Mehring, Reinhardt
Mehring: Carl Schmitt
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Auch im russischen »Vernichtungskrieg« gegen die Ukraine können wir den ungebrochenen Einfluß von Carl Schmitt erkennen. Denn faschistische Politik - so Yale-Historiker Timothy Snyder - beginnt mit der Definition des Feindes. Und Carl Schmitt war und ist der Großmeister des Freund-Feind-Denkens. Noch mehr ins Nachdenken kommt, wer zur Standardbiographie über Carl Schmitt greift, die gerade aktualisiert herausgekommen ist.
- Die mit Abstand beste Biographie über den deutschen Vordenker des Faschismus
- Unter Verwendung vorher unbekannter Quellen und unveröffentlichter Tagebücher
- Über einen brillianter Denker und seine Dämonen
- Hochgelobt von Feuilleton und Wissenschaft
Reinhard Mehring zeichnet in seiner großen Biographie die Verbindungslinien zwischen dem Leben jenes Mannes aus dem katholischen Sauerland, seinen intellektuellen Fähigkeiten und seinem Erfolg als Chefkritiker der Weimarer Republik. Neben Martin Heidegger und Max Weber wird Carl Schmitt der am meisten rezipierte deutsche Denker des 20. Jahrhunderts werden. Mehring schildert die Abneigung von Schmitt gegen die Selbstgefälligkeit jeder bürgerlichen Existenz, seinen wilden Antisemitismus, seine selbstzerstörerische Sucht nach Sexualität und seinen Hang zur Selbstinszenierung. Nach 1945 beschrieb sich Schmitt als »weißer Rabe, der auf keiner schwarzen Liste fehlt«, und damit gleichermaßen als Besiegter, Sündenbock und Unschuldslamm. Reinhard Mehring gelingt nicht nur ein meisterhafte, differenzierte Darstellung über eine Schlüsselfigur der deutschen Katastrophe. Die Lektüre des Buches lässt auch erschrecken, wenn man heute auf die Inanspruchnahme von Carl Schmitt durch die Neue Rechte schaut, oder an das neue Freund-Feind-Denken im heutigen Rußland. Nun liegt das hochgelobte Werk von Reinhard Mehring über Carl Schmitt in einer grundlegend überarbeiteten und aktualisierten Neuausgabe vor.
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»Eine grandiose Biographie. Das Buch rekapituliert Carl Schmitts Werdegang, es erfasst hervorragend seinen Gedankenstrom und bezieht erstmals die mühsam dechiffrierten Tagebücher ein, die Schmitts Geistesleuchten, seine Infamie und sein oft heilloses Liebesleben dokumentieren.« Bayerischer Rundfunk
Inhaltsübersicht
Ein weißer Rabe. Das seltsame Leben des deutschen Staatslehrers Carl Schmitt
Erster Teil: Das «falsche Sichdünken 'Ich bin'». Aufstieg im Wilhelminismus
Zweiter Teil: Jenseits der Bürgerlichkeit. Weimarer Leben und Werk
Dritter Teil: Im Bauch des Leviathan. Nationalsozialistisches Engagement und Enttäuschung
Vierter Teil: «Einer bleibt übrig». Langsamer Rückzug nach 1945
Anhang
2., aktualisierte Auflage, 2022. 731 S. 14 x 21 cm, 43 Abb. geb. mit SU. C. H. Beck, München.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1028477
- ISBN 978-3-406-78563-4
- Erscheinungstermin 12.05.2022
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
- Zusätzliche Inhalte
- Weiterführende Links
- Präsentationen
- Buchflyer
In der Dichte von Materialbezug und Quellenkenntnis kaum noch überbietbare Biographie. (...) Monumental und präzise.
Frankfurter Rundschau, Literatur Rundschau, Bayerischer Rundfunk
Schmitt überlebte das Ende des nationalsozialistischen Regimes um fast vierzig Jahre. Nach den Nürnberger Prozessen, in denen er sich stets zu seiner „'ideologischen' Verantwortlichkeit“ bekannt hatte, setzte sich Schmitt jedoch nie mehr öffentlich mit seiner Vergangenheitsschuld auseinander. Mehrings Biografie bietet nun einen Anlass, sich mit dieser zu beschäftigen, denn letztlich ist der Fall Schmitt auch ein Lehrstück darüber, dass Intellektualität alleine kein zureichender Schutz vor Abirrung und Selbstverrat bietet.
Neue Zürcher Zeitung, Andreas Tobler
Mehring gelingt es, aus einer umfassenden Quellenkenntnis den Chronikbogen dieses Intellektuellenleben von den Brüchen des Bürgertums bis in die Massendemokratie zu schlagen. Er schildert nicht nur die immer neuen, überraschenden Herausforderungen in den juristisch-politischen Lebensstationen und deren Antworten, sondern auch die schöpferischen Verbindungen des Ästhetisch-Stilistischen mit den menschlichen Stärken und Schwächen.
Deutschlandradio Kultur, Gerd Giesler
Auf Jahre hinaus als unverzichtbare Basislektüre (...)
Das Parlament, Nikolaus German
Es gehört zum großen Glück dieser gewaltigen, Maßstäbe setzenden Biographie, dass Carl Schmitts Scharfsinn auf den Biographen abgefärbt ist – auch wenn er sich nun gegen seinen Gegenstand richtet. Mit Schmitt gegen Schmitt denken. Der Fall scheint abgeschlossen. Reinhard Mehring nennt die Dinge beim Namen.
Süddeutsche Zeitung, Stephan Schlak
Mehrings Biographie bietet wichtige Schlüssel. Das Buch stellt eine ungewöhnliche Leistung dar. Man legt es dankbar und respektvoll aus der Hand – in Griffweite.
Christian Meier, Zeitschrift für Ideengeschichte
(Ein) kluges, konzentriertes und lehrreiches Buch.
Berliner Zeitung, Lutz Lichtenberger
Die bislang beste Biographie über Carl Schmitt.
H-Soz-u-Kult, Günther Frieder
Der keineswegs selbstverständliche Vorzug dieser Biografie besteht darin, dass sie sich dem Freund-Feind-Denken strikt verweigert. Mehring schlägt sich weder auf die Seite der Schmitt-Apologeten noch auf die seiner Kritiker mit Standbein in der Frankfurter Schule. Die Verstrickung in den Nationalsozialismus stellt der Autor klar heraus; die menschlichen Schwächen zeigt er in aller Deutlichkeit. Andererseits diskreditiert er die Argumente Schmitts nicht mit billiger Ideologiekritik oder Entlarvungspsychologie.
Rheinischer Merkur, Wolfgang Schneider
Eine grandiose Biographie (...). Das Buch rekapituliert Carl Schmitts Werdegang, es erfasst hervorragend seinen Gedankenstrom und bezieht erstmals die mühsam dechiffrierten Tagebücher ein, die Schmitts Geistesleuchten, seine Infamie und sein oft heilloses Liebesleben dokumentieren.
Bayerischer Rundfunk, Hans Pleschinski
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