Müller, Filip
Sonderbehandlung
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Gegen das Vergessen: Der Holocaust aus der Sicht eines Opfers des Nationalsozialismus
Was mit der Wannseekonferenz begann, die die Organisation der Deportation und des Massenmords an den europäischen Juden beschloss, durchlitt Filip Müller (1922 - 2013) wie kaum ein anderer. Wer wie er KZ und Zwangsdienst im Sonderkommando Auschwitz-Birkenau mehr als drei Jahre er- und überlebt hat, der gehört zu den wichtigsten Zeugen des Grauens des Holocaust - und ist für sein Leben gezeichnet.
1979/80 veröffentlichte er seinen Zeugen-Bericht »Sonderbehandlung« auf Deutsch. Erschütternd, schonungslos und mit geradezu literarischer Wucht erzählt er von seiner Lagerzeit, beschreibt Täter und Opfer und gibt den Blick frei ins Herz der Finsternis.
- Ein Buch wie eine Mahnung, den Genozid an den europäischen Juden nie zu vergessen
- Nur wenige Menschen, die so lange in Auschwitz interniert waren, überlebten
- Filip Müller trat als einziger Zeuge für die Unmenschlichkeit des Systems der Sonderkommandos in Claude Lanzmanns Film »Shoah« auf
- Ein schonungsloser Bericht über die Unmenschlichkeit des NS-Regimes
- Eines der wichtigsten Zeugnisse des Völkermords an den Juden nach über 40 Jahren als kommentierte Neuausgabe
Augenzeugenbericht eines Holocaust-Überlebenden, der sprachlos zurücklässt
»Sonderbehandlung« von Filip Müller ist die erste authentische Gesamtdarstellung der Geschichte des Sonderkommandos. Wer ihn, als einzigen Zeugen des Sonderkommandos, in Claude Lanzmanns Film „Shoah“ gesehen hat, vergisst sein Gesicht, seine Stimme nicht.
Nach der Veröffentlichung 1980 gab es massive Bedrohungen durch Alt- und Neo-Nazis, so dass Müller nie einer deutschen Neuausgabe zustimmt. Erst zum 100. Geburtstag 2022 machte seine Familie eine neue, kommentierte Ausgabe möglich. Die historische Bedeutung des Buchs von Filip Müller kann kaum überschätzt werden!
Neuausgabe mit einem gemeinsamen Vorwort von Felix Klein und Josef Schuster und einem Nachwort von Andreas Kilian. 2022. 320 S. mit ca. 40 Abb. und Plänen. 14,5 x 21,5 cm, geb. mit SU. wbg Theiss, Darmstadt.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1028307
- ISBN 978-3-8062-4433-5
- Verlag wbg Theiss
- Abbildungen 40 Illustrationen
- Sprache Deutsch
erhältlich als:
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Der Stellenwert dieses hier neu aufgelegten Buches kann kaum überschätzt werden. Es ist ein historisches Zeugnis: nicht nur als Augenzeugenbericht „aus der Hölle“, wie die Tätigkeit im Sonderkommando im hilflosen Versuch, das Geschehen angemessen zu beschreiben, häufig genannt worden ist. Dieses Buch ist zudem in seiner jetzigen, ergänzten und gerahmten Fassung auch ein Dokument der „Zweiten Geschichte“ des Nationalsozialismus (Peter Reichel).
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, und Dr. Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung
Meine Aufgabe war es zu zeigen, was sich zwischen den Wänden abgespielt hat und wie es möglich war, innerhalb von 24 Stunden fast zwanzigtausend Menschen zu erledigen. Dieses Geheimnis zu zeigen, das war meine Aufgabe.
Filip Müller
Filip Müllers Buch ist ein einzigartiges Dokument: Es ist das Zeugnis des einzigen Mannes, der das jüdische Volk sterben sah und überlebte, um zu berichten, was er gesehen hat.
Prof. Yehuda Bauer, Hebrew University, Jerusalem
Diesem ›überwältigenden Inferno‹ (Kilian) sollte sich stellen, wer auch nur erahnen will, was der Holocaust gewesen ist.
SZ
Als einer von nur einer Handvoll Augenzeugenberichten aus einem Sonderkommando ist das Werk von unschätzbarem historischem Wert.
Konkret
Ergänzt um ein instruktives Nachwort des Historikers Andreas Kilian … stehen damit diese erschütternden, meist nüchtern-kalt erzählten Erinnerung wieder auf dem Buchmarkt zur Verfügung.
Die Welt
Filip Müller Sonderbehandlung Meine Jahre in den Krematorien und Gaskammern von Auschwitz
Filip Müller
Sonderbehandlung
Meine Jahre in den Krematorien und Gaskammern von Auschwitz
Die „Sonderbehandlung“, mit diesem Begriff tarnten die Nationalsozialisten den Ort, an dem sie unvorstellbar viele Menschen umbrachten. Filip Müller, der in den Krematorien und Gaskammern arbeiten musste, war der einzige, der berichtete, was er erlebt hatte. Was er gesehen hatte. Wozu die Nationalsozialisten ihn zwangen.
Die lesende Person erfährt zunächst nicht, wie Müller nach Auschwitz kam, er beginnt seinen Bericht bei einem Morgenapell im Mai 1942, als er bereits Häftling in Auschwitz war. Auf gut 260 Seiten schildert Müller nun seine Zeit in Auschwitz, wie die Nationalsozialisten die Häftlinge, überwiegend Juden, auf grausame Weise umbrachten und was danach mit den Leichen geschehen ist. Müller schildert auch den Ausbau der Krematorien, die Zustände im Lager, von seinen Mithäftlingen und den Peinigern - jede Zeile ist voller Schmerz, Angst, Leid und dem unvorstellbaren Bösen.
Letztendlich ist es Filip Müllers wunderbarem, lebhaften und immens spannendem Schreibstil zu verdanken, dass ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass mich das Gelesene nicht mehr loslassen wird. Immer wieder frage ich mich: Wie ist das möglich gewesen? Wie kann man nur so böse sein? Und wie kann es sein, dass es Menschen gibt, die diese Verbrechen leugnen?
Bereits 1979 veröffentliche Müller diesen Bericht nach jahrelanger Arbeit, aber es verfehlte die gezielte Wirkung um längen. Anstatt die Menschen auf das Grauen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern aufzuklären und den Opfern eine Stimme zu geben, wurde Müller Ziel von Auschwitz-Leugnern, Geschichtsrevisionisten und antisemitische Hetze, nicht nur aus Deutschland.
Was mich am meisten berührt hat, ist die Exekution der Häftlinge aus Theresienstadt. Das KZ befand sich in der Nähe des Wohnortes meiner Großmutter und sie hat mir früher manchmal davon erzählt, wie Juden von den Nationalsozialisten mitgenommen wurden. „Dann kamen die Deutschen und haben die Deutschen mitgenommen. Wir haben es zuerst nicht verstanden,“ dann fing sie meist an zu weinen.
Die hochwertige literarische Darstellung des Zeitzeugenberichtes Müllers in der „Sonderbehandlung“ wird umrahmt von einem Grußwort von Felix Klein und Josef Schuster, sowie biografischen Angaben der im Buch erwähnten Sonderkommando-Häftlinge, der SS-Angehörigen sowie zahlreichen Abbildungen.
Ohne Frage handelt es sich bei „Sonderbehandlung“ um ein Zeugnis des Grauens. Es schildert einen Teil deutschen Geschichte, der Weltgeschichte und ich würde jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen.
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