Märtin, Ralf-Peter
Die Varusschlacht
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Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. wurden in den Wäldern Germaniens drei römische Legionen von den eigenen Hilfstruppen, den Cheruskern, überfallen und niedergemetzelt. Der Feldherr der Römer, Varus, stürzte sich in sein Schwert. Die Schlacht, eine der empfindlichsten Niederlagen, die das Römische Reich jemals erlitt, prägte die Entwicklung Mitteleuropas und verhinderte angeblich die Romanisierung des späteren Deutschland. Was aber wollten die Römer in Germanien? Und wie geschah es, dass die beste Armee der Welt von Barbaren geschlagen werden konnte? Wer überhaupt war Arminius, der Sieger? Jenseits vertrauter Klischees, in denen Regen und Sturm, Wälder und Sümpfe und die Unfähigkeit des Varus noch immer die Hauptrolle spielen, wagt Ralf-Peter Märtin eine faszinierende neue Deutung der Ereignisse. Sein brillant geschriebenes Werk ist gleichzeitig eine Mentalitätsgeschichte Roms und dessen imperialen Anspruchs. In einem abschließenden Teil, der von den Humanisten und Luther, über Befreiungskriege und Reichsgründung 1871 bis hin zum Nationalsozialismus reicht, erzählt er, wie aus dem römischen Ritter Arminius der deutsche Nationalheld Hermann der Cherusker wurde.
Inhalt
Prolog: Hiobsbotschaft
I. Die Barbaren des Nordens
II. Zweimal Germanien
III. Die Römer
IV. Augustus
V. Rheinfront
VI. Germanien unterworfen
VII. Dynastie
VIII. Provinz Germanien
IX. Die Schule des Arminius
X. Varus
XI. Arminius
XII. Die Schlacht
XIII. Die Rache Roms
XIV. Mehr durch Gewalt als durch Klugheit
XV. Die Sieger
Epilog: Verzicht
Leseprobe aus dem Prolog von »Die Varus-Schlacht«
»Vom Rhein brauchte der Kurier neun Tage. Quälte sich über den Reschenpaß, jagte im gestreckten Galopp durch die Poebene, querte denApennin. Fünfmal so schnell wie der normale Reisende raste er dahinund wußte am Ziel nicht mehr, wie oft er die Pferde gewechselt, wieviele er zuschanden geritten hatte. Am 6. Oktober erreichte er Rom. Die Prätorianer, zuständig für die Sicherheit der Hauptstadt, nahmenden Erschöpften als erste in Empfang. Dann die persönliche Leibwa-che des Kaisers: germanische Bataver vom Niederrhein, großgewach-sene Krieger, Augustus unbedingt ergeben. Ihr Anführer geleitete ihnin den Palast. – Der Kurier, noch in Reisekleidern, verdreckt und abge-hetzt, sah einen zierlichen, kaum mittelgroßen, immer noch gutaus-sehenden Mann um die Siebzig, der Schuhe mit dicken Sohlen trug,damit er größer erschien.2Er bemerkte es, als er das Knie beugte unddie Papyrusrolle mit der Botschaft dem ›Vater des Vaterlandes‹ und ›Mehrer des Reiches‹ übergab.«
2010. 464 S. 12 x 19 cm, S. Fischer, Frankfurt am Main.
- Artikelart Buch
- Bestellnummer 1028435
- ISBN 978-3-596-17662-5
- Erscheinungstermin 11.08.2021
- Verlag FISCHER Taschenbuch
- Seitenzahl 464
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
Ralf-Peter Märtin hat ein zuverlässig recherchiertes Sachbuch verfasst, das historische Information mit spannender Unterhaltung verbindet.
Die Zeit
Märtins Buch bietet das breiteste und am tiefsten gestaffelte Panorama, perspektivenreich erzählt er, wie römische Außenpolitik militärische und wirtschaftliche Doktrin miteinander zu verknüpfen wusste, so dass sich römische Kohorten auch nach der Niederlage des Varus weit in das Unwegsame vorwagten.
Frankfurter Rundschau
Das glänzend geschriebene Buch, das zahlreiche Abbildungen, Karten und Skizzen enthält, ist ein Lesevergnügen und überzeugt durch seinen Stil ebenso wie durch Sachkenntnis und neue Sichtweisen.
Praxis Geschichte
Das umfangreichste und in seiner Darstellungsform vielleicht interessanteste Buch ist das von Ralf-Peter Märtin. Seine 'Varusschlacht' schwankt zwischen journalistischem Essay, wissenschaftlicher Analyse und historischem Roman und bietet eine rundum spannende Lektüre.
Das Parlament
Der althistorisch gebildete Autor bietet eine gut proportionierte, flüssig geschriebene, auf umfassender Kenntnis der Literatur und des Forschungsstandes beruhende Darstellung; in fünfzehn chronologisch gegliederten Kapiteln werden Quellen und Forschungsmeinungen mit abgewogenem Urteil und historischer Anschauung referiert und kommentiert.
Historische Zeitschrift
Gerichtet an ein interessiertes Laienpublikum, wird [das Buch] dennoch auch den Ansprüchen der Fachwelt gerecht und erweist sich damit als 'zitierfähig'. [...] Ein besonderes Kennzeichen ist die literarische Qualität der Darstellung. [...] Reflektierte Thesen, ein solider Apparat sowie nicht zuletzt die kraftvolle sprachliche Verarbeitung machen dem Wissenschaftler die Nutzung seines Buches zum Vergnügen.
KLIO
Ralf-Peter Märtin hat ein gut recherchiertes Sachbuch geschrieben, das spannend zu lesen ist, die Protagonisten anschaulich charakterisiert und mit historischer Phantasie die Schlachten rekonstruiert.
Neue Zürcher Zeitung
Wie konnte das passieren? Drei Legionen marschieren in einen Wald und kommen nicht wieder. Diese Frage beschäftigt Historiker und Militärexperten seit nunmehr zwei Jahrtausenden. Auch Ralf-Peter Märtin hat versucht, eine der schwersten Niederlagen Roms zu rekonstruieren. Das Ergebnis ist eine der spannendsten Schilderungen der Varus-Schlacht, die bisher vorliegt.
Die Welt
Seine [...] Ausführungen gehören zum Besten, was über die faszinierende Rezeptionsgeschichte der Schlacht geschrieben worden ist.
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
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