Scurati, Antonio
M. Der Mann der Vorsehung
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Unterfangens von Antonio Scurati.« La Stampa
Antonio Scurati setzt sein weltweit gefeiertes Epos über den Faschismus fort: Zu Beginn des Jahres 1925 siecht Benito Mussolini seinem Ende entgegen. Das jahrelange Tauziehen um den obersten Posten des Landes fordert offenbar seinen Tribut. Doch der jüngste Premierminister in der Geschichte Italiens weigert sich, an einem einfachen Magengeschwür zu verenden.
Das Bild des glorreich siegenden Duce, der sich den Mord an Matteotti wie einen Verdienst ans Revers geheftet hat, scheint in weite Ferne gerückt. Zur Befriedung der Zänkereien zwischen seinen Gefolgsleuten setzt er andere ein; die ungestüme Tochter Edda verheiratet er kurzerhand mit Galeazzo Ciano; Badoglio und Graziani werden mit der afrikanischen Mission betraut, die im Grauen von Giftgas und Konzentrationslagern mündet. Antonio Scurati schreibt den Weg von »M. Der Sohn des Jahrhunderts« auf beeindruckende Weise fort: Mit Hilfe der Verflechtung von Erzählung und Originalquellen entreißt er die Schlüsselfiguren und -ereignisse der Jahre 1925 bis 1932 dem Vergessen und findet einen ebenso intimen wie transparenten Zugang zur Person Mussolini. Der Roman endet mit dem zehnten Jahrestag der Revolution, als M. das gespenstische Denkmal für die faschistischen Märtyrer errichten lässt, das mehr noch als an vergangene Tote an heraufziehende Katastrophen zu gemahnen scheint.
2021. 512 S. 21.5 x 13.5 cm, geb. mit SU. Klett-Cotta, Stuttgart.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer 1028084
- ISBN 978-3-608-98457-6
- Verlag Klett-Cotta, Stuttgart
- Seitenzahl 512
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
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- Präsentationen
- Buchflyer
Antonio Scurati gelingt das Kunststück, den Instinktpolitiker Mussolini lebendig werden zu lassen. Dabei bleibt er den historischen Fakten treu und zieht - unaufällig aber unübersehbar - Verbindungslinien in unsere Gegenwart.
Eine erschreckend aktuelle Kampfschrift gegen die Rückkehr des Faschismus in Europa
Ein Verdienst Scuratis ist, dass er den perfiden Mechanismus eines gesellschaftlichen Umbruchs vermittelt [...] Durch die multiperspektivische Aufsplitterung vermittelt Scurati, in wie viele Richtungen sich die Geschehnisse hätten entwickeln können.
Das Buch [...] auf eingängige, fast thrillerhafte Weise von einer Epoche handelt, die in Zeiten weltweiter rechtsextremer Terrorakte wieder unheimlich aktuell erscheint.
Worum es im Text Scuratis geht, ist die Macht - und die Frage, wie es einem aufgeblasenen Journalisten und den Bohemiens um ihn herum gelingen konnte, in nur drei Jahren an die Herrschaft in Italien zu kommen. Und diese Herrschaft auch zu behalten.
Seine Detailgenauigkeit, die das allmähliche Kippen der politischen Lage zum Vorschein bringt, macht ihn lesenswert und oft verblüffend aktuell.
Die letzten Tage Italiens vor der Diktatur hat man in so wuchtiger und aufwühlender Bandbreite noch nicht vorgeführt bekommen.
Das Buch [...] macht [...] aber auch deutlich, wie verletzlich Demokratie ist. [...] Insofern fühlt man sich neu motiviert, die politischen Strömungen der Gegenwart besonders aufmerksam zu beobachten.
M. ist keine Glorifizierung, sondern ein wuchtiges Mahnmal gegen die Anfänge des Faschismus.
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