de l'Horizon, Kim
Blutbuch
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Gewinner des Deutschen Buchpreises 2022
Die Begründung der Jury: "Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l’Horizons Roman 'Blutbuch' nach einer eigenen Sprache. Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht? Fixpunkt des Erzählens ist die eigene Großmutter, die 'Großmeer' im Berndeutschen, in deren Ozean das Kind Kim zu ertrinken drohte und aus dem es sich jetzt schreibend freischwimmt. Die Romanform ist dabei in steter Bewegung. Jeder Sprachversuch, von der plastischen Szene bis zum essayartigen Memoir, entfaltet eine Dringlichkeit und literarische Innovationskraft, von der sich die Jury provozieren und begeistern ließ."
Die Erzählfigur in 'Blutbuch' identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.Ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1031219
- ISBN 978-3-8321-8208-3
- Erscheinungstermin 01.02.2023
- Verlag DuMont, Köln
- Seitenzahl 336
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Kim de l`Horizon hat mit 'Blutbuch' etwas eingelöst, das zu den großen Versprechen der Literatur gehört, ein neues Sternbild für alte Muster und erstarrte Positionen.
Jurybegründung Jürgen Ponto-Preis 2022
Sehr subtil und sehr poetisch wird hier von der fortgeschriebenen Erfahrung der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erhält, davon, wie Menschen ineinander wurzeln.
Elena Witzeck, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Kim de l'Horizon macht das Murmeln von Körpergeschichten zu einem grandiosen Roman.
Paul Jandl. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
Geschlechterstereotype? Die lässt dieses Debüt einfach komplett hinter sich. [...] Es ist eine virtuose Reise, auf die man sich begibt, untermalt von Sätzen, mit denen de l'Horizon ein eigenes Universum heraufbeschwört und mich nachhaltig begeistert hat.
Imke Weiter, EMOTION
Eine echte Entdeckung
Thomas Andre, HAMBURGER ABENDBLATT
Ein berührendes, literarisch opulentes, äußerst faszinierendes Buch!
Stephanie Metzger, BAYERISCHER RUNDFUNK
Fest steht, dass de l'Horizons Debütroman 'Blutbuch' [...] eine aufregend neue Art des queeren Erzählens einläutet [...]. Literarisch raffiniert und auf hohem Reflexionsniveau.
Anja Kümmel, SIEGESSÄULE
So eine tiefe Geschichte mit einer traumhaften Sprache. Ich bin restlos begeistert.
Jessica Bradley, FR.DE
'Blutbuch' überrascht und verblüfft mehr als 300 Seiten hindurch stets aufs Neue durch die Wandlungsfähigkeit der Sprache, das Spiel mit Formen und Textflüssen und vor allem durch die kluge und witzige Erzählweise, die am Ende alle scheinbar widersprüchlichen Bausteine zu einem großen, eindrucksvollen Und arrangiert.
Judith Hoffmann, Ö1 KULTUR AKTUELL
Hänge nur noch mit diesem Buch rum. Es ist nicht wie eines, das man verschlingt. Vielmehr verschlingt es mich. Was für eine Wortgewalt. Wenn's durch ist, beginne ich von vorn.
Cordelia Röders-Arnold, EINHORN
Es ist ein zartes, nachdenkliches Buch im ersten Teil. Ein klug forschendes Buch im Mittelteil. Und ein fantastisches Buch im letzten!
Bettina Steiner, DIE PRESSE
Was für ein literarischer Hochgenuss, Ritt und Hexenwerk! [...]Dieser Roman sprengt die Rahmen konventioneller Erzählweisen und Sprache. Harte explizite selbstzerstörische fließen in überbordende lyrische Passagen. Ein Text, der Wurzeln treibt und niemanden unberührt lassen wird. Ich war von der ersten Seite begeistert, Jahreshighlight, gar Lebensbuch.
Daniel Schmelhaus, DIEK_AISERIN
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