Delius, Friedrich Christian
Delius: «Darling, it's Dilius!»
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Der Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius, verstorben im vergangenen Frühjahr, wäre im Februar 2023 achtzig Jahre alt geworden. Bis zuletzt schrieb er und näherte sich seinem Leben in einer Autobiographie, wie man sie noch nicht kennt: in gut dreihundert Stichworten, die mit A beginnen, spielerisch, gedankenscharf und poetisch. Von ›Abbey Road‹ und ›Abendland‹ über ›Adorf‹ und ›Adorno‹, ›Akte‹ der Stasi und ›Aktien‹ von Siemens, acht › Altkanzler‹, ›Abstand‹, ›Anstand‹, ›Aufstand‹ bis zu ›Arroganz‹ und ›Azzurro‹ schildert Delius in konzentrierten Texten, was ihm aus all den bewegten und begegnungsreichen Jahrzehnten wirklich wichtig ist. Einprägsame Porträts von Zeitgenossen und Künstlern wechseln sich ab mit Erlebnissen mit Politikern wie Willy Brandt oder Gegnern wie Hermann Josef Abs; lang gereifte Gedanken über Musik und Literatur finden sich ebenso wie flirrende Beobachtungen aus Berlin, New York oder Rom, der Geburts- und Lebensstadt, in die F. C. Delius immer wieder zurückkehrte; dazwischen traumschöne Erinnerungen an die Jugend, an Landschaften, an ein erstes kindliches Verliebtsein.
Eine ganz besondere, persönliche Chronik, die nicht nur acht Jahrzehnte deutscher Geistes- und Gesellschaftsgeschichte festhält, sondern stets aufs Größere zielt - auf das Leben. Hier blickt man durch die Augen eines bedeutenden Autors auf die Welt; hier wird das Erinnern selbst zur Kunst.
A wie Abendland Aufgewachsen in einer Zeit, als Politiker ihr Publikum und sich selbst gern am Begriff vom christlichen Abendland wärmten, habe ich erst spät gelernt, was Gustav Seibt bündig formuliert hat: Das christliche Abendland ist ein Märchen, das christlich-jüdische auch, es gab von 500 bis etwa 1500 nur ein christlich-jüdisch-muslimisches Abendland, ein un-endlich vielfältiges Zusammenwirken dieser Kulturen auf allen wissenschaftlichen und philosophischen Gebieten. Warum, so die naive Frage, spricht sich das nicht herum bis zu den Abendland-Schwätzern? Auch diese simple his-torische Tatsache nicht? Warum nennt heute niemand die angeblichen Verteidiger des «christlichen Abendlandes» in Dresden, im Bundestag und anderswo: Märchenerzähler? Oder weniger höflich: Abendlandleugner Aus der Autobiographie von Friedrich Christian Delius
2023. 320 S., 13,1 x 20,9 cm, geb. mit SU. Rowohlt, Berlin.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Hardcover mit Schutzumschlag
- Bestellnummer 1032079
- ISBN 978-3-7371-0163-9
- Erscheinungstermin 01.02.2023
- Verlag Rowohlt, Berlin
- Seitenzahl 320
erhältlich als:
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