugnis über Stauffenberg. Leider wird dies ja immer mal wieder von „Historikern“ beschmutzt. Ich werde das Buch mit Sicherheit noch öfter lesen und sobald sie reif dafür sind, es auch meinen Enkeln geben. „Wehret den Anfängen“, so denke ich und auch „Niemals vergessen“ ist ein Spruch, den ich mir zu Herzen nahm. Ich gebe diesem wertvollen Buch fünf Sterne und selbstverständlich eine Empfehlung.
Packend und berührend
Bis wir uns wiedersehen, Historischer Roman von Catherine Bailey, 488 Seiten, erschienen bei wbg Theiss. Orginaltitel The Lost Boys.
Eine Mutter, ihre geraubten Kinder und der Plan, Hitler umzubringen.
Hier wird von Catherine Bailey die Lebensgeschichte von Fey von Hassell erzählt. Sie war mit einem italienischen Adeligen und Widerstandskämpfer verheiratet, Ihr Vater Ullrich von Hassell wurde wegen einer Beteiligung am Stauffenberg-Attentat gegen Hitler im Herbst 1944 hingerichtet. Fey wurde ihrer Kinder beraubt, deren Namen geändert und die an einem geheimen Ort gebracht wurden, sie machte eine Odyssee durch etliche Konzentrationslager (Stutthof, Buchenwald und Dachau). Eine dramatische Schilderung des Widerstands und des untergehenden tausendjährigen Reichs.
41 fesselnde Kapitel in angenehm großer Schrift teilten das Buch in gut lesbare Abschnitte. Zahlreiche Bilder beleben die Geschichte und es ist ein Leichtes sich die handelnden Personen vor Augen zu halten. Am Ende sind einige interessante Karten zu sehen, die dem Leser helfen, sich im Setting zu orientieren. Fußnoten sind mit * markiert, im Anhang sind ausführlich die Quellen und auch die handelnden Personen mit Seitenzahlen aufgeführt.
Dieses Buch hat mich einfach nicht losgelassen und ist mir sehr nahe gegangen, obwohl es am Anfang schwierig war in Lesefluss zu kommen. Die politischen Zustände, Familienzusammenhänge und die Aktivitäten der italienischen Partisanen und die umfangreiche Vorgeschichte haben mich nicht so sehr interessiert. Doch allmählich hat sich eine unheimliche Sogwirkung eingestellt. Ich musste mich, auch weil es mich so sehr berührt hat, dazu zwingen, das Buch aus der Hand zu legen und das gelesene zu verdauen und darüber nachzudenken. Unfassbar welches Leid und welche Ungerechtigkeit den Angehörigen, bzw. Sippenhäftlingen der Verschwörer vom 20. Juli, angetan wurden. Nebenbei und gerade auch das war es was mich zutiefst betroffen gemacht hat, die Schilderungen und Tagebucheinträge dieser Sippenhäftlinge über die Zustände in diversen Konzentrationslagern. Das ist ein Teil unserer Geschichte, der mich immer wieder ganz tief betroffen macht. Besonders hervorheben möchte ich auch die Reaktion, des damaligen Militärischen Berichterstatters und späteren Bundeskanzler H. Schmidt, sein Brief an die Witwe von Hassell über die Größe die ihr Gatte beim Prozess gezeigt hat. Das wusste ich nicht und es hat mich zu Tränen gerührt. Immer wieder musste ich pausieren, weil ich das Weiterlesen einfach nicht mehr ertragen habe. Natürlich hat auch das Schicksal von Corrado und Roberto, von Fey und Detalmo Pirzio-Biroli mich nicht ruhen lassen. Die Spannung war wirklich unerträglich. Ich wusste nicht, dass dieses Attentat so viele „Opfer“ hatte. Auch nach der Lektüre bin ich auf weiterführende Veröffentlichungen (z.B. Tagebuchberichte) der Verwandten, der betreffenden Verschwörer neugierig geworden. Sicher werde ich mich auch noch näher mit den Attentaten gegen den „Führer“, die immer wieder scheiterten befassen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Buch lesen konnte und bin stolz und froh, dass es solche Menschen gab, die sich trauten, dem NS Regime zu trotzen und dabei ihr Leben und das ihrer Angehörigen zu gefährden.
Die Figuren sind gut beschrieben, die guten wie die Bösen sind hervorragend charakterisiert und ihr Handeln ist nachvollziehbar.
Die Autorin hat wirklich hervorragende Recherchearbeit geleistet, das merkt man in jedem Satz auch an den umfangreichen Quellenangaben. Eine bildhafte und flüssige Erzählweise in einer außergewöhnlichen Klarheit und Eleganz kann ich nur bestätigen. Ein Buch welches geschrieben werden musste, eine unbedingte Leseempfehlung und 10 verdiente Punkte
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