Althoff, Gerd
Otto III.
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferbar innerhalb von 4 bis 6 Wochen
Sonderausgabe der 1. Aufl. 1996. X, 245 S. mit 1 Stammtaf. der Ottonen, 8 S. Farbabb., kart.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer B197186
- ISBN 978-3-534-19718-7
- Verlag wbg Academic
- Seitenzahl 255
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
Ähnliche Artikel
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
Wohl kein anderer Kaiser des Mittelalters hat der Nachwelt mehr Rätsel aufgegeben als Otto III., schien es doch, als hätte er das noch junge deutsche Reich zu neuen Ufern führen können, wenn er nicht im Alter von 22 Jahren gestorben wäre ... In die Jahre bis zu seinem Tod 1002 fallen große Veränderungen. Die Missionierung im Osten wird verstärkt, auf drei Romzügen wird die kaiserliche Herrschaft in Italien wieder errichtet, mit der Gründung des Erzbistums Gnesen wird Polen in die katholische Christenheit aufgenommen, die guten Kontakte zu Stephan I. öffnen auch Ungarn dorthin den Weg. Die Forschung hat hinter dieser Intensivierung monarchischer Herrschaft ein neues Konzept vermutet. Die ›Renovation Imperii Romanorum‹, die Erneuerung des Imperiums der Römer, war demnach das Ziel Ottos ... Althoff zeigt nun, dass es ... die Renovatio wohl nie gegeben hat. Und nicht nur das. Am Beispiel Ottos und der Forschung über ihn betreibt er Entmythisierung durch radikale Quellenkritik.
Die Welt
Das Buch möchte ›Bausteine zu einer Beurteilung Ottos III.‹ bieten und sich dabei ganz betont von den subjektiven Wertungen und Eindrücken abgrenzen, die sich in der Geschichtsschreibung traditionsgemäß um die Person Ottos III. ranken. Dieser Ansatz führt dazu, zunächst nicht von der ›Person‹ Ottos III. ... oder gar von seinem ›Wesen‹ auszugehen. Vielmehr werden in sehr grundlegenden Ausführungen die Rahmenbedingungen herrscherlichen Handelns im 10. Jh. dargelegt und die Regeln und Traditionen politischer und sozialer Interaktion dieser Zeit behandelt. Methodologisch ebenso aufschlussreich ... sind die sich anschließenden Überlegungen zur Interpretation der verschiedenartigen Quellen, welche Informationen über Otto III. enthalten und von der subjektiven Einstellung der Autoren ebenso geprägt sind wie von Form- und Stilelementen ihrer Gattung. In fünf Zeitabschnitten werden daraufhin die Regentschaft und die selbständige Herrschaft Ottos III. in den wesentlichen Ereigniszusammenhängen dargestellt. Immer wieder gelingt es dabei, zentrale Handlungen des Herrschers oder seiner Zeitgenossen aus demonstrativ-rituellen Entscheidungsabläufen und vorgegebenen Gestaltungsmöglichkeiten heraus zu erklären ... Trotz - oder besser: gerade mit Hilfe solcher rituellen und inszenativen Erklärungsmuster ist es möglich, auch den individuellen Anteil des Herrschers zu beschreiben. Hier erhält das persönliche Profil Ottos III. seine Konturen.
Stefan Weinfurter Monumenta Germaniae Historica
Da noch bis Anfang 2002 tausendjährige Jubiläen der Geschichte Ottos III. anfallen und manchen Anlass zu aktualisierender Erinnerung schaffen werden, ist es gut, dass die historische Zunft rechtzeitig zum Millennium der Kaiserkrönung am 21. Mai 1996 eine kritische Zusammenfassung unseres Wissens über den ›Jüngling im Sternenmantel‹ vorweisen kann, die zugleich Einblick in die Problematik der historischen Urteilsbildung gibt. Dem Bonner Mediävisten Gerd Althoff, einem führenden Kenner der Ottonenzeit, liegt als Autor jegliches Jubilieren fern, und auch zur Möglichkeit mittelalterliche Herrscher in ihrer Individualität zu erfassen äußert er sich von vornherein skeptisch; vielmehr will er ›eine quellenorientierte Beschreibung der Rahmenbedingungen von Königsherrschaft am Beispiel Ottos III.‹ geben. Das systematische Anliegen überwiegt also gegenüber dem biographischen, was schon daran sichtbar wird, dass nirgends von der Geburt Ottos, seinen Eltern oder der frühen Kindheit die Rede ist und später auch der genaue Todestag nicht genannt wird ... Stattdessen nutzt Althoff die ersten 36 Seiten, um im Überblick die widersprüchlichen, vielfach zeitgebundenen modernen Urteile über Otto III. zu referieren, um die spezifische politische Ordnung der Zeit zu skizzieren und um aus der Quellenlage seine eigene Betrachtungsweise abzuleiten.
FAZ
Bewertung schreiben
Kunden kauften auch
Kunden haben sich ebenfalls angesehen