Kemal, Yasar
Yasar Kemal: Die Memed-Romane, 4 Bände
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»Yasar Kemals Romane lassen den Leser nicht los«, lobte Günter Grass einst den Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels. Berühmt wurde Kemal mit dem großen, vierbändigen Epos über Memed, den Räuber und Rächer des Volkes. Yasar Kemal erzählt, wie ein junger Bauernsohn aufsteht und sich gegen die wehrt, die ihm den fruchtbaren Boden stehlen. Ein Kampf, bei dem Memed Mutter und Braut verliert. Bald werden ihn die anderen Bauern »Memed, mein Falke« nennen, die Grundherren werden ihn fürchten, den jungen Mann vom Fuße des Taurusgebirges. Schritt für Schritt lässt uns Yasar Kemal eintauchen in einen Stoff von trunkener Schönheit, die süchtig machen kann, Seite um Seite. Das große, homerische Epos in vier Bänden: Die Memed-Romane
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»Kemal wendet sich an die Welt, als ob die ganze Menschheit sich um sein Lagerfeuer drängte, auf der Suche nach Wärme und Zuversicht.« Star-Regisseur Elia Kazan
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DIE EINZELBÄNDE
MEMED I: MEMED MEIN FALKE
Im Kampf gegen den Aga hat Memed schließlich alles verloren: seine Mutter, seine Braut, den fruchtbaren Acker, den die Bauern ihm nach der Amnestie bereithalten. Aber von dem Tag an, an dem die Rache an Abdi Aga vollzogen ist, brennen die Bauern jedes Jahr die Disteln nieder, säen das Korn in die Asche und führen die Ernten in die eigenen Scheunen. Und bei dem Freudenfest vor dem Pflügen erscheint auf dem Berg, hinter dem Memed verschwunden ist, eine Feuerkugel.
MEMED II: DIE DISTELN BRENNEN
Ali Safa Bey ist süchtig nach der schweren, schwarzen, fruchtbaren Erde der Ebene von Anavarza. Durch Betrug, Feuer und Mord, mithilfe der Polizei, des Gouverneurs und der ganzen Staatsmacht hat er die fruchtbarsten Böden schon in seinen Besitz gebracht. Nur die Bauern des Dorfes Vayvay leisten noch Widerstand. Aber auch sie müssen sich schließlich beugen. Da klopft eines Tages ein abgerissener, ausgehungerter Fremdling an die Tür des alten Osman. Es ist Memed, der legendäre Räuber und Rebell, der in seinem Dorf Unterschlupf sucht.
MEMED III: DAS REICH DER VIERZIG AUGEN
Die Stadtherren zittern vor dem Rebellen Memed, der die Reichen tötet und den Armen hilft. Man setzt ihm den Hauptmann Farouk und dessen furchterregenden Komplizen Ali die Echse auf die Fersen. Wer hat Memed gesehen? Wer kennt ihn? Doch für Memed sind die Legenden, die sich um ihn ranken, zum Fluch geworden. Mit der schönen Seyran möchte er in Ruhe und Frieden leben. Aber kann ein Räuber und Rebell seinem Schicksal entrinnen?
MEMED IV: DER LETZTE FLUG DES FALKEN
Memed versucht, Frieden und Glück zu finden, und zieht von den Bergen herunter, wo er außerhalb des Gesetzes gelebt hat. Am Mittelmeer will er ein neues Leben beginnen, in einem Dorf, das von Orangen- und Zitronengärten umgeben ist. Die alte Hürü und Seyran, die ein Kind erwartet, gesellen sich zu ihm.
Unerkannt lebt er in diesem vermeintlichen Paradies ein beschauliches Leben, während rings um ihn die Memed-Legenden sprießen und ihm seine eigenen Heldentaten erzählt werden. Doch der geheimnisvolle Fremde, der Memed immer wieder über den Weg läuft – ist er ein Freund oder ein Feind? Oder ist er einfach der Memed von einst, der von nichts anderem als von Gerechtigkeit träumte? Als sein Freund, der Lehrer, getötet wird, der sich als Einziger gegen die reichen Grundherren stellte, wächst wieder der unerbittliche Zorn in Memed, der ihn früher schon zum Rebellen und Rächer gemacht hat. Doch in dieser Welt haben Legenden keinen Platz mehr und das Wort und die Ehre gelten nichts. Memed zieht zum allerletzten Mal in die Berge …
2019. 4 Bd, zus 2176 S. in Kasette. 15 x 19 cm, Broschur. Unionsverlag, Zürich.
