Mallmann, Klaus-Michael
Kommunisten in der Weimarer Republik
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Mit einem Vorwort von Wilfried Loth. Sonderausgabe der 1. Auflage 1996. XVI, 552 S., kart.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer B251872
- ISBN 978-3-534-25187-2
- Verlag wbg Academic
- Seitenzahl 568
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
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Die zentrale Erkenntnis des leicht lesbaren und zum Teil spannend geschriebenen Buches lautet, dass die stalinistischen Strukturen nicht von Moskau befohlen wurden, sondern ›sich aus dem Widerspruch von Milieu-Einnistung und revolutionärem Anspruch zwangsläufig ergaben‹. Nur wenige Historiker haben heute den Mut, die alte, aber richtige Erkenntnis vorzutragen, dass der Totalitarismus in kommunistischen Parteien schon angelegt war und nicht erst durch Moskauer oder Ost-Berliner Degeneration entstanden ist.
Berliner Morgenpost
Indem Mallmann die soziale Wirklichkeit des deutschen Kommunismus unter politischer Perspektive analysiert, kann er zahlreiche Urteile korrigieren, die sich aus der Perspektive ›von oben‹, d.h. auf der Grundlage der an der Parteispitze produzierten schriftlichen Materialien ergeben haben. Gleichzeitig nutzt er sozialgeschichtliche Methoden und Erkenntnisse, um die Struktur des deutschen Kommunismus in einem Maße zu entschlüsseln, das weit über das bisherige Verständnis hinausgeht. Klaus-Michael Mallmann ist in der Substanz der Forschungserträge wie in der Brillanz der Darstellung ein großer Wurf gelungen.
Literaturreport
Ein halbes Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch des realen Sozialismus entzaubert der Historiker Klaus-Michael Mallmann in seiner jetzt veröffentlichten Habilitationsschrift auch den letzten Mythos des deutschen Kommunismus: die Epoche seines Aufstiegs in den zwanziger Jahren.
Der Spiegel
Mallmanns Arbeit (ist) eine Fundgrube für Angaben über die konkrete Beschaffenheit der Partei an der Basis: Die KPD war vornehmlich eine Arbeiterpartei (in der letzten Phase mit einem hohen Arbeitslosenanteil); Intellektuelle und Künstler, aber auch Frauen und Jugendliche zog sie nur in geringem Maße an; sie war keine ›atheistische‹ Partei, trotz aller offiziellen antireligiösen Erklärungen, denn etwa die Hälfte aller Mitglieder blieb an eine Kirche gebunden. Mallmanns Buch behandelt die im Allgemeinen nicht sehr erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit der KPD ebenso wie die Hassliebe zur SPD und die Rolle der Presse und des Roten Frontkämpferbundes, das alles eingeordnet in das komplizierte Geflecht von Kooperation und Separation, in dem sich die KPD in Politik und Gesellschaft der Weimarer Republik bewegte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Auf der Basis reichhaltigen Archivmaterials, einer Vielzahl zeitgenössischer Periodika sowie einer breiten Auswertung der Sekundärliteratur analysiert Mallmann zunächst Herkunft und Vorgeschichte der Weimarer Kommunisten im Kaiserreich, fragt nach der Bedeutung von Erfahrungen und traditionalen Bindekräften für die Herausbildung der neuen, selbst ernannten politischen Avantgarde der Arbeiterschaft und untersucht eingehend Sozialprofil und Binnenstrukturen der Partei, ihres Führungspersonals und ihrer Mitgliedschaft sowie ihres breiten Umfeldes innerhalb der auch die Sozialdemokratie umfassenden linksproletarischen Milieus ... Gerade durch die Verknüpfung der allgemeinen Zielsetzung der Parteispitze mit Entwicklungen auf lokaler und regionaler Ebene, bei der Beispiele aus dem Saarland und aus anderen zentralen Regionen der KPD-Arbeit wie dem Ruhrgebiet im Vordergrund stehen, kann Mallmann immer wieder die Differenzen zwischen Basis und Führung herausarbeiten ... Es ist das Verdienst dieser mit viel Sprachgefühl verfassten und angenehm zu lesenden Untersuchung, die mit Recht die Charakterisierung als Pionierstudie verdient, durch die differenzierte und wohlabgewogene Argumentation eine Vielzahl neuer Aspekte und Fragen zum deutschen Kommunismus aufgezeigt und aufgeworfen zu haben.
Das Parlament
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