Fritz, Regina
Die Verfolgung und Ermordung der europ. Juden durch das nationalsoz. Deutschland 1933-1945: Ungarn
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Band 15: Ungarn 1944 - 1945
Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945 (VEJ)
Im Frühjahr 1944 begann die SS zusammen mit ungarischen Stellen über 430000 Personen jüdischer Herkunft aus dem ungarischen Kernland und den ungarisch besetzten Gebieten zu deportieren. Die Mehrheit der Verschleppten erreichte nach wenigen Tagen Auschwitz-Birkenau, wo drei Viertel von ihnen sofort nach Ankunft ermordet wurden. Nach der vorläufigen Einstellung der Transporte im Sommer 1944 wurden diese im November 1944 erneut aufgenommen. Diesmal führten sie in Zwangsarbeits- und Konzentrationslager im deutschen Reichsgebiet.
In 315 Schriftzeugnissen dokumentiert der Band nicht nur das Schicksal der Juden nach der deutschen Besetzung im März 1944, sondern zeichnet auch ihren schrittweisen Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben Ungarns seit 1938 nach sowie die physische Gewalt gegen einzelne Gruppen vor 1944. Der geographische Fokus der Publikation liegt auf dem Gebiet Ungarns, dessen Grenzverläufe im Friedensvertrag von Trianon 1920 festgelegt wurden, und auf den seit 1938 von Ungarn besetzen Regionen.
Aus der Einleitung
"Im März 1944 war die überwiegende Mehrheit der europäischen Juden bereits ermordet worden. Mit der deutschen Besetzung Ungarns am 19. März 1944 - zu einem Zeitpunkt, als sich die militärische Niederlage des Deutschen Reichs deutlich abzeichnete - begann die Vernichtung der letzten großen verbliebenen jüdischen Gemeinschaft in Europa. In Zusammenarbeit mit der SS deportierte die ungarische Regierung innerhalb weniger Wochen mehr als 400 000 Juden aus dem ungarischen Kernland und den ungarisch besetzten bzw. annektierten Gebieten. Die meisten von ihnen wurden kurz nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau in den Gaskammern ermordet. [...] Angefangen hatte das "letzte" Kapitel des Holocaust allerdings nicht erst im Jahr 1944. Der legislativ geregelte Ausschluss der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben Ungarns begann bereits 1920, als die ungarische Regierung das europaweit erste antjüdische Gesetz nach dem Ersten Weltkrieg verabschiedete, das den Prozentsatz jüdischer Studenten an den ungarischen Hochschulen begrenzte. In den 1930-Jahren intensivierte sie die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung..."
Leseprobe im Anhang
Die Gesamtedition
Mit der Edition zum Mord an den europäischen Juden durch das nationalsozialistisch regierte Deutschland wird erstmals eine umfassende, auf 16 Bände geplante Auswahl von Quellen vorgelegt. Das Werk zeigt die zeitgenössischen Kontexte, die Dynamiken und die Zwischenstufen des politischen und gesellschaftlichen Prozesses, der zu dem beispiellosen Massenverbrechen führte. Es lässt sich als wissenschaftliches Hilfsmittel nutzen oder kann als Schriftdenkmal für die ermordeten Juden Europas gelesen werden: von Lehrern, Forschern, Studenten und von allen Interessierten, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen wollen. Die Edition umfasst authentische Zeugnisse der Verfolger und der Opfer. Sie sind wissenschaftlich kommentiert und werden zum weit überwiegenden Teil erstmals veröffentlicht.
2021. 850 S. 1 s/w Abb. 2 s/w Karten, 24 x 17 cm, geb. in Leinen. De Gruyter, Berlin.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer 1028081
- ISBN 978-3-11-036502-3
- Verlag De Gruyter Oldenbourg, Berlin
- Seitenzahl 850
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
jüdische Geschichte, Geschichtspolitik und Erinnerungskulturen, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft, Oral History, Museen und Musealisierung.
Herausgeberinnen und Herausgeber der Gesamtedition im Auftrag des Bundesarchivs, des Institut für Zeitgeschichte, des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und des Lehrstuhls für Geschichte Ostmitteleuropas an der Freien Universität Berlin (Bd. 3, 5, 7, 9, 12) von Götz Aly (Bd. 1, 2), Wolf Gruner (Bd. 1), Susanne Heim, Ulrich Herbert, Michael Hollmann (Bd. 5, 6, 8–16), Hans-Dieter Kreikamp (Bd. 1–5, 7), Horst Möller, Gertrud Pickhan (Bd. 3, 5, 7, 9), Dieter Pohl, Sybille Steinbacher (Bd. 6, 10, 11, 13–16), Simone Walther-von Jena (Bd. 6, 8, 9, 10–16), Hartmut Weber (Bd. 1–4, 7), Andreas Wirsching (Bd. 3, 5, 6, 8–16).
Die Edition ist ein Mahnmal gegen das Vergessen
Bundespräsident Walter Steinmeier
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