- Artikelart Buch
- Ausstattung Broschur im Schuber
- Bestellnummer 1032232
- ISBN 978-3-293-26012-2
- Erscheinungstermin 18.02.2023
- Verlag Unionsverlag
- Seitenzahl 2176
erhältlich als:
- Open-Access-Dokument
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- Buchflyer
1951 wurden seine ersten Erzählungen in der Istanbuler Zeitung Cumhuriyet abgedruckt. Sie erregten Aufsehen, denn sie handelten vom täglichen Leben der Bauern und waren im Stil der Umgangssprache geschrieben – in der türkischen Literatur jener Jahre etwas Ungewohntes. Als Journalist durchstreifte er zwölf Jahre lang die türkischen Landgebiete. Er schrieb über die Armut, den Hunger, die Dürre, die Ausbeutung durch feudale Großgrundbesitzer. Noch nie waren solche Berichte in der türkischen Presse erschienen. Einige führten sogar zu Debatten in der Nationalversammlung.
Mit dem Roman Memed mein Falke wurde er 1955 auf einen Schlag zum meistgelesenen Schriftsteller der Türkei. Mit fast einer halben Million verkauften Exemplaren hat er in diesem Land mit seiner hohen Zahl von Analphabeten eine einzigartige Verbreitung gefunden. Memed brachte Kemal auch den Durchbruch in die internationale Literatur. Auf Empfehlung der UNESCO und des internationalen PEN-Clubs wurden seine Werke in über dreißig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. 1997 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2008 wurde er mit dem Türkischen Staatspreis geehrt.
Er starb am 28.2.2015.
Nichts ist klein in Yasar Kemals Epik, und was er sagt, strömt wie die schäumenden Fluten des Meeres. Ein wortmächtiger Erzähler.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Unsere Romanschriftsteller wirken wie Zimmerpflanzen neben diesem Dichter.
Le Figaro
Yasar Kemal steht in der langen Tradition der großen Epiker von Homer bis Cervantes, hat sich an Dostojewski, Tolstoi und Tschechow, an Stendhal, Flaubert und Faulkner orientiert. Doch er ist keinem anderen modernen Romancier vergleichbar.
Süddeutsche Zeitung
Yasar Kemal ist kein archaischer oder archaisierender, sondern ein durch und durch moderner Epiker, aber eben ein Epiker, kein Romancier. Modern ist das verfremdende Einspielen von Altepischem wie Legenden. Modern ist das Zeit überdauernde gültige antimilitaristische Engagement, von dem das ganze Werk duch alle Bände erfüllt ist. Aktuell ist schließlich auch die unbestechliche, nüchterne bis beißend satirische Sicht auf problematische, korrupte Figuren unter den am Aufbau der Republik Beteiligten. Es ist ein Lehrstück in Hinblick auf die heute immer mehr zunehmede Verflechtung von Politik und Korruption.
Norbert Mecklenburg, Literaturkritik.de
Yasar Kemal verbindet Wirklichkeit, Fantasie und Volkstradition und bringt daraus Epen hervor. Er ist ein Erzähler in der ältesten Tradition, in der Tradition Homers, ein Sprecher für ein Volk, das keine Stimme hatte. Kemal wendet sich an die Welt, als ob die ganze Menschheit sich um sein Lagerfeuer drängte, auf der Suche nach Wärme und Zuversicht.
Elia Kazan
Yasar Kemals Romane lassen den Leser nicht los; sie nehmen ihn gleichsam gefangen. Ausgesetzt in fiebrig sumpfiges Gelände, umgeben von mannshohem Schilf, über brennende Distelfelder gehetzt, in Wälder vertrieben, die keinen Weg kennen, auf Berge geflüchtet, die vor und hinter Bergen liegen, in jeweils extremer Lage erlebt er sich vereinsamt, dem Widerstreit der Gefühle ausgesetzt, nur nicht ums Ueberleben besorgt und verlässt schließlich verändert, als ein anderer das Buch.
Günter Grass, Frankfurter Rundschau, Laudatio zum Friedenspreis
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