Nur wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Pandemie schloss Don DeLillo die Arbeit an seinem neuen Roman ab. Ein Werk mit verblüffenden Parallelen zur aktuellen Situation in der Welt. Ein literarischer Meilenstein.
New York im Jahr 2022: Es ist der Super Bowl Sunday. In einer Wohnung auf der East Side von Manhattan wollen fünf Menschen gemeinsam das Finale der American Football-League im Fernsehen anschauen. Die emeritierte Physikprofessorin, ihr Mann und ihr früherer Student warten auf die Ankunft eines befreundeten Paares, das gerade auf dem Rückflug von Paris ist. Die Gespräche drehen sich um Einsteins Relativitätstheorie, ein Überwachungsteleskop im nördlichen Chile und eine besondere Bourbon Marke.
Und dann passiert etwas Seltsames - auf einmal brechen alle digitalen Verbindungen ab. Sämtliche Bildschirme werden schwarz. Tiefschwarz. Die Freunde treffen ein, ihr Flug war dramatisch. Verwunderung, Erschütterung, Mutmaßungen. Die fünf versuchen sich einen Reim auf das rätselhafte, beängstigende Geschehen zu machen. Sie tauchen tief ein in das Wesen der Zeit, in die Essenz der menschlichen Existenz.
Es ist geradezu unheimlich, wie hellsichtig Don DeLillo in seinem neuen Roman die gegenwärtige Situation in der Welt reflektiert oder gar vorwegnimmt. Seine geschliffene Sprache, seine Phantasie und sein seismographisches Gespür machen »Die Stille« zu einem unvergleichlichen literarischen Kunstwerk.
2020. 112 S., 12.2 x 19.0 cm, geb. mit SU. Kiepenheuer & Witsch, Köln.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer 1026634
- ISBN 978-3-462-00128-0
- Erscheinungstermin 23.11.2020
- Verlag Kiepenheuer & Witsch
- Seitenzahl 112
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
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- Buchflyer
Don DeLillo, 1936 geboren in New York, ist der Autor von 15 Romanen und drei Theaterstücken. Sein umfangreiches Werk wurde mit dem National Book Award, dem PEN/Faulkner Award for Fiction, dem Jerusalem Prize und der William Dean Howells Medal from the American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet. 2015 erhielt Don DeLillo den National Book Award Ehrenpreis für sein Lebenswerk.
Heibert, Frank
Frank Heibert, geboren 1960, übersetzt vor allem aus dem Englischen und Französischen, u. a. Werke von Don DeLillo, Richard Ford, George Saunders, Raymond Queneau und Boris Vian. 2006 erschien sein Roman »Kombizangen«. 2012 erhielt er den Ledig-Rowohlt-Preis, 2015 den Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis und 2017 den Straelener Übersetzerpreis (zusammen mit Hinrich Schmidt-Henkel)
Ein typischer DeLillo und ein gutes Buch.
René Hamann taz
Penibel in der Wortwahl, großzügig im Denken. Ein kompaktes Buch für alle, die Sätze gern öfter lesen und sich auf Texte einlassen wollen, die Arbeit verlangen.
Presse am Sonntag, 15. November 2020
Ein schmales Büchlein - tiefgehend und intelligent -, das zeigt, dass das Gewicht von Literatur nicht auf der Waage bestimmt wird.
Peter Mohr, Stadtspiegel Wattenscheid, 11. November 2020
Packendes Stück Literatur.
Reinhard Helling, Abendzeitung München, 9. November 2020
Ein scharfsichtiges Buch.
Dominik Kamalzadeh, Der Standard, 5. November 2020
Kein Wort ist in dieser makellosen Prosa zu viel.
Dorothea Westphal, DLF Kultur Lesart, 3. November 2020
Größer und gewaltiger könnte die Macht der Worte, die sich hier entfaltet, [...] kaum sein.
Thomas Thelen, Aachener Zeitung, 2. November 2020
Ein Buch zum atemlosen Lesen und langen Weitergrübeln.
Cornelia Geißler, Berliner Zeitung, 27. Oktober 2020
Ein großes Buch der existentiellen Fragen. [...] DeLillos Sound ist unverwechselbar.
Christoph Schröder, SWR 2 lesenswert, 25. Oktober 2020
Ein prophetischer Roman.
Jan Küveler, Welt am Sonntag, 25. Oktober 2020
DeLillo zeigt den gesellschaftlichen Ausnahmezustand nicht in dramatischen Bildern, sondern als allmähliches Zerbröseln der sprachlichen Ordnung in Obsessionen, Wahnideen, Erinnerungsbildern und Amnesien.
Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 22. Oktober 2020