Zimmermann, Martin
Die Teilung der Welt: Zeugnisse der Kolonialgeschichte
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Die Papiere scheinen sich zu rühren. Die Pappen sind schief, leicht geknickt, als habe sie jemand mit kindlicher Neugier hochgebogen, um ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. Sie bergen zahllose Schicksale, wissen von verschwundenen Sprachen, von Gier nach Gold und den Träumen von einer »Neuen Welt«: ein papiernes Monument der Macht in Schränken aus kubanischem Zedernholz, lichtdurchfluteten Marmorsälen, atemberaubender Architektur. Ursula Schulz-Dornburgs bisher unveröffentlichte, historisch einmalige Fotografien zeigen das Archivo General de Indias in Sevilla vor seiner Sanierung.
Seit 1785 sind hier 300 Jahre spanische Kolonialgeschichte in Amerika archiviert, 8.000 Karten, rund 90 Millionen Dokumente - darunter beispielsweise das Bordbuch des Kolumbus sowie der berühmte »Vertrag von Tordesillas«: 1494 zeichneten die Könige von Portugal und Spanien, vermittelt vom Papst, eine Linie durch den Atlantik und teilten die neu entdeckten und noch zu entdeckenden Länder der Welt unter sich auf.
Der Historiker Martin Zimmermann unternimmt eine Reise ins Zeitalter der »Entdecker« und erzählt von gefährlichen Überfahrten, der Begegnung mit dem Fremden, kolonialer Gewalt, der Macht der Kartografie - und vom unstillbaren Wunsch, sich die ganze Welt zu erschließen.
Leseprobe im Anhang
2020. 160 S., 30 schw.-w. Abb., 20 x 23 cm, Broschur. Wagenbach, Berlin.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer 1027394
- ISBN 978-3-8031-3697-8
- Verlag Wagenbach, Berlin
- Seitenzahl 160
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Zwischen jedem Kapitel des schönen Buchs in Klappbroschur finden sich Aufnahmen des Archivs, das in dieser Form nicht mehr existiert. Die Bilder mögen für sich genommen ein wenig repetitiv erscheinen, in Zusammenspiel mit dem Text führen sie aber dazu, dass sich „Die Teilung der Welt“ richtiggehend ins Gedächtnis fräst. Zimmermann und Schulz-Dornburg ist ein originelles und wunderbar unprätentiöses Buch gelungen, das trotz seiner Kürze lange nachhallt.
Österreichischer Rundfunk
Der Historiker [Zimmermann] ist davon überzeugt, dass man die Teilung der Neuen Welt von 1494 nicht vergessen darf, denn an ihr lassen sich die unheilvollen Folgen dieser Willkür paradigmatisch aufzeigen. Dieses schöne Buch ist eine Einladung, darüber nachzudenken.
Literaturkritik.de
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