Segev, Tom
Tom Segev: Jerusalem Ecke Berlin
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Tom Segev gilt als einer der wichtigste israelischen Historiker der Gegenwart. Der Sohn der nach Israel ausgewanderten Ricarda und Heinz Schwerin wurde 1945 in Jerusalem geboren und studierte später in Israel und den USA Geschichte und Politikwissenschaft. Tom Segev verdanken wir etliche Standardwerke, etwa über das britische Palästina, die Situation der Holocaust-Überlebenden im neugegründeten Staat Israel oder eine Biografie des Staatsgründers David Ben Gurion.
- Vom großen Historiker der deutsch-israelischen Geschichte ("Die siebte Million") Tom Segev
- Lebenserinnerungen und Begegnungen aus einem außergewöhnlichen Leben
- Ein überragendes Zeitzeugnis voller Optimismus - und ein großes Lesevergnügen
Seine Eltern lernten sich am Bauhaus in Dessau kennen und flohen 1935 nach Palästina, in der verzweifelten Hoffnung, einst in die Heimat zurückzukehren. Tom Segev, 1945 in Jerusalem geboren, verlor den Vater im ersten arabisch-israelischen Krieg. Er und seine Mutter blieben daraufhin in Israel, doch sein deutsches Erbe sollte Segev nicht mehr loslassen. Seit nunmehr über 50 Jahren gehört der Publizist und Historiker zu den aufmerksamsten und klügsten Beobachtern der deutsch-israelischen Geschichte, seine Bücher, allen voran "Die siebte Million", machten ihn international bekannt. Streitbar und leidenschaftlich, mit Ironie und Wärme erzählt Tom Segev in "Jerusalem Ecke Berlin" sein Leben, vom Karrierebeginn in Jerusalem bis zum Ende der DDR, von seinen Begegnungen mit Markus Wolf und Nelson Mandela, Fidel Castro, Mutter Theresa und Hannah Arendt, Willy Brandt und Günter Grass. Bewegend beschreibt er, wie er sich auf der Suche nach dem Verständnis der deutschen Identität auch mit den historischen Lasten Israels konfrontiert sah, und wie er sein Glück schließlich in Äthiopien fand.
Segev ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der dabei indes auch heiklen und umstrittenen Themen nicht ausweicht.
Meine Eltern trafen und verliebten sich am Bauhaus in Dessau. Meine Mutter studierte Fotografie, mein Vater Architektur. Beide waren Kommunisten. Meine Mutter war keine Jüdin. Den Vater meines Vaters, Emil Schwerin, störte das nicht, im Gegenteil: Vielleicht machte es ihn sogar stolz, dass sein jüngerer Sohn mit einem deutschen Mädchen ging. Ihre Nase war zu lang, aber sie hatte blaue Augen, und das blonde Haar wallte ihr noch fast bis zur Taille herab. Der Vater meiner Mutter hingegen war nicht erbaut von der Verbindung, vor allem fürchtete er wohl, was seine Bekannten dazu sagen würden. Meine Mutter war immer schnell bei der Hand mit ihrem Urteil, unterteilte die Menschen in Gute und Böse. Den Vater meines Vaters zählte sie zu den Guten, ihren eigenen Vater zu den Bösen. Wenn sie von ihm sprach, nannte sie ihn »den Mann aus Heidelberg«, nach dem Homo heidelbergensis, dem Urmenschen, der vor einer halben Million Jahre dort lebte. Aus "Jerusalem Ecke Berlin" von Tom Segev
2022. 416 S. 23 x 16 cm, geb. Siedler, München.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1031414
- ISBN 978-3-8275-0152-3
- Verlag Siedler
- Seitenzahl 400
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Hier schreibt kein Hagiograf in eigener Sache, jedoch auch kein naiv „Enttäuschter“, der sich etwa von der besonders in Deutschland virulenten Fraktion der „Israelkritiker“ instrumentalisieren lassen könnte. Und wie Tom Segev schließlich zum Vater eines kleinen äthiopischen Jungen wurde und heute glücklicher Großvater ist in einer israelisch-äthiopischen Familie, das liest man dann am besten selbst.
DLF KULTUR
Er hat sich einen Namen gemacht: In Tom Segevs Fall ist das nicht bloß eine Redewendung, sondern Teil der Geschichte seines Lebens.
Der Spiegel
Segev beschreibt jeden Lebensabschnitt so lebendig und interessant, dass man sein Buch literarisch auf eine Stufe mit den autobiografischen Romanen Leo Tolstojs stellen möchte.
Das Parlament
Was der Titel des Erinnerungsbuches anklingen lässt, zeichnet den Autor aus: dass er nie auf nur einer Seite steht...
Der Tagesspiegel
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