Wrede, Martin
Ludwig XIV.
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Ludwig XIV., der Sonnenkönig, prägte seine Epoche. Er ist der Inbegriff des absolutistischen, frühneuzeitlichen Königs. Unter seiner Herrschaft - zwischen 1643 und 1715 - wurde Frankreich zur kulturellen Vormacht Europas. Jeder europäische Fürst versuchte, dem Glanz und der Prachtentfaltung Ludwigs nachzueifern; der europäische Adel sprach Französisch. Die politische Vormacht aber entglitt ihm. In mehreren Kriegen dehnte er die Grenzen Frankreichs aus, schuf damit aber zugleich eine europäische Allianz, die auch ihm seine Grenzen aufzeigte.
Ludwigs Größe stand für seine Zeitgenossen außer Zweifel. Doch seine eigentliche Regierungsleistung ist schwer zu bestimmen. Weder war er Feldherr noch Gesetzgeber. Doch er verkörperte die Macht und Autorität des Staates. Ohne ihn wäre die europäische Geschichte anders verlaufen. - Martin Wrede versucht eine Bilanz seiner Regierung und seines Einflusses auf die Gestalt Frankreichs.
2015. 304 S. mit 21 s/w Abb., Bibliogr. und Reg., 14,5 x 22 cm, geb. mit SU. Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer B249336
- ISBN 978-3-8062-3160-1
- Verlag wbg Theiss
- Abbildungen 21 Illustrationen, schwarz-weiß
- Sprache Deutsch
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Die Gestalt und die Biographie des Roi-Soleil ist seit den hagiographischen und kritischen Werken des frühen 18. Jahrhunderts für Historiker immer eine Herausforderung geblieben: die Faszination eines Fürsten, der zur Referenzgröße einer ganzen Epoche werden sollte, die Spannung zwischen dem Kriegsherrn, der halb Europa militärisch überzog, und dem Schöpfer von Versailles und Mentor der Künste und der Wissenschaften, dem Mann, der zwischen Selbstüberschätzung und den Zwängen seines Systems und des Hofes lavierte, dem „großen König“, dem am Ende seiner langen Regierung so gut wie niemand in seinem Reich, vom Ausland ganz zu schweigen, nachtrauerte. Das Buch des in Grenoble lehrenden und durch frühere Arbeiten für die Thematik bestens ausgewiesenen Autors vereinigt in besonders glücklicher Weise deutsche Forschungstraditionen mit den französischen Narrativen und den Ansätzen der modernen Kulturgeschichte des Politischen. In souveräner Beherrschung der Quellen und höchst originellen Zugriffen und Zäsuren legt Martin Wrede ein stilistisch beeindruckendes Buch vor, dessen Lektüre zum Vergnügen wird und das viele Facetten der Biographie des Sonnenkönigs in ein neues Licht taucht.
Prof. Dr. Heinz Duchhardt, ehem. Präsident Max Weber Stiftung
Der vorliegende, sehr empfehlenswerte Band bietet eine hervorragende Möglichkeit, aus moderner Sicht zu einer sachlich fundierten, aus den Quellen erarbeiteten Vorstellung von der Persönlichkeit und vom Wirken Ludwigs XIV. zu gelangen.
der Niederrhein
Wrede entfaltet sogar eine elegante Prosa und schafft es meisterhaft, thematische Einblicke mit der chronologischen Erzählung zu verweben.
Zeitschrift für Historische Forschung
Martin Wredes Biographie Ludwigs XIV. verbindet überzeugend chronologische Darstellung und systematische Einordnung, souveräne Zusammenfassung des Forschungsstands und eigenständige Reflexion. Sie durchbricht die bis heute vorherrschende frankozentrische Sicht auf diesen Monarchen, indem sie vielfältige (auch kritisch-polemische) europäische Perspektiven einbezieht und der komplexen Geschichte seines Nachruhms besondere Aufmerksamkeit widmet. So entsteht das facettenreiche, differenzierte Bild eines Königs, der Europa über viele Jahrzehnte in Atem hielt.
Prof. Lothar Schilling, Augsburg
Sehr zu empfehlen.
Salzburger Nachrichten
...eine gut lesbare, kritische, aber auch einfühlsame, kompetente Kurzbiografie, deren Lektüre zu empfehlen ist.
Das Historisch-Politische Buch
Erster Überblick für Einsteiger.
Ludwig Kriegsherr
Anschaulich und verständlich beschreibt Martin Wrede das Leben und Wirken Ludwig XIV.: Als Kriegsherr, aber auch als Reformer (mit bescheidener Bilanz), Förderer von Wissenschaft und Kunst und natürlich bei Hofe.
Besondere Aufmerksamkeit widmet Wrede der Einordnung von Ludwigs Außenpolitik in das Netz dynastischer Beziehungen und das Wechselspiel politischer Interessen - als Basis von Allianzen und Auslöser von Kriegen. Er zeigt, wie Ludwigs frühen Erfolge auf dem Schlachtfeld seinen Ruf als großer König begründeten, und wie er Frankreich mit einer Politik der militärischen Stärke und auch mit Hilfe einer taktisch geschickten Diplomatie in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert zur Vormacht in Europa machte, vor allem zu Lasten des Reiches. Und er beschreibt, wie die Kriegslasten schließlich das Ende dieses Aufstiegs einleuteten - zumal innere Reformen ausblieben und sich die konkurrierenden Mäche zur Einhegung der französischen Macht zusammenschlossen.
In einem gesondertern Abschnitt schildert Wrede die beißende Kritik an Ludwig in der Publizistik des europäischen Auslands: Trotz oder wegen der unbestrittenen Strahlkraft seines Hofes (das bleibt offen): Die Ablehnung des Sonnenkönigs und seiner Kriege außerhalb Frankreich und die daraus erwachsende Frankophobie trugen, befeuert von der französischen Exilanten, grundlegend zur Nationenbildung bei den Nachbarn bei: Im Reich, den Niederlanden und in England.
Wrede wendet sich gegen Vorstellungen vom Absolutismus als unumschränkter königlicher Alleinherrschaft. Er betont demgegenüber deren Beschränkungen: Die Abhängigkeiten des Königs von Adel und Beamten. Deren Folgschaft sei letztlich nicht erzwungen (hier wendet sich Wrede explizit gegen Norbert Elias' These von der Domestizierung des Adels am Hofe), sondern freiwillig. Für Wrede ist dies Ergebnis eines durchaus kooperativen Führungsstils des Königs und sorgfältiger Auswahl seiner Berater (die letztlich von seiner Gunst abhängig blieben).
Wesentliches Merkmal absolutistischer Herrschaft ist Wredes Argumentation zur Folge letztlich die Identität von Person und Herrscher in der Rolle des Königs: Die Einheit von Inszenierung und Herrschaft, die Ludwig idealtypisch verkörpert habe.
Warum ihm dies mit Erfolg gelang, darauf finden sich in Wredes Biografie nur verstreute Hinweise: Frankreichs gute Ausgangsposition, auch demografisch, nach dem 30-jährigen Krieg, die Schwäche der europäischen Rivalen und der inneren Opposition, die erfolgreiche Einbindung des Adels - sie werden nicht vertieft dargestellt.
Das Fazit: Das Buch hält was sein Titel verspricht: Einsteiger finden einen konzisen Überblick über Ludwig als Kriegsherr mit interessanten Exkursen wie dem zur zeitgenössischen Publizistik. Wer vertiefte Analysen der Herrschaft Ludwigs erwartet, wird zu weiteren Büchern greifen müssen.
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