Laferrière, Dany
Ich bin ein japanischer Schriftsteller
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In den Fußstapfen des japanischen Dichters Basho (1644–1694), den er lesend auf seiner Wanderreise durch den Norden Japans begleitet, macht er sich auf die Suche. Er begegnet der japanischen Sängerin Midori, die gerade dabei ist, die Musikszene in Montreal zu erobern. Von ihr und ihrer Clique queerer Manga-Mädchen und einem androgynen Fotografen fu¨hlt er sich erotisch so angezogen, dass er ohne die Mädchen nicht mehr leben kann. Er will einen Film über sie drehen. Die Harakiri Gedanken der Mädchen bringen ihn dazu, Mishima (1925–1970) neu zu lesen. Als eines der Mädchen Selbstmord begeht, sieht er sich plötzlich in einen Mord verwickelt. Dass ein Ausländer, noch dazu ein Schwarzer, behauptet ein japanischer Schriftsteller zu sein, verstört die nationale Befindlichkeit in Japan. Das japanische Konsulat in Montreal wird auf ihn angesetzt; er wird in Japan beru¨hmt fu¨r ein Buch, das er nicht geschrieben hat und muss sich vor japanischen Fans retten.
Ein teuflisch intelligenter, wunderbar sinnlicher und unwiderstehlich humorvoller Roman, mit dem Dany Laferrière, scheinbar unberührt von gängigen Klischees, eine nachdenklich stimmende Antwort auf die uns alle beschäftigenden Fragen gelingt: worin wir Menschen uns ähneln und worin wir uns unterscheiden, wer und was über unsere Identität und Zugehörigkeit bestimmt.
2020. 200 S., 21.2 x 13.7 cm, geb. mit SU. Wunderhorn, Heidelberg.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover
- Bestellnummer 1026021
- ISBN 978-3-88423-628-4
- Erscheinungstermin 03.09.2020
erhältlich als:
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- Buchflyer
Dany Laferrière führt in seinem neuen Roman die Idee des Identitären auf charmante Weise ad absurdum: Weshalb sollte ein in der Karibik geborener und heute in Kanada lebender Autor nicht zumindest temporär ›japanisch‹ werden?
Kulturelle Übergriffigkeit? Aber ja doch und gern mehr davon, sofern man/frau sich den Klauen der Identitären derart elegant entwindet wie Dany Laferrière in diesem wundersamen Roman voll befreiendem Gelächter.
Marko Martin, Deutschlandfunk Kultur
Ich bin ein japanischer Schriftsteller ist ein witziger und gewitzter Roman darüber, wer wir sind, sein wollen und sein dürfen.
Tobias Wenzel, NDR Kultur
Dany Laferrière ist ein Meister des Wortes. Gewitzt, naiv, intelligent führt er sich und den Leser am Nasenring durch eine Arena, die durch kein Argument der Welt in ihren Grundfesten erschüttert werden kann. Wie ein hungriger Wolf nach Nahrung treibt er den Leser durch die Irrungen und Wirrungen des momentanen Lebens seines heldenhaften Kollegen. Japan zu kennen ist keine Grundvoraussetzung dieses Buch zu lieben. Man muss lediglich den Kopf offenhalten. Dann ist dieses Buch ein wahrer Schatz.
aus-erlesen
Dany Laferrières Roman Ich bin ein japanischer Schriftsteller ist eine Satire auf den identitätspolitischen Essenzialismus.
Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung
Auf Haiti geboren, in Kanada lebend: Laferrière sperrt sich gegen nationale Zugehörigkeit. Sein Protagonist ist Schriftsteller. In Japan war er noch nie. Als er anku¨ndigt, ein Buch mit dem Titel
Ich bin ein japanischer Schriftsteller
zu schreiben, schlagen die Wogen hoch. Ein Schlag gegen alle Stereotypen.
Platz 1 SWR Bestenliste