Scott, James C. / Brühmann, Horst
Die Mühlen der Zivilisation
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Uns modernen Menschen erscheint die Sesshaftigkeit so natürlich wie dem Fisch das Wasser. Wie selbstverständlich gehen wir und auch weite Teile der historischen Forschung davon aus, dass die neolithische Revolution, in deren Verlauf der Mensch seine nomadische Existenz aufgab und zum Ackerbauer und Viehzüchter wurde, ein bedeutender zivilisatorischer Fortschritt war, dessen Früchte wir noch heute genießen.
James C. Scott erzählt in seinem provokanten Buch eine ganz andere Geschichte. Gestützt auf archäologische Befunde, entwickelt er die These, dass die ersten bäuerlichen Staaten aus der Kontrolle über die Reproduktion entstanden und ein hartes Regime der Domestizierung errichteten, nicht nur mit Blick auf Pflanzen und Tiere. Auch die Bürger samt ihren Sklaven und Frauen wurden der Herrschaft dieser frühesten Staaten unterworfen. Sie brachte Strapazen, Epidemien, Ungleichheiten und Kriege mit sich.
Einzig die "Barbaren" haben sich gegen die Mühlen der Zivilisation gestemmt, sich der Sesshaftigkeit und den neuen Besteuerungssystemen verweigert und damit der Unterordnung unter eine staatliche Macht. Sie sind die heimlichen Helden dieses Buches, das unseren Blick auf die Menschheitsgeschichte verändert.
2. Aufl. 2019. 329 S. geb. mit SU; 22 x 15 cm. Suhrkamp, Berlin.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1025811
- ISBN 978-3-518-58729-4
- Erscheinungstermin 26.08.2020
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
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- Buchflyer
Horst Brühmann, geboren 1951 in Borken, studierte Philosophie, Politik- und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Er war als Lehrbeauftragter an der Universität in Frankfurt am Main und Lektor im wissenschaftlichen Lektorat tätig. Heute arbeitet er hauptberuflich als Übersetzer für wissenschaftliche Texte.
Scotts Buch ist vorzüglich geschrieben und ausgesprochen anregend. Es entwirft auf den ersten Blick ein faszinierendes Gegenmodell zur angeblich vorherrschenden Meinung vom Verlauf früher Kulturentwicklungen.
Hermann Parzinger, DIE ZEIT
James C. Scott rüttelt mit Lust, aber fundiert an einem Narrativ, das Sesshaftigkeit als höchste Lebensform des Menschen versteht und Staatenbildung einhellig als Erfolgsgeschichte präsentiert.
Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung
Scott trifft den Nagel auf den Kopf, indem er aufdeckt, welch erschütternden Preis unsere Vorfahren für die Zivilisation und politischeOrdnung gezahlt haben.
Financial Times
So sollte Geschichte geschrieben werden.
The Guardian
Auf diese Weise wurden die frühen Herrschaftszentren und die benachbarten staatslosen Gesellschaften so etwas wie ›heimliche Zwillinge‹, die in einer Art von Ko-Evolution miteinander verbunden waren. Wer ihr konfliktreiches Zusammenspiel in den Blick nimmt, so legt es Scotts glänzend geschriebene Untersuchung nahe, vermag ein realistischeres Bild weiter Teile der Geschichte zu zeichnen.
Thomas Wagner, WOZ - Wochenzeitung Zürich Nr. 42
Die Mühlen der Zivilisation erweist sich so im Kern als ein mit großer Kunstfertigkeit aus den Forschungsständen unterschiedlicher Fachdisziplinen zusammengesetztes Mahlwerk, das das zivilisationstheoretische Standardnarrativ geradezu pulverisiert.
Soziopolis.de
Aufrüttelnde, provokante neue Darstellung unserer Anfänge ...
BuchMarkt November 2